Wyatt Earp Staffel 9 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 9 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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Sie sich die Mühe, Paddock. Lopez hat sie zu scharf gehalten. Wer singt, stirbt. Es ist der alte Song.«

      Was mochte die Bande hier herauf nach Kansas getrieben haben?

      Vielleicht wußten es die Bandenmitglieder nicht einmal.

      Der Mann, der es wußte, hatte sich aus dem Staub machen können.

      Die Niederlage, die die Lopez-Bande in Imperial erlitten hatte, würde auf jeden Fall das, was ihr Anführer im Schilde geführt hatte, zerstören.

      Lopez brauchte immer eine Crew hinter sich, wenn er einen Überfall plante.

      Sheriff Nat Paddock meinte, als die beiden Dodger schon an der Tür waren:

      »Ob er es vielleicht auf Harpers Silbermiene abgesehen hatte?«

      Der Marshal schüttelte den Kopf.

      »Sicher nicht, Sheriff. So kleine Fische locken einen Rico Lopez nicht aus New Mexico hier herauf…«

      *

      Der Bandenführer war entkommen und mit ihm seine beiden Freunde But Käler und Gib Maugham.

      Daß aber auch der Mann entkommen war, dem sie schon so dicht auf den Fersen waren, wußten die beiden Reiter aus Dodge nicht. Sie machten sich sofort auf die Suche, obgleich Doc Holliday richtig vermutete:

      »Lopez hat uns so laut ausgerufen, daß jetzt nur noch ein paar alte schwerhörige Tanten und einige Babys nicht wissen, daß Sie in der Stadt sind, Marshal.«

      »Leider war das nicht zu verhindern.«

      Auch der Marshal ahnte, daß es sinnlos war, nach dem Mann zu fahnden, dessen Aussehen sie nicht einmal kannten.

      Holliday ging von Schenke zu Schenke und sah sich die Leute an.

      Der Missourier kämmte die Hotels und Boardinghäuser durch.

      Nichts.

      Als sie sich wieder vorm Sheriffs Office trafen, meinte der Spieler:

      »Ich habe zwar in ein Dutzend erschrockene Gesichter gesehen, aber es war niemand dabei, den ich für unseren Mann hätte halten können.«

      Wyatt Earp hatte ähnliche Erfahrungen gemacht.

      »Dafür habe ich ein kleines Boardinghouse gefunden, in dem ich zwei Zimmer für uns bestellt habe.«

      *

      Indessen ritt der Mörder kaum fünf Meilen von der Stadt entfernt an einem im Sternenlicht schimmernden Rinnsal entlang nach Westen.

      Er merkte gar nicht, daß er aus der ursprünglich so hartnäckig verfolgten Richtung gekommen war.

      Mit gesenktem Kopf vornübergebeugt, so saß der Ohioman im Sattel und starrte auf das Wasser, der Graue trottete müde dahin, der Ritt durch das sumpfige Land am Nachmittag hatte auch seine Kräfte erschöpft.

      Dennoch trottete er weiter.

      Als eine Ansiedlung vor ihm auftauchte, stand es für ihn fest, daß er sich da irgendwo Brot und anderen Proviant verschaffen mußte.

      Und sei es um den Preis des dritten Toten…

      Der Gedanke an den toten Cowboy von Imperial blieb trotz der Schwäche, der Übermüdung, des nagenden Hungers und brennenden Durstes in seinem Hirn.

      Nein, er hatte nicht töten wollen. Aber einmal auf diese Bahn gestoßen, schien es keinen Einhalt mehr zu geben.

      »Ich bin kein Mörder«, keuchte er aus trockener schmerzende Kehle. »Der Junge in dem Stall unten in Dodge City, ich habe ihn nicht töten wollen – und auch nicht den Mann in Imperial. Der Junge hat mich erschreckt, und der Cowboy hat mich zu dem Schuß gezwungen. Drüben stand Wyatt Earp! Es wäre mein Tod gewesen! Meiner! Und deshalb mußte es seiner sein, der Tod des Cowboys.

      Aber vielleicht war der Marshal gar nicht seinetwegen in der Stadt!

      Vielleicht war er wegen dieses Lopez gekommen.

      Das wäre doch ein höllischer Zufall, wenn er ihm aus Dodge schon so weit gefolgt wäre, um dann in Imperial von einer Verbrecherbande aufgehalten zu werden.

      Aber war es ausgeschlossen? Nein. Der Ohioman mußte sich eingestehen, daß er trotzdem den Cowboy nicht hätte erschießen dürfen.

      »Ich hatte kein Recht dazu«, kam es erstickend über seine aufgesprungenen Lippen. »Kein Recht…«

      Wie schwer war es doch, ein Verbrecher zu sein!

      Nie hätte er gedacht, daß die schwerste Last eines Mörders nicht die Strapazen der Flucht, sondern sein eigenes Gewissen waren. Es plagte ihn entsetzlich.

      Er hätte auch den Jungen nicht zu töten brauchen! Weshalb hatte er überhaupt ein Pferd stehlen müssen! Schon das war eine Tat, die in diesem Land mit dem Tod geahndet wurde.

      Der Horseman John Tancred wußte es.

      Aber er hatte nicht eine Sekunde daran gedacht, weil er ganz einfach ein Pferd brauchte.

      Ein Flüchtling ohne Pferd war doch verloren. Zu groß waren die Entfernungen zwischen den einzelnen Ansiedlungen dieses Landes. Er mußte ein Pferd haben. Und dabei war es dann eben geschehen.

      Dann eben? Wem wollte er das so sagen? Einem Richter etwa? Oder gar Wyatt Earp?

      Ein fürchterlicher Gedanke, daß der Marshal seiner Spur so rasch gefolgt, ihn in Imperial schon eingeholt haben könnte!

      Wenn das stimmte, dann würde er ihn wieder einholen, wohin er auch ritt. Dann war ihm keine Fährte verborgen.

      Da strauchelte das Pferd über eine runde Weidenwurzel.

      Jonny Tancred hatte so schlecht in den Bügeln gefußt, daß er abgeschleudert wurde und halb betäubt direkt am Bachrand liegen blieb.

      Aus schmerzenden Augen starrte er in die Sterne hinauf.

      Was hatte er nur aus seinem Leben gemacht!

      Weil er ein eigensinniger, ungebärdiger, starrer Bursche war, hatte er sich um den guten Job auf der Norwood-Ranch gebracht, war in den Westen gezogen – um ein Mörder zu werden! Ein zweifacher Mörder!

      Ein Mann an der Erde schlug die von der Erdnässe feuchten Hände vors Gesicht.

      Ein erstickter Schrei brach aus seiner Brust.

      Dann wollte ihn ein Weinen schütteln.

      Aber ein Geräusch ließ ihn zusammenzucken.

      Der Graue! Er trottete weiter, mit gesenktem Kopf und schleifenden Zügeln entfernte er sich.

      Tancred riß sich hoch und stolperte hinter dem Tier her. »He, warte! Warte!«

      Das Tier hörte nicht mehr auf ihn, trat an einer seichten Stelle in den Bach und senkte

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