Wyatt Earp Staffel 9 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 9 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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und fragte mit heiserer Stimme:

      »Was soll das, Mister?«

      »Gehörst du zu Falmenas Leuten?«

      Der Horseman schüttelte den Kopf.

      »In Ordnung. Dann kannst du auf unsere Gäule aufpassen. Es sind diese fünf hier. Vier stehen neben dir, und den anderen hast du eben abgetrennt. Für die Stunde einen Viertelbuck. Einverstanden?«

      Tancred hätte den fleischigen Kerl am liebsten an den Stiefeln zum Vorbau gerissen und niedergeschlagen.

      Für fünfundzwanzig Cent sollte er sich hier in die Kälte hinstellen und auf die Kuhtreibergäule achtgeben.

      Das war eine Unverschämtheit!

      Und doch packte Tancred nicht zu. Denn es war für ihn die Rettung.

      »Bist du ein verdammter Geizkragen, Mann«, knurrte er. »Gib dreißig.«

      »Elender Wucherer! Euch Geschäftemacher hier kenne ich. Nein, dann wechseln wir uns eben selber ab. Fünfundzwanzig sind genug für die Stunde.«

      »Wieviel Stunden bleibt ihr denn?« forschte der Ohioman vorsichtig.

      »Zwei oder drei.«

      »Schade.«

      »Weshalb?«

      »Ich brauche noch einen Dollar.«

      Da griff der feiste Cowboy Leonid Callaghan in den Gürtel und nahm einen Silberdollar heraus.

      »Hör zu, Boy, dafür bleibst du bis Mitternacht hier. Dann können wir in aller Ruhe pokern.«

      Es war ein Ansinnen – aber Tancred hatte keine andere Chance; er fragte noch:

      »Mit wem habe ich hier zu rechnen?«

      »Mit den Falmena-Leuten, eben habe ich es dir doch gesagt.«

      »Nichts hast du gesagt!«

      »Einerlei. Du paßt also auf.«

      »Yeah. – Was führen die Boys im Schilde?«

      Callaghan lachte und sah sich um.

      »Wenn ich das wüßte. In der vergangenen Woche haben sie die Gäule in eine Scheune gesperrt und wir haben fünf Stunden gesucht; kein reiner Spaß, verstehst du.«

      »Nicht unbedingt.«

      »Und davor waren die Sattelgurte zerschnitten…«

      Tancred hielt die Hand auf. »All right, her mit dem Bock.«

      Der Feiste schnipste ihm den Dollar zu, wandte sich um und ging zum Eingang der nächsten Kneipe entgegen, plötzlich aber hielt er inne und kam zurück.

      »He, Boy, damit keine Mißverständnisse herrschen: bis Mitternacht. Wenn du auch nur eine Minute Penne machst oder gar nicht mehr da sein solltest, grasen die Boys wochenlang das County nach dir ab, um dir unser Brandzeichen auf den Hintern zu brennen. Viel Spaß noch.«

      Er schob davon.

      Tancred blickte ihm grimmig nach.

      »Dreckskerl!« krächzte er tonlos.

      Dann sah er einen kleinen Jungen über die Straße laufen.

      »He, Joe!«

      »Ich heiße nicht Joe, Mister. Ich bin Billy Garcia.«

      »Bill, ich wußte es doch. Hör zu, Bill. Willst du dir – sagen wir, fünf Cent verdienen?«

      »Fünf Cent? Mister, die bekomme ich pro Woche, wenn ich den Reverend immer grüße, wenn ich ihm begegne, und wenn ich meinem Vater die Pfeife reinige, pro Tag. Ich müßte schon wissen, wie sehr ich mich dafür schinden soll.

      »Gar nicht. Du brauchst mir nur etwas zu holen.«

      Der Bengel wischte sich über die Nase.

      »Holen? He, Eddi Bertram hat für Jube Lancaster ein rotäugiges Kaninchen geholt, aus einem fremden Stall, das kam ihm erheblich teurer zu stehen, und zwar so sehr, daß er nun nicht mehr sitzen kann.«

      »Nichts da, Boy – du holst mir ein Stück Brot und etwas Käse. Und ein Glas Bier.«

      Wohin soll ich das bringen?«

      »Hierher.«

      »Was denn, hier auf die Straße?«

      »Ja, ich warte hier auf einen Freund, er ist hier mit mir verabredet. Da bleibt mir nichts anderes übrig, als hier stehenzubleiben. Verstehst du?«

      »Nein – ich komme aus Nevada.«

      »Ah, da soll es viele Mustangs geben, nicht wahr?«

      »Ja, sehr viele.«

      »Haben Sie schon eine Menge gefangen?«

      »Sicher.«

      »Erzählen Sie mir nachher davon?«

      »Vielleicht. So, und jetzt beeile dich. Hier ist ein Dollar. Und sieh zu, daß du dich sputest.«

      »Ist gemacht, Mister!«

      Der Junge nahm das Geld, ließ es in der rechten Hosentasche verschwinden und rannte davon.

      Tancred blickte ihm nach.

      Der Kleine verschwand in der schräg gegenüberliegenden Gasse.

      Zehn Minuten waren vergangen.

      Tancred starrte gebannt auf die Gassenmündung, aus der der Junge zurückkommen mußte.

      Aber er kam nicht.

      Er dachte gar nicht daran, zurückzukommen. So leicht hatte der kleine Billy Huston noch niemals einen Dollar gemacht. Er war der Sohn eines Rustlers, der schon fünf Jahre im Jail von Garden City saß, und hatte eine bittere Jugend hinter sich, ohne Vater, mit einer kranken Mutter und neun Geschwistern.

      Sein Freund hieß Garcia, und immer wenn es ihm nützlich erschien, benutzte er den Namen des kleinen Italienerjungen.

      Nein, er dachte gar nicht daran, dem Fremden Brot, Bier und Käse zu bringen. Der Mann würde ihm das restliche Geld abnehmen und ihm eine Ohrfeige statt der versprochenen fünf Cent geben. Und niemand würde ihm dann helfen.

      Besser einen Dollar in der Tasche als fünf Cent noch gegen eine Ohrfeige eintauschen müssen.

      So wartete denn der Horseman in der Mainstreet bei den Cowboypferden und starrte unverwandt auf die Gassenmündung, aus der er den Jungen erwartete.

      Plötzlich schlug er sich gegen die Stirn und stieß eine rauhe Lache aus.

      Natürlich, der Schuft würde nicht zurückkommen.

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