Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. страница 135

Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

Скачать книгу

über den Kopf gezogen.

      »Was soll ich denn reden, Vater… Ich… ich weiß gar nicht, was der Mann will. Ich habe ihn nie gesehen. Sicher hat Brett ihn angeworben, damit er mich bei dir madig machen kann. Ich…«

      Klatsch!

      Gilbert stieß einen heiseren Wutschrei aus, und seine Rechte tastete zum Colt.

      Da aber hatte der Mann aus Missouri seinen großen sechskantigen Revolver schon in der Linken.

      »Lassen Sie Ihren Colt stecken, Mann«, sagte er dumpf.

      Der Alte hielt inne.

      »Was ist das?« stieß er röhrend hervor. »Dieser verdammte Bastard wollte den Revolver gegen seinen blinden Vater ziehen? Yeah, genauso habe ich es mir vorgestellt. Du elender Strolch! Ich…«

      Als Wyatt sah, daß der erregte Greis wieder den Stock hochreißen wollte, sagte er scharf:

      »Lassen Sie das, Mister Braddock. Dieser Mann wird dem Sheriff Rede und Antwort stehen.«

      Mit einer unmißverständlichen Geste wies der Marshal den zerlumpten Menschen auf die Straße.

      Die Frau war aschfahl geworden und fiel dem Missourier plötzlich in die Arme.

      »Nein!« schrie sie gellend. »Wir haben sieben Kinder!«

      »Ireen!« zischte der Blinde. »Du gehst ins Haus. Wenn dein Mann an einem Mord mitgewirkt hat, wird er hängen.«

      Er hatte es mit etwas rostiger Stimme gesagt, und sein Gesicht schien dabei noch härter, noch verbitterter, noch verschlossener geworden zu sein.

      Wyatt hatte die Frau abgeschüttelt. Der Revolver flog ins Halfter zurück.

      »Vorwärts!« sagte er rauh.

      Gilbert Braddock setzte sich in Bewegung und machte ein paar Schritte vorwärts.

      Und dann passierte es.

      Wyatt Earp befand sich in diesem Augenblick nur etwa drei Schritte hinter Gilbert.

      Die Frau war an der Vorbaukante in sich zusammengesunken.

      Der Blinde stand oben in der Tür.

      Da peitschte der Schuß über die Straße.

      Wie von einem Keulenschlag getroffen, stürzte der Marshal nach vorn und blieb mit dem Gesicht im Straßenstaub liegen.

      Der schwarze Tag des Missouriers hatte noch kein Ende.

      Der alte Gilbert war zusammengezuckt und lauschte mit schräggelegtem Kopf.

      Die Frau hatte den Kopf hochgeworfen und den Mund vor Schreck weit aufgerissen, aber sie vermochte nicht zu schreien.

      Gilbert Braddock war stehengeblieben. Jetzt wandte er sich langsam um.

      »Gilbeeert!« brach es gellend aus der Kehle des Blinden.

      Der Sohn ließ fünf endlose Sekunden verstreichen, ehe er mit belegter Stimme antwortete: »Yeah?«

      Die Brust des Alten hob und senkte sich.

      »Gilbert! Was ist geschehen?« Mit hastigen Schritten tastete sich der alte Braddock über den Vorbau und stieß zum erstenmal, seit er blind war, gegen einen Vorbaupfeiler, so erregt war er. Der Aufprall warf ihn einen Schritt zurück.

      »Gilbert! Antworte endlich! Was ist geschehen?«

      »Ich weiß es nicht. Der Fremde ist getroffen worden.«

      »Getroffen? Von wem? — Mister Strapp!«

      Der Blinde ließ seinen Stock fallen und tastete sich die Treppe hinunter, dann rannte er auf die Straße, bückte sich und kroch auf allen vieren den Boden abtastend vorwärts.

      Er hatte die Richtung genau eingeschlagen und stieß plötzlich mit dem rechten Ellbogen gegen den Körper des Niedergeschossenen. Er tastete ihn mit zitternden Händen ab.

      »Er… er ist tot«, kam es rostig über seine bebenden Lippen. Er richtete sich auf und wandte den Kopf mit den erloschenen Augen dahin, wo er seinen Sohn wußte. »Gilbert«, sagte er ganz leise, »Gilbert«,sagte er ganz leise, »Gilbert. Er ist erschossen worden, ermordet worden. Hinten in seinem Hut ist ein Loch. Hinten, Gil – hinten!« Er raffte sich auf und stützte mit vorgestreckten Armen vorwärts.

      Gilbert wagte nicht, sich davonzubewegen.

      So prallte der Alte gegen ihn und packte ihn mit seinen riesigen Fäusten, schüttelte ihn hin und her.

      »Gil, du Strolch! Du verdammter elender Strolch! Weshalb bist du nicht ins Jail gekommen? Weshalb haben sie dich nicht weggebracht, nach Fort Worth hinüber, wegen Beihilfe zum Mord! Weshalb…?« Heiser brach der letzte Laut aus seiner Kehle. »Gil! Du hast ihn ermordet, erschossen! Von hinten hast du elender Wicht ihn niedergeknallt!«

      »Nein, Vater! Laß mich – laß mich!«

      Die Fäuste des Alten hämmerten in das Gesicht des Banditen.

      Da endlich wich Gilbert aus, und der Alte wurde von der Wucht seiner eigenen Schläge zu Boden gerissen.

      Er kniete im gelben Straßenstaub, hatte den Kopf gesenkt und verharrte reglos in dieser Stellung.

      Es war ein erschütterndes Bild.

      Wenige Yards entfernt lag der Marshal von Dodge langausgestreckt an der Erde.

      »Du wirst hängen, Gil! Jetzt werden sie dich hängen!«

      Da brüllte der Bursche. »Das ist doch Wahnsinn! Ich ging doch vor ihm. Da, Ireen kann es bezeugen? – und Baldford, der stand auch vor seiner Tür, er kann es auch bezeugen. Und Dundy und Jake Holboom sind auch da…«

      »Mörder!« stammelte der alte Mann.

      Da raffte sich die Frau auf, eilte zu ihm hin, richtete ihn hoch und fürte ihn zu seinem Haus hinüber.

      Wyatt Earp lag immer noch am Boden.

      Gilbert Braddock starrte mit unruhigen Augen auf ihn nieder.

      Da kam oben von der Mainstreet her der Sheriff.

      Mehrere Männer folgten ihm.

      Burns blieb vor dem Körper des Niedergeschossenen stehen, spreizte die Beine und wischte sich über die Nase.

      »Ich kenne ihn.«

      Doc Flaubert, ein eisgrauer Mann mit scharfen Gesichtszüge, knurrte:

      »Wer ist es?«

      Der Sheriff murmelte etwas vor sich hin und sah sich dann auf der Straße um.

      Doc Flaubert bückte sich.

      Als er den vermeintlich toten Mann auf den Rücken gewälzt hatte und sich über ihn beugte, hörte er ihn zu seiner

Скачать книгу