Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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kam Jack Bride näher. Er sah nicht den Mann an, der schon vor Jahren wegen eines Bankraubes gesucht und nach dem jetzt wegen Sheriff-Mordes gefahndet wurde, sondern den hochgewachsenen Missourier, der also der berühmte Marshal aus Dodge City war.

      »Sie sind tatsächlich Wyatt Earp?« brachte er heiser über die Lippen.

      »Nach dem großen Sheriff Bride hätte der steckbrieflich gesuchte Mörder kaum eine Kugel geschickt«, meinte Luke Short spöttisch. »Machen Sie den Mund zu, Sheriff.«

      Jack Bride blickte McTyred an.

      »Stimmt das?« fragte er unsicher.

      Die stechenden Augen des Mörders flogen hin und her. Irgendwie hatte er plötzlich das Gefühl, daß da vielleicht noch ein winziges Loch im Netz war.

      »Nein!« schrie er. »Dieser Mann lügt! Das Ganze ist eine Verleumdung. Ich bin weder McTyred noch ist er Wyatt Earp! Ich kenne den Mann gar nicht!«

      Da trat Doc Holliday hinzu.

      »Woher wissen Sie denn, daß er nicht Wyatt Earp ist, wenn Sie ihn nicht kennen.«

      Der Mörder zuckte zusammen, als er in Doc Hollidays Augen sah.

      »Ich habe nichts mit Ihnen zu schaffen, Doc.«

      Holliday nickte, dann meinte er zu dem Sheriff gewandt:

      »Klarer Fall.«

      Bride hatte nicht ganz so schnell begriffen, aber dann war auch ihm aufgegangen, daß sich McTyred selbst verraten hatte. Wenn er diesen Mann als Doc Holliday kannte, so war es ganz selbstverständlich, daß der andere da drüben der Marshal Earp war.

      Wyatt griff mit der Linken in die Tasche und hielt, ohne den Arm hochzuheben, eigentlich nur für den Sheriff sichtbar, seinen fünfzackigen, von einem Wappen umgebenen Stern in der Hand.

      Jack Bride schluckte. Dann nickte er, packte McTyred am Arm und zog ihn mit sich ins Office. Nach zwei Minuten war er wieder auf der Straße.

      Oben am Eingang zur City Hall erschien jetzt Richter Beverland.

      Das kleine gebrechliche Männchen krächzte etwas mit seiner dünnen Greisenstimme, das jetzt in dem Stimmengewirr, das auf der Mainstreet herrschte, unterging.

      Da verschwand der Richter in der City Hall und kam gleich darauf mit einer kleinen Glocke zurück, die er mit wilden Bewegungen hin und her schwang.

      Langsam trat auf der Straße Ruhe ein.

      Der Greis sah nur den vermeintlichen Driver Stapp vor sich. Ärgerlich knurrte er in seinen Bart:

      »Gehen Sie aus dem Weg, Stapp. Ich warte auf den Angeklagten.«

      Da trat der Sheriff ein paar Schritte näher und sagte in verhaltenem Ton:

      »Euer Gnaden, dieser Mann ist Wyatt Earp.«

      »Ja, ja«, sagte der Richter mit greisenhafter Starrsinnigkeit. »Er kann sich nach der Verhandlung melden, wenn er irgend…« Plötzlich unterbrach sich der Richter, kniff die Augen zusammen und nahm den Klemmer von der Nase. Ohne die Augen zu öffnen, fragte er: »Was haben Sie gesagt, Sheriff?«

      »Dieser Mann ist der Marshal aus Dodge City.«

      »Wollen Sie einen Scherz mit mir machen, Mister Bride?«

      Da trat Wyatt Earp auf die Vorbautreppe zu.

      »Euer Gnaden, Sie können die Verhandlung beginnen lassen.«

      Beverland schob den Klemmer auf die Nase und hob den Kopf. Scharf durchforschten seine kleinen Äuglein das Gesicht des Missouriers.

      Und dann geschah etwas Furchtbares.

      Eine kalkige Blässe überzog das Gesicht des Greises, die linke Hand fuhr zum Herzen, und ganz langsam, als würden ihm die Füße weggezogen, stürzte er auf die Vorbauplanken.

      Wyatt sah Doc Holliday an.

      Der hatte sich schon in Bewegung gesetzt, betrat den Vorbau, kniete neben dem Richter nieder und öffnete dessen Weste. Er nahm das Handgelenk des Richters, betastete den Puls und legte das Ohr auf die Brust des Richters. Dann richtete er sich wieder auf, blickte in Beverlands Augen und ließ seine Linke über die Lider gleiten.

      Langsam erhob er sich und sah den Missourier an.

      »Mit der Verhandlung wird es nichts, Marshal. Der Richter ist tot.«

      Auf der Mainstreet herrschte eine Stille wie auf dem Boot Hill.

      Wyatt Earp wandte sich an den Sheriff.

      »Lassen Sie Mister Wilkins ins Jail zurückbringen – und behandeln Sie ihn gut, Mister Bride!«

      Der zog die Brauen zusammen. »Wie meinen Sie das, Marshal?«

      »Ich meine, daß er kein Mörder ist…«

      *

      Es war kurz nach sieben Uhr, als Wyatt Earp, Doc Holliday und Luke Short auf Mietpferden vor dem Sheriffs Office haltmachten. Der Marshal stieg ab und betrat den Vorbau.

      Sheriff Bride kam ihm entgegen. »Sie wollen zu mir, Mister Earp?«

      »Yeah – ich möchte Sie bitten, mitzukommen.«

      »Wohin?«

      »Das werden Sie erfahren.«

      »Sie können es mir doch sagen, ich muß doch…«

      »Ich kann Ihnen nichts sagen. Die Stadt hat mir zu viele Ohren.«

      Bride nickte.

      »Well, ich komme mit.«

      Unterwegs trennte sich Luke Short von ihnen und ritt weiter nach Osten, auf der Fahrstraße nach Abilene.

      Wyatt Earp, Doc Holliday und Jack Bride ritten der Croydon Ranch entgegen.

      Es war längst dunkel, als sie die Bauten erreichten.

      Vor dem Gatter hielt Wyatt Earp an. »Hören Sie genau zu, Mister ­Bride. Das ist die Croydon Ranch. Wir haben ihr in der vergangenen Nacht einen Besuch abgestattet. Der Rancher berichtete Ihnen ja schon davon. Was er Ihnen jedoch nicht berichtete, war die Tatsache, daß wir in seinem gemauerten Keller…«

      »… in seinem gemauerten Keller?«

      »Yeah, daß wir da Jimmy Degorey gefunden haben.«

      »Was?« entfuhr es dem Sheriff. »Ist er tot?«

      »Nein, Gott sei Dank nicht, obgleich diese Halunken ihn fast hätten verdursten und verhungern lassen.«

      »Aber…«, stammelte der Gesetzesmann von Salina, »das ist ja ungeheuerlich. Ich kann das gar nicht fassen. Glauben Sie allen Ernstes, Lester Croydon stecke hinter den Overland-Verbrechen?«

      »Wer

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