Wyatt Earp Staffel 9 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 9 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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die Küche.«

      Ohne sich noch einmal umzuwenden, trottete der Alte in die Küche und machte sich daran, den Tee zuzubereiten.

      Nach einer Stunde verließ der Mörder das Haus des steinalten Mannes. Er hatte getrunken und gegessen, und Brot, Käse, Dörrfleisch und Salz hatte ihm Swanwick gegeben.

      An der Hoftür sagte er, als er einen kleinen Hafersack vor den Ohioman hinstellte:

      »Du machst es falsch, es ist umsonst.«

      Tancred krächzte: »Ersparen Sie sich Ihre Ratschläge, Alter! Ich weiß, was ich zu tun habe.«

      »Das weißt du eben nicht. Du steigst jetzt auf deinen Gaul und reitest weiter. Nach spätestens drei Tagen wirst du wieder am Ende sein, wieder todesmatt und niedergeschlagen irgendwo eindringen, wo du vielleicht keinen Mann wie mich findest, der den Tod nicht fürchtet. Und vielleicht wirst du wieder töten. Immer schwerer wird die Last, die du dir aufbürdest.«

      Tancred stierte ihn an. Plötzlich schrie er unbeherrscht: »Was soll ich denn tun?«

      »Bleib hier, bis er kommt. Wenn er schon in Imperial war, werden wir nicht lange auf ihn zu warten brauchen.«

      »Sind Sie verrückt? Er schießt mich nieder wie einen tollwütigen Hund!«

      »Der Marshal Earp? Du hast eine schlechte Meinung von ihm; ich kann sie nicht teilen, Ohioman.«

      Tancreds Kopf sank auf die Brust nieder. »Ich soll… auf ihn warten?« stammelte er.

      Der Alte, der Schlimmeres, als schon geschehen war, verhüten wollte, redete weiter auf ihn ein:

      »Du wirst einen Familienvater ermorden, hast dir damit vielfache Last aufgebürdet, die dich noch tiefer in den Morast ziehen wird! Du bist kein Mensch, der es leicht tragen kann, du hast noch ein Gewissen, Junge! Bleib hier. Warte auf ihn. Ich gehe ihm entgegen und spreche mit ihm.«

      »Und was versprechen Sie sich davon, he?« keuchte der Horseman.

      »Vielleicht ist es die einzige Chance für dich. Du wirst ihm sagen, was du mir vorhin gesagt hast. Wie du in diese fürchterliche Tat hineingestolpert bist…«

      Tancred lachte rauh auf. »Sie sind schon nicht mehr ganz auf dieser rauhen Erde, Alter. Wyatt Earp ist ein junger Mann, kein Greis, dem Tode nahe. Er wird den Colt ziehen und mich niederstrecken, wie ich zwei andere Menschen niedergestreckt habe. Das ist sein Recht – und sogar seine Pflicht.«

      »Du irrst, Ohioman. Ich habe viel von ihm gehört. Er ist ein gerechter Mann! Und wenn einer unter den großen Sternträgern gut ist, dann er! Ich weiß es.«

      »Unsinn!« knurrte Tancred. »Das sind doch Wünsche, Kindermärchen, Hoffnungen, die sich nie erfüllen können. Der Marshal ist mir nicht gefolgt, um sich mein Elend anzuhören. Um zu erfahren, daß mich der alte Bursche im Zug von St. Louis eigentlich auf diesen Weg gestoßen hat. Daß ich schuldlos in Fort Scott verurteilt worden bin, daß ich ein Pferd brauchte…, ein Kind töten mußte…« Jäh brach er ab, ging zu seinem Pferd, stieg auf und sprengte aus dem Hof.

      Der Greis schloß die Tür und ging in die Stube zurück.

      Das Licht stellte er ganz dicht ans Fenster, so daß man es weithin durch die Nacht nach Osten sehen konnte.

      Und im Osten lag Imperial…

      *

      Früh am nächsten Morgen waren der Marshal und Doc Holliday aufgestanden.

      Da das Frühstück noch nicht fertig war, ging Wyatt Earp noch einmal ins Sheriffs Office.

      Als er zurückkam, saß der Georgier hinter einer Gazette, die er aufmerksam las.

      Als der Marshal seinen Stuhl zurückzog, sah Holliday auf.

      »Hören Sie, da steht etwas Interessantes. – Im Morgengrauen des Donnerstag floh aus dem Colorado-Expreß der zu lebenslänglicher Zwangsarbeit verurteilte Posträuber und Mörder John Tancred (angegebener Name). Vermutlich stammte er aus Ohio. Er hat zwischen Fort Scott und Horton den Overlanddriver James Havelock erschossen und zusammen mit seinen Komplicen eine Goldladung aus der gestürzten Postkutsche geraubt. Er wurde ergriffen und vom Gericht in Fort Scott zur Zwangsarbeit auf Lebenszeit in Sescattewa, Camp II, verurteilt. In der Nacht zum Donnerstag wurde er auf der Railwayroute Wichita – Dodge City der Grenze Colorados in Begleitung zweier Gesetzesmänner zugeführt. Unweit der Stadt Dodge City gelang es dem Verbrecher, Sheriff Hawkins und seinen Begleiter zu überwältigen. Im selben Zugabteil befanden sich zur Zeit des Überfalles auch die Gattin und die neunzehnjährige Tochter des Gouverneurs. Der Mörder sprang mehrere Meilen hinter Dodge aus dem fahrenden Zug und entkam. Er ist groß, hat graue Augen, braunes Haar, trägt braunes Lederzeug und ist ein gefährlicher Revolverschütze.«

      Der Marshal rieb sich das Kinn. »Unser Mann.«

      »Zweifellos. Er brauchte ein Pferd, und Justins Farm liegt dem Schienenstrang nach Westen am nächsten.«

      Wyatt Earp hatte unterwegs schon einmal die Vermutung ausgesprochen, daß der Mann von der Bahn gekommen sein könnte.

      »Jetzt wissen wir wenigstens etwas von ihm.«

      »Viel ist es tatsächlich nicht, aber die Story könnte stimmen.«

      Das Frühstück wurde aufgetragen.

      Anschließend zündete sich der Marshal eine Zigarre an und blickte auf die kleine Landkarte, die Doc Holliday auf dem Tisch ausgebreitet hatte.

      Holliday nahm ein Zigarettenetui hervor und sah den Gefährten an. »Denken Sie etwa an den Cowboy?«

      »Wyatt nickte. »Wie kommen Sie darauf?«

      »Weil Sie nicht auf die Karte sehen, und weil Sie vorhin, als Sie vom Sheriff kamen, noch einmal drüben auf dem Vorbau waren, wo Sie den Toten fanden…«

      Am Rezeptionstisch hatte ein Junge gestanden, der eine kleine Whiskytonne hereingeschleppt hatte.

      Es war der kleine Bill Huston, der Tancred um den Dollar betrogen hatte.

      Die Sache mit dem Dollar hatte er längst vergessen gehabt, und er hatte seinem Freund Garcia die Whiskytonne draußen nur abgenommen, um Wyatt Earp und Doc Holliday

      sehen zu können, die drinnen im

      Boardinghouse sitzen sollten.

      »Du bringst den Whisky?« fragte der Wirt.

      »Ja.«

      »Wo ist der kleine Garcia denn, der ist wohl wieder krank?«

      »Nein, der ist draußen am Wagen von Mr. Fuller…«

      »Und weshalb kommst du mit dem Whisky? Garcia bringt ihn mir immer herein, und ihm habe ich die zehn Cent dafür versprochen.«

      »Ich will die zehn Cent nicht, Mr. Garringer.«

      Der Kopf des Jungen wandte sich zur Seite, seine Augen suchten die beiden Männer drüben am Fenstertisch.

      Eben zündete sich Wyatt Earp die

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