Wyatt Earp Staffel 9 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 9 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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das nicht sehr viele Pferde?«

      »Sicher. Aber unser Mann hat es auch, vielmehr das Pferd, das er gestohlen hat.«

      »Sie sind also sicher, daß er hier durch das Rinnsal geritten ist?«

      »Todsicher.«

      Während der Gambler die Zügel hochnahm und seinen Schecken antrieb, knurrte er:

      »Ich werde es dem Halunken heimzahlen, auf meine Gedanken zu kommen…«

      Der Bandit hatte den Bach vorm Ortsausgang verlassen, und dann verschwand seine Fährte zwischen all den anderen Spuren der Straße.

      »Er reitet nach Nordwesten.«

      *

      Der unselige Ohioman war in panischer Hast geflüchtet und hatte sich nach Nordwesten gewandt.

      Wohin er ritt, wußte er nicht! Es war so, wie sein Verfolger annahm: Er war nur darauf bedacht, möglichst viel Land zwischen sich und den Ort zu bringen, an dem er ein Kind getötet hatte.

      In Wittrup hatte er die enge Mainstreet bemerkt, und in einem der ersten Häuser sah er auch Licht, deshalb verließ er hier die Straße und setzte seinen Weg weiter durch den winzigen Bach fort. Erstens wich er da den Leuten aus, denen ein so früher Reiter sicher auffallen würde, und zweitens hoffte er, daß das Wasser seine Fährte aufsaugen und verwaschen würde.

      In rasender Eile hetzte er den grauen Wallach nordwestwärts in die ansteigende Prärie hinaus.

      Was hatte er getan?

      Immer und immer wieder versuchte er, den Gedanken an das grauenhafte Geschehnis aus seinem Hirn zu verdrängen. Und mitten im Ritt zuckte er zusammen, als habe er soeben wieder die Kinderhand in seiner Linken gefühlt…

      Flucht! Wilde rasende Flucht allein schien ihm Rettung bringen zu können.

      Er hatte ein Kind getötet! Und ein Pferd gestohlen.

      Das Kind hatte er nicht töten wollen!

      Er hatte ja nicht gewußt, daß es ein Kind war. In der Erregung, in der Schrecksekunde hatte er geschossen!

      Er war ein Mörder! Entsetzlicher Gedanke.

      »Lauf, verdammter Schinder, wirf deine Beine auseinander! Schneller! Schneller!«

      Immer wieder trieb er dem Tier die Sporen in die Weichen.

      Es war ein sehr schnelles Tier. Er hatte es sofort gemerkt, seine anfängliche Befürchtung, daß es vielleicht nicht allzu ausdauernd sein könnte, bewahrheitete sich nicht. Der Graue war ein hervorragender Läufer und verfügte über eine unerhörte Zähigkeit.

      Der einstige Horseman hatte da also einen guten Griff getan.

      Als es heller wurde und er in der Ferne Häuser auftauchen sah, wich er nach Westen aus.

      Gegen zehn am Vormittag sah er am Horizont eine Planwagen-Kolonne auftauchen.

      Auch ihr wich er aus.

      Kurz vor Mittag tauchten unvermittelt aus einer Bodenwelle drei Reiter vor ihm auf.

      Sofort riß er sein Pferd herum und sprengte jetzt scharf nach Westen davon.

      *

      Die beiden Männer aus Dodge, die ihm folgten, hatten noch schnellere, zähere, bessere Tiere.

      Aber der steinige Boden machte ihnen die Verfolgung bitter schwer.

      Immer und immer wieder mußte der Marshal in dieser belebten Gegend aus dem Sattel steigen, um den Boden nach Spuren abzusuchen.

      Holliday ritt dann weiter, um eine sandige oder wenigstens mit etwas Erde besetzte Wegstelle zu finden, auf der man vielleicht eine Spur entdecken konnte.

      Sie ritten die Straße hinauf und hinunter.

      Bis der Missourier wieder eine winzige Spur, manchmal nur ein Hauch einer Spur, gefunden hatte.

      Es war kurz vor ein Uhr, als sie die drei Reiter trafen, denen Jonny Tancred so abrupt ausgewichen war.

      Die drei waren Tradersleute, die vom Kinney-See kamen und nach Dodge City wollten.

      Wyatt befragte sie nach dem Reiter.

      Der älteste der drei Händler nickte.

      »Ja, wir haben den Mann gesehen. Er ritt auf einem Grauen, wenn ich mich nicht irre.«

      »Wo?«

      »Nicht weit von hier. Wir haben eben eine kurze Rast gemacht. Warten Sie, es war ein Stück die Straße hinauf und dann vor der Bodensenke, ja, von hier aus vor der Senke. Er tauchte nämlich wie aus dem Boden gewachsen vor uns auf, und Mac meinte schon, es wäre ein Bandit.«

      »Es war ein Bandit! Wie sah er aus?«

      »Das ist schwer zu sagen. Ich glaube, er war ziemlich klein…«

      »Nein, er war groß«, unterbrach ihn sein Nachbar zur Linken, »ein gewaltiger Bursche mit einem riesigen Schnauzbart…«

      »Von einem Bart habe ich nichts gesehen«, meinte der andere, »aber den Grauen, ja, den habe ich auch gesehen.«

      »Wie sah der Reiter aus?« drängte der Marshal. »Versuchen Sie doch bitte, sich zu erinnern.«

      »Hm«, der Mann rieb sich das Kinn, »nein, Mac hat recht, er war groß. Beinahe so groß wie Sie.«

      »Unsinn«, meldete sich der dritte im Bunde. »So groß war er nicht. Er hatte helles Haar, und sein Hut war grau. Er trug eine helle…, nein, warten Sie, eine dunkle Jacke…«

      Die Beschreibung war so gut wie gar nichts wert.

      Obgleich der Marshal geduldig ausharrte und mitanhörte, was die drei reitenden Tradersleute ihm da zu berichten hatten, erbrachte es keinen Gewinn für sie.

      Er wußte genauso viel wie vorher: nämlich, daß der Mann einen Grauen ritt, darin waren die drei sich einig. Aber auch nur darin.

      Sie stritten sich noch, als die beiden Dodger sich längst verabschiedet hatten und weiterritten.

      »Sie sehen sich alle nur die Pferde an«, meinte der Missourier mißmutig. »Es wäre gut, wenn wir von dem Burschen eine Beschreibung hätten.«

      Holliday wandte den Kopf und musterte den Marshal verdutzt.

      »Hören Sie, Wyatt, der Mann ist nur eine knappe Stunde vor uns. Wir werden ihn in kurzer Zeit eingeholt haben.«

      Der Marshal zog die Schultern hoch.

      »Leider bin ich anderer Ansicht. Sehen Sie da hinunter.«

      Er hatte sein Pferd angehalten und deutete von einem Hügelkamm aus, der die Bodenwelle nach Süd-osten hin abschloß, ins Tal hinunter.

      »Wald!«

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