Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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um den Fremden zu beobachten.

      Fünfundzwanzig Menschen hatten den Missourier kommen sehen.

      Die Stadt Whiteface würde diese Stunde nie vergessen.

      *

      Wyatt war an die Rezeption getreten. Ein langer weißhaariger Mann kam aus einem Nebenraum, wischte sich die Hände an den Hosentaschen ab, rieb sich über den Mund und fragte kauend, während er den Fremden mißtrauisch musterte:

      »Was gibt’s denn, Mister?«

      »Kann ich ein Zimmer haben?«

      »Ein Zimmer? Hören Sie, Mann, wir haben hier ein Hotel und keine Aufenthaltsräume für… für…« Der Hotelowner hielt inne. Ein Blick aus den kristallklaren Augen des Fremden hatte ihn getroffen und zum Schweigen gebracht.

      Wyatt warf zwei Silberstücke auf den Rezeptionstisch. »Reicht das?«

      Joel McLoy, der Hotelowner, strich das Geld mit einer geschwinden Bewegung in die Hosentasche.

      »All right, Mister«, erklärte er geflissentlich. »Zimmer sieben. Sam wird es Ihnen zeigen.«

      In der Hoftür war ein etwa sechzig-jähriger Neger mit einem schlohweißen Haarkranz erschienen, der jetzt vor dem Missourier die Treppe zum Obergeschoß hinaufging.

      Der Marshal drückte ihm ein Geldstück in die Hand. »Mein Pferd steht draußen, Sam. Würden Sie bitte dafür sorgen, daß es in den Stall gebracht wird?«

      »All right, Mister.«

      Eine Viertelstunde später erschien der Marshal wieder auf der Straße. Er hielt auf das Sheriffs Office zu.

      Der vierschrötige Burns tat das, was er die meiste Zeit des Tages tat, wenn er nicht gerade gaffend in der Tür stand: Er hatte sich auf seine Pritsche ausgestreckt und starrte dösend gegen die Decke.

      Als dann an die Tür geklopft wurde, machte er sich nicht einmal die Mühe, aufzustehen.

      Wyatt trat ein.

      Der Sheriff kniff ein Auge zu und fixierte ihn scharf.

      He, war das nicht der Fremde, der vorhin so abgerissen in die Stadt gekommen war? Damned, der hatte sich ja rasch erholt. Er war gewaschen, trug ein frisches Hemd, hatte sich rasiert und wirkte jetzt ganz anders als vorhin. Wäre die Wunde an der Stirnseite nicht gewesen, hätte Burns ihn vielleicht nicht wiedererkannt.

      Der Missourier berichtete von seinem Erlebnis vor den Kakteenfeldern.

      Sheriff Burns erhob sich langsam.

      »He, Mann, haben Sie die Story nicht vielleicht geträumt?«

      »So wenig, wie ich den Schuß an die Schläfe geträumt habe, Mister«, gab Wyatt zurück.

      Der Sheriff zog seine Hose hoch, fuhr sich mit beiden Händen durch das borstige Grauhaar und meinte knurrig: »Und Sie haben keinen der beiden erkannt?«

      »Nein. Dazu haben sie mir keine Chance gelassen!«

      Der Sheriff nickte und schnallte sich seinen Waffengurt um.

      »Und – der Tote? Wie sah er aus?« Man hörte seiner Frage an, daß er den Worten des Fremden keine Bedeutung zumaß.

      Der Marshal beschrieb den Toten.

      Da zog der Hüter des Gesetzes die Schultern hoch.

      »So eine Beschreibung paßt auf ungefähr jeden zweiten Mann in der Stadt, Mister. Damit kann ich nichts anfangen.«

      Offensichtlich war der Sheriff zu bequem, jetzt noch in die Wüste hinauszureiten. Er stellte eine Reihe unsinniger Fragen, und dann meinte er schließlich:

      »Und überhaupt ist es gar nicht so einfach, festzustellen, wohin sich die beiden Kerle gewandt haben.«

      »Nein, einfach ist es sicher nicht«, entgegnete Wyatt und ging hinaus.

      Es war ihm sofort klargewesen, daß dieser Mann in der Sache nichts unternehmen würde.

      Der Marshal ging in den Mietstall, um nach seinem Pferd zu sehen. Der schwarze Sam hatte es gut untergebracht. Wyatt war auch ohnehin davon überzeugt gewesen. Ihn hatte etwas anderes hierhergeführt. Er suchte ein Pferd, einen Rotschimmel.

      Wenn er auch das Gesicht des Mannes, der auf ihn geschossen hatte, nicht hatte erkennen können – sein Pferd hatte er gesehen: Es war ein hochgewachsener Brauner gewesen, der einen kurzen Schwanzstummel hatte.

      Und das Pferd des Mörders war ein Rotschimmel.

      Der Mietstall-Boß kam aus dem Haus und sah den Fremden in der Stalltür stehen.

      Mike Everett kam langsam näher.

      »Ihr Gaul ist gut versorgt, Mister.«

      Wyatt nickte.

      Und plötzlich hatte er den Braunen mit dem kurzen Schwanzstummel entdeckt.

      »Ein hübsches Tier«, sagte er.

      Everett folgte seinem Blick.

      »Finden Sie?«

      »Ja, ich habe eine Schwäche für diese Sorte.«

      Everett zog die Brauen zusammen. He, der Fremde war bestimmt ein Sonderling. Wie konnte er sich nur für so einen Dutzendgaul interessieren?

      Das Tier gehörte dem alten Braddock. Der würde sicher gern auf den Braunen verzichten, wenn ihm ein Verrückter einen Überpreis dafür zahlte.

      »Hören Sie, Mister. Wenn Sie hier vorn bei dem Buther in die Nebengasse einbiegen, sehen Sie nach dreißig Schritt einen alten verwitterten Holzkasten. Da wohnt Joe Braddock. Ihm gehört der Gaul. Sie können es ja mal versuchen. Vielleicht können Sie ihn billig kaufen. Für dreißig vielleicht oder für neunundzwanzig. Soll ich mal mit ihm sprechen?«

      Der schweigsame Mike Everett war plötzlich sehr beredt geworden. Er witterte da ein Geschäft.

      Der Marshal winkte ab. »Lassen Sie nur, Mister, ich gehe selbst mal hin.«

      Damit stiefelte er aus dem Hof.

      Man brauchte keine dreißig Schritte in die Gasse zu tun, um das windschiefe Haus Joe Braddocks zu sehen. Es ragte mit seinem Giebel weit aus der Häuserreihe hervor und schien die Absicht zu haben, einzustürzen.

      Wyatt klopfte an die Haustür. Da hörte er drinnen einen schlurfenden Gang und zu jedem Schritt das harte Aufstoßen eines Stockes.

      Die Tür wurde geöffnet.

      Vor dem Missourier stand ein großer gebeugter Mann von vielleicht siebzig Jahren. Sein Gesicht war von Falten zerschnitten, gelblich und schmal. Strichdünn und an den Winkeln heruntergezogen war der Mund.

      Seelenlos und leer blickten die weit offenen schiefergrauen Augen an dem Marshal vorbei.

      Der

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