Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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Das ist Vorschrift bei solchen Seuchen…«

      Er stockte, denn Burns kam jetzt noch ein paar Schritte näher.

      »Hören Sie, Doc, was Sie da von dem Toten erzählt haben…«

      »Morgen!«

      »Nein, das müssen wir klarstellen. Sie haben sich geirrt, Doc.« Burns lachte gekünstelt. »Kann ja mal vorkommen, bei einem so bejahrten Herrn, der so viel am Hals hat. Schließlich frißt die Arbeit Sie in unserer Stadt auf. Es wird Zeit, daß sich ein zweiter Arzt hier ansiedelt. Ein Doc für über siebenhundert Menschen, das ist ein bißchen happig. Nein, nein, Doc. Sie haben sich da offenbar geirrt. Die Kugel kam nicht von hinten, sondern von vorn. Sehen Sie, das Loch, das war ja vorn im Hut – und…« Jetzt stockte der Sheriff selbst.

      »Und?« fauchte ihn der Arzt an. »Nur weiter in Ihrer Verschleierungsrede, mit der Sie sich nur Arbeit ersparen wollen, Mister Burns. Und… die Kugel drang vorn in den Hut und huschte im Halbkreis um den Kopf des Mannes herum, um dann in den Hinterschädel einzudringen, nicht wahr? Das wollten Sie doch sagen.«

      Burns schluckte vor Ärger.

      Flaubert trieb die Sache auf die Spitze.

      »Oder soll ich Ihnen den Ermordeten zeigen? He? Er sieht jetzt zwar scheußlich entstellt aus, so daß man davon träumen könnte – aber das ist ja immer so bei in den Hinterkopf Getroffenen. Die Leichen haben dann was Entsetzliches an sich…«

      Sheriff Burns wandte sich ab und zog die Schultern hoch.

      »All right – und gute Nacht, Flaubert.«

      »Nacht, Burns.«

      Die Tür fiel hinter dem lauen Sheriff zu.

      »Machen Sie sich nichts aus seinen Reden, Mister Earp«, meinte der Arzt. »Der Bursche ist faul wie ein Stinktier. Weiß Gott, es ist wahr. Wenn er nämlich schreiben kann, daß ein fremder, unbekannter Landstreicher von einem hiesigen Bürger in Notwehr und von vorn niedergeschossen wurde, so vereinfacht dies die Sache für ihn natürlich sehr. Ist es aber ein Mord gewesen, so gibt es eine Untersuchung und eine Verhandlung. Der Mörder muß ferner gesucht, gejagt und gestellt und schließlich verurteilt werden. Das bringt natürlich eine Menge Arbeit.«

      »Und Sie glauben – wenn man einmal von der Faulheit des Sheriffs absieht – daß er seine Pflicht so wenig ernst nimmt, daß er einen Mörder laufen läßt – nur um sich Arbeit zu ersparen?«

      »Yeah, das glaube ich«, versetzte der Arzt.

      »Ein prächtiger Sheriff«, entgegnete Wyatt. »So, und nun werde ich mich auf den Weg machen.«

      »Kommen Sie wieder?«

      »Wenn ich darf…«

      Der Arzt feixte. »He, ich möchte doch, wenn der Rummel mal vorüber ist, sagen können, daß Sie mir sofort Vertrauen geschenkt haben, daß Sie unter meinem Dach geschlafen haben…«

      »Abgemacht. Ich denke, daß ich nicht allzulange brauchen werde.«

      »Spielt keine Rolle, wann Sie komme. Ich lasse das Hoftor angelehnt und die Hintertür des Hauses offenstehen.«

      »Thanks, Doc!«

      Der Marshal ging.

      Doc Flaubert zog die Gardinen, die er, wie auch die Fenster, vorsichtshalber geschlossen hatte, wieder auf. Frische Nachtluft strömte in sein Zimmer.

      Dann machte sich der Arzt an die Arbeit, die er tatsächlich noch zu erledigen hatte: an den Bericht über das Gelbe Fieber auf der großen Salan-Ranch.

      *

      Über die Gasse, in der die Braddocks wohnten, lag tiefe Düsternis.

      Wyatt schlich sich dicht an den Häuserfronten entlang zum Hof des Blinden. Rasch und ungesehen schwang er sich über die Fenz und stand im dunklen Hof.

      Nirgends im Haus brannte Licht. Das war verständlich, denn wenn der Greis allein lebte, was Wyatt vermutete – wozu hätte er, der Blinde, noch Licht gebraucht.

      Behutsam näherte sich der Missourier dem Haus.

      Es lag still und fast drohend da.

      Unten waren die beiden Fester neben der Hoftür, auf der linken Seite des Hauses, hochgeschoben.

      Wyatt tastete den Boden nach einem kleinen Stein ab, den er in eines der Fenster warf.

      Sofort hörte er das harte Geräusch des Stockes, der auf die Dielen aufgestoßen wurde.

      Am Fenster war das helle Gesicht des Alten zu sehen.

      Lauschend stand Joe Braddock da.

      Wyatt kam näher.

      »Wer ist da?« fragte der Greis schneidend.

      »Psst, Mister Braddock. Ich bin’s…«

      »Wer…?« stieß der Alte verblüfft hervor.

      »Stapp!«

      »Stapp…? Aber – ich denke, Sie sind…«

      »Nein, ich bin nicht tot. Kann ich mit Ihnen sprechen?«

      Der Alte schluckte vor Aufregung. Da war der Mann also gar nicht tot. Gil also kein hinterhältiger Mörder.

      »Sure, kommen Sie nur herein. Warten Sie, ich mache Ihnen sofort die Tür auf.«

      Er verschwand vom Fenster und kam an die Hoftür.

      Knirschend drehte sich der Schlüssel im Schloß, und knarrend sprang die Tür auf.

      Wyatt stieg die vier Stufen hinauf und trat auf den Mann zu.

      »Gehen Sie nur vor…«

      Eine seltsame Erregung klang in seiner Stimme.

      Irgend etwas in dem Marshal wurde wach.

      Er starrte in den tiefschwarzen Flur und blieb stehen.

      »Da vorn rechts, da können wir sprechen«, hörte er den Alten hinter sich sagen. »Die Zimmertür steht offen.«

      Wyatt wurde das warnende Gefühl in seiner Brust nicht los. Lautlos nahm er den großen sechskantigen Buntline Special aus dem Halfter und hielt ihn schußbereit.

      Der Alte schloß die Hoftür ab und kam schlurfend näher.

      Wyatt hörte seinen keuchenden Atem fast an seinem Ohr.

      »Gehen Sie nur hinein!«

      Damned, wie konnte der Mann wissen, daß er noch nicht im Zimmer war, daß er noch hier im Flur stand.

      Er war doch blind!

      Aber es war so stockdunkel, daß auch ein völlig Gesunder, ein Mensch, der über die volle Sehkraft verfügte, hier in dieser Dunkelheit nicht das mindeste hätte erkennen

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