Wyatt Earp Staffel 9 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 9 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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      Genau in dieser Minute ritt unten von Südwesten her Marshal Earp in die Stadt ein, begleitet von dem Georgier John Henry Holliday.

      Tancred hätte die beiden Reiter kurz darauf sehen können, wenn er einmal nach rechts geblickt hätte.

      Aber er nahm den Blick immer noch nicht von der Gassenmündung, obgleich er nun längst davon überzeugt war, seinen einzigen Dollar verschenkt zu haben…

      Als die beiden Reiter vor der Ecke hielten, begann eine dramatische Viertelstunde.

      Doc Holliday deutete auf die von mehreren Windlichtern erleuchtete Inschrift vor dem großen Ecksaloon.

      »Spielcasino.«

      »Vielleicht kein Platz für unseren Mann, aber ich sähe doch gern einmal hinein. Schließlich kann er nicht bis zum Jüngsten Tag im Sattel bleiben.«

      Der Marshal sah zur anderen Straßenseite hinüber.

      »Dort ist das Sheriff Office, ich werde da einen Besuch machen.«

      Wyatt dachte daran, daß es dem Gambler nicht zum erstenmal gelingen würde, einen ihm unbekannten Mann in der Menge zu entdecken. Vor allem ein Mann, der einen scharfen, anstrengenden Ritt hinter sich hatte, konnte ein so scharfsichtiger Beobachter wie Doc Holliday unschwer zwischen den ausgeruhten Gestalten anderer Saloonbesucher herausfinden.

      Sie stiegen von den Pferden, warfen die Zügelleinen über die Querholme und trennten sich.

      Doc Holliday stieg auf den Vorbau und hielt auf den Eingang an der Ecke zu, während sich der Marshal zwischen zwei großen hier abgestellten Planwagen hindurchzwängte und gerade die Straßenmitte erreicht hatte, als es geschah.

      Der Georgier hatte die mit Buntglaspapier beklebte Tür eben geöffnet und kaum einen ersten Blick in den rauchigen menschenüberfüllten Schankraum geworfen, als ihm urplötzlich ein Schuß aus einem Revolver entgegenbrüllte.

      Welch ein Glück, daß der ewig Vorsichtige nicht in ganzer breiter Front im Eingang gestanden hatte – die Kugel fehlte ihn.

      Reaktionsschnell warf sich der Spieler zurück und stieß die Tür zu.

      Mit zwei großen Sätzen hatte er eine große Regentonne an der Vorbauecke erkannt.

      Der Marshal war stehengeblieben und sah sich um.

      »Lopez!« rief ihm der Georgier nur zu.

      Der Zuruf traf den Missourier wie ein Schlag.

      Rico Lopez! Der Bandenführer aus New Mexico! Sollte es denn möglich sein?

      Vor mehr als zwei Jahren waren sie unten in Las Cruces mit dem gerissenen Banditen zusammengestoßen. Es war eine harte Sache gewesen. Lopez war ein gefährlicher Schießer, ein jähzorniger, rachsüchtiger und tyrannischer Mensch, der eine ganze Anzahl von gleichartigen Männern um sich geschart hatte.

      Es war mit größter Gefahr verbunden, sich gegen ihn zu wenden. Selbst der Richter des Dona Countys hatte den Missourier damals gewarnt: »Lassen Sie die Finger von Lopez! Er ist der Herr des Countys, hat ein oder zwei Dutzend Männer hinter sich, die ebensogut in Höhlen hausen wie auch Besitzer von Cantinas sein können.«

      Aber der Marshal war nicht vor dem gefährlichen Desperado zurückgeschreckt. Lopez hatte einen bettelarmen Barbier überfallen und schwer mißhandelt, weil er vermutete, daß der Barbier sich seinetwegen an die Regierung gewandt hatte, was nicht stimmte.

      Wyatt hatte es erfahren und sofort den Kampf mit Rico Lopez aufgenommen. Weil er es von jeher ganz besonders gehaßt hatte, daß kleine, arme und hilflose Leute getreten wurden.

      Er hatte Lopez in einem ausgetrockneten, neun Yard breiten Wassergraben, der quer durch die heiße staubige Stadt führte, zusammen mit Doc Holliday eine empfindliche Niederlage beigebracht.

      Lopez hatte flüchten müssen, leicht am rechten Oberarm verletzt, war er damals nur mit zwei seiner Leute entkommen. Sieben waren teils leicht, teils schwer verwundet auf dem Plan geblieben.

      Einer der Verbrecher hatte das Feuergefecht mit dem Leben bezahlt.

      Doc Holliday hatte dabei eine Fleischwunde am linken Oberschenkel davongetragen, und der Marshal war von Lopez selbst so schwer am Hals verletzt worden, daß er wochenlang in der südlichen Hitze da unten einen Verband tragen mußte…

      Und jetzt sollte er hier aufgetaucht sein?

      Wyatt hätte das nie für möglich gehalten.

      Aber der bedenkenlose Schuß aus der Schenke auf den Georgier sprach seine eigene Sprache.

      Und dann flog auch schon die Schenkentür auf.

      Glas splitterte, Scherben klirrten auf die Vorbaubohlen.

      Ein Mann flog wie eine Pantherkatze in weitem Satz heraus und landete direkt hinter der Treppe.

      Ein zweiter folgte ihm.

      »Boß!« brüllte er. »Was war denn los?«

      »Doc Holliday ist hier!«

      Ja, das war seine Stimme!

      Wyatt sprang über die Deichsel des hinteren Planwagens und stieg auf den Vorbau.

      Es war sinnlos, sich an die Hauswand zu drücken. Zu sehr erleuchteten die Windlichter noch den Vorbau.

      Und dann johlte auch schon die Stimme des Bandenführers über die Straße:

      »Wyatt Earp! Da steht er! Drauf!«

      Zwei, drei Geschosse harkten in das Fenstersims des Spielcasinos.

      Der Marshal hatte sich in einem blitzschnellen Fallwurf hinter die zweite Regentonne geworfen, die etwa zehn Yard hinter Doc Holliday am Vorbaurand stand.

      »Der Marshal!« schrie Lopez mehreren Männern zu, die jetzt auch aus der Kneipe stürzten. »Deckung! Deckung, Gib, But, Ference! In Deckung! Wyatt Earp und Doc Holliday sind hier!«

      Für den Bruchteil eines Herzschlages standen die Gestalten, die man nur in den Silhouetten sehen konnte, wie aus Stein gehauen da, dann huschten sie wie die Ratten auseinander und waren nicht mehr zu sehen. Der Georgier stieß eine klirrende Lache aus.

      Lopez stieß seine Linke hinter der zweiten Treppenstufe hervor und feuerte einen Schuß ab.

      Da nahm Holliday seinen Revolver, stülpte seinen Hut auf den Lauf und hob ihn ab.

      Mit einem heiseren Schrei fuhr Lopez hoch, der nichts anderes glaubte, als daß er jetzt von dem Gambler offen angegriffen werden sollte, und stieß den Revolver wieder vor.

      Yardshoch zuckte das Mündungsfeuer.

      Dann federte der Gambler hoch und blieb mit hinunterhängenden Armen aufrecht stehen.

      Lopez, nur etwa sieben Yard entfernt, starrte ihn entgeistert an.

      »Ha! Daß sich keiner rührt, Amigos! Den Hasen fege ich aus den Stiefeln!«

      »Großmaul!«

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