Wyatt Earp Staffel 9 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 9 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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      Lopez hatte den schweren Messelin-Revolver wie einen Stock nach vorn gestoßen und knackend den Hahn gespannt.

      »Du kommst mir wie gerufen, Holliday! Stirb, Hund!«

      Er zog den Stecher durch.

      Klick!

      Der Hammer war auf die Walze geschlagen.

      Noch einmal zog der Bandit den Abzug durch.

      Klick! Und wieder Klick! Lopez hatte sich verschossen.

      Holliday nickte. »So sieht das aus, Lopez.«

      Und dann warf er sich wieder hinter seine Tonne.

      Sieben Kugeln bohrten sich in den schuldlosen Vorbaupfeiler, vor dem der Gamler gerade noch gestanden hatte.

      Lopez wurde von einem seiner Kumpane niedergerissen.

      »Er hat dich reingelegt, Boß!«

      »Halt’s Maul, Gib!«

      »Der käsige Gib Magham ist also auch dabei«, kam Hollidays Stimme über den Vorbau.

      »Und But Käler, der Zwerg mit dem Schuppenkopf und den Ziegen-augen und Ference Rattinen, der Schlaks aus Fort Worth! All right, Lopez, du hast die Sammlung also komplett bei dir.«

      »Du freust dich zu früh, Doc!« schrie der Desperado. »Wir machen diesmal Sülze aus euch!«

      Drüben, kaum zwanzig Schritte entfernt, stand zwischen den Cowboypferden ein Mann. Wie angenagelt stand er da und lauschte auf das, was sich da drüben an der Ecke vor der Spielhölle tat.

      Als der Schuß gefallen war, hatte er aufgehorcht, und als dann der Name des Georgiers gefallen war, zuckte er zusammen.

      Gleich darauf dröhnte der Name Wyatt Earp an sein Ohr.

      Wyatt Earp! Der Marshal von Dodge! Er war hier in Imperial!

      Ein Würgen packte seine Kehle. Stechende Schmerzen brannten in seinem Schädel. Die Beine schienen ihm plötzlich wie abgestorben zu sein.

      Er war nicht mehr fähig, einen klaren Gedanken zu fassen. Wirr wie Indianerpfeile schossen sie durch sein gequältes Hirn.

      Wyatt Earp!

      Doc Holliday!

      Sie waren hier!

      Waren sie zufällig hier?

      Ausgeschlossen. Wie sollten sie zufällig hierherkommen, da unten in Dodge City der Junge erschossen worden war…

      Aber wie konnten sie schon hier sein?

      Auch das war ausgeschlossen. Unmöglich!

      Er schluckte schwer und rang dann nach Atem wie ein Fisch, der aufs Trockene geschwemmt worden ist.

      Wyatt Earp!

      Welche fürchterliche Gewißheit! Da drüben auf dem Vorbau stand der Marshal, den er wie die Pest, ja, wie den Teufel zu fürchten hatte.

      Oh, er war noch nicht fünfzehn Meilen von der Stätte entfernt gewesen, an der er gemordet und gestohlen hatte, als es ihm plötzlich siedend einfiel: Wyatt Earps Stadt! Ich war in seiner Stadt und habe ein Pferd gestohlen und…

      Immer und immer wieder hatte sich dieser Gedanke wie durch eine steinerne Wand in seinem Hirn Bahn gebrochen, hatte sich zu den beiden anderen Gedanken gesellt, die ihm den toten Jungen in sein Bewußtsein meißelten und das gestohlene Pferd…

      Dann, als er den großen Sumpf hinter sich hatte, waren die Gedanken stiller geworden, schwächer, und schließlich waren sie fast verstummt. Verstummt unter dem brennenden Durst und der Erschöpfung, dem Hunger und der Nachtkälte, die ihn plötzlich, nachdem die Hitze des Rittes von ihm gefallen war, angesprungen hatte.

      Und nun sollte er da drüben auf dem Vorbau stehen, kaum einen Steinwurf weit!

      Eine volle Minute verstrich, ehe es dem Mörder gelang, den lähmenden Bann von sich abzuschütteln.

      »Weg!« keuchte er tonlos. »Ich muß weg hier! Schnell! Sofort!«

      Er zerrte das Pferd vom Zügelholm, brachte es nahe an den anderen Tieren vorbei auf die Straße, hielt sich geduckt… und zuckte zusammen.

      »He, du Skunk! Willst du etwa verduften?«

      Es war die Stimme des feisten Kuhtreibers, der ihm den Dollar für vier Stunden Wache gegeben hatte.

      Tancreds Kopf war herumgeflogen. Aus weit offenen Augen blickte er zu dem Cowboy hinüber.

      Wieder jagten die Gedanken durcheinander in seinem Schädel, brachten ihm aber keine rettende Idee.

      Sollte er versuchen, den Mann zu beschwichtigen? Ich gehe nur mal eben…

      Oder… konnte er nicht sagen, daß er Hunger hatte?

      Und daß der Junge ihn um den Dollar betrogen hatte?

      Unsinn, alles Unsinn.

      Der dicke Kerl da oben, dessen Kinn von dem eben hinuntergeschüttelten Whisky noch benetzt war, würde kein Wort glauben.

      »Dreckiger Strolch! Tramp! Wolltest uns wohl begaunern, was? Das werden wir dir geben, Boy! Vorw…«

      Rasender Zorn hatte Tancred erfaßt.

      Drüben am Eck des Spielcasinos krachten zwei Schüsse.

      Und dann brüllte ein dritter Schuß über die Mainstreet von Imperial.

      Er kam aus dem Revolver des Ohiomans und traf den dickleibigen Cowboy Leonid Callaghan in den Leib.

      Röchelnd taumelte er zurück und brach an der Holzwand der Schenke, in der seine Kameraden an der Theke standen, in sich zusammen.

      Noch hatte niemand bemerkt, was geschehen war.

      Drüben fiel wieder ein Schuß.

      Der Horseman sah sich um, zog sich dann aufs Pferd und trabte, nach vorn gebeugt, dicht an der Pferdereihe entlang davon.

      *

      Wyatt Earp blickte auf, als drüben der Schuß fiel.

      Aber er konnte von seinem Posten aus nichts erkennen.

      »Doc!«

      Der Gambler blickte sich um.

      »Was war das?«

      »Keine Ahnung.«

      »Stehen Lopez’ Leute da auch?«

      »Kommt mir auch spanisch vor.«

      »Bleiben Sie hier. Ich muß das wissen!«

      Wyatt

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