G.F. Barner Staffel 4 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 4 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Staffel

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Bartanflug auf seinem Gesicht, unrasiert, staubbedeckt, macht ihn viel älter und müder, als er ist.

      »Wir sind bald da«, sagt er heiser. »Da vorn, noch drei Meilen. Gleich, wenn sich der Nebel lichtet, werden wir es sehen! Zwei Hügel noch, dann kommt die Ebene, Büsche auf ihr und Gras! Sitz besser, Mikel!«

      »Aah, meine Wunde«, sagt Mikel klagend. »Es brennt wie Feuer. Ihr seid ja nicht verwundet worden. Euch macht das ja nichts aus! Ich sitze, wie ich will.«

      »Ich schlage dir die Faust ins Kreuz«, sagt der Alte jähzornig. »Sitzt du jetzt richtig, du Waschlappen! Ich werde Miguel Matadores sagen, daß er dich an die Kandare nimmt. Und Clem wird auch auf dich achten. Sitzt du jetzt?«

      »Ja, ja doch«, mault Mikel und schielt Clem giftig an. »Wir sind gleich drüben, und ihr habt nichts getan als nur mit mir gemeckert. Ich kann reiten, das wißt ihr, aber die Wunde.«

      »Ein lumpiger Kratzer«, faucht der Alte bitter. »Es wird heller, nun gut. Ich komme mit nach drüben. Sieh dich mal um, Clem.«

      »Hinter uns ist niemand«, erwidert Clem heiser. »Ich sehe schon die ganze Zeit nach hinten. Es ist nichts. Reiten wir schneller, was?«

      Sie treiben die fast ausgepumpten Pferde wieder an und jagen den Hügel hoch.

      Im Osten greift das Morgenrot über den Horizont, die Sonne kommt und mit ihr der Wind, der den Nebel teilt. Die Sicht vergrößert sich auf einige Meilen, und das Land hinter und vor ihnen ist leer. Keine Seele zu erblicken. Nur hoch am Himmel, angestrahlt von der Sonne, kreisen zwei Geier lautlos über dem Fluß.

      »Etwas nach rechts«, sagt Tuttle heiser. »Da ist die Furt, Boß. Hinter den beiden Bäumen da.«

      Sie kommen durch das Tal, den nächsten Hügel herauf und sehen den Fluß blinken. Und das Ufer fällt steil ab, zum Rio Grande.

      Die Pferde traben auf die beiden Bäume zu, und der Alte blickt mürrisch auf seinen Sohn. Er sieht drüben, am anderen Ufer, die Schilfhütte, eine runde Lehmwand und zwei magere Kühe in einem Stangencorral.

      »Eine Hundehütte«, sagt Mikel gehässig. »Genauso ein dreckiges Loch wie das von Clay! Na gut, gleich sind wir da!«

      Und der Wind läßt die beiden Maulbeerbäume am River mit den Zweigen rauschen und das Gras sich legen.

      Der Karabiner des schwarzhaarigen und schlanken Mannes, der dicht an der Böschung des Flußufers kauert, richtet sich langsam auf Todhunters Grauen.

      Neben ihm kauert der zweite Mann und hat das Gewehr locker in der Hand.

      Hinter ihnen schnauben vier Pferde, und ihr Fell glänzt von Schweiß. Die Pferde zittern immer noch und sind für Stunden fertig.

      Ganz hinten, jenseits des Flusses, öffnet sich die Brettertür knarrend, die den Eingang zur Hütte verschließt.

      Heraus kommt ein Mexikaner, der eine zerlumpte Hose und ein zerrissenes Hemd am Leibe hat. Von seinem breitrandigen und spitzkronigen Hut hängen die Bastfäden herab, und Schuhe besitzt der Mexikaner gar nicht.

      »Sole oro!« sagt der Mexikaner und blickt auf den goldenen Ball der Sonne, die über dem Hügel drüben steht. »Goldene Sonne, sehr schöner Tag heute. Ich werde fischen im Fluß. Hasta manana. Que?«

      Er blickt gegen die Sonne und sieht die drei Punkte.

      Und der schmutzige Mexikaner, der in Hemd und Hose auf einer einfachen Schilflagerschicht schläft wie ein Tier, sieht auf diese Punkte, die auf den Fluß zukommen.

      »Por dios, los Americanos?«

      Er ist allein an einem Fluß, der träge sein lehmgelbes Wasser auf die Flußkrümmung zu und die Schnellen bei San Elizario wälzt.

      Die Sonne blendet ihn schon, obwohl sie noch leicht verschleiert ist.

      Und als er mit den Augen zwinkert, sieht er die vier Pferde unterhalb der steilen Uferböschung und die Kronen der Bäume, die gerade über das Ufer ragen.

      Sein erschreckter Blick bleibt auf den beiden Männern liegen. Er sieht, daß sie Gewehre haben, und er blickt auf das gekräuselte Wasser an der Furt, die genau an seiner Lehmhütte endet.

      »Banditos!« sagt er heiser und denkt das, was jeder Mexikaner am Fluß denkt.

      Dort kommen drei Flüchtige, wie viele Flüchtige hier ankommen und über den River gehen. Und zwei Männer warten auf sie.

      Der Mexikaner sieht, wie der eine Mann sich umdreht. Er sieht den Stern an dessen Brust selbst auf die Entfernung von zweihundert Yards funkeln. Und er möchte brüllen, will rufen, denn man liebt die Gringos von drüben nicht, und schon gar nicht die Sheriffs. Jeder Flußmexikaner ist ein kleiner Bandit, ein Schmuggler, ein Schacherer und Händler mit harten Dollars, wenn sich eine Gelegenheit bietet.

      Viele Dollars, wenn ich sie warne, denkt er. Sie werden Jaime dankbar sein, was? Und Jaime kann Mescal trinken. Eine Menge Mescal, vielleicht auch eine neue Hose kaufen.

      Er sieht an sich herunter und denkt, seine Hose hält noch etwas, wenn er die Fetzen zusammenzieht.

      Und dann rudert er mit den Händen und brüllt. Er springt hoch und schreit gellend:

      »Da vorn Sheriff. Umdrehen, Amigos, umdrehen! Pronto, adelante, umdrehen! Eine Falle!«

      Er schreit, und die drei Reiter sind hundertfünfzig Yards vom Flußufer entfernt.

      Sie hören es etwas verzerrt, aber verstehen können sie es nicht. Clem Tuttle hebt den Kopf und sieht dort drüben einen zerlumpten Mann stehen.

      Er sieht, daß dieser Mann mit den Händen rudert und abwinkt. Und er denkt zuerst, der zerlumpte Mexikaner ist verrückt geworden oder betet in der Art seiner Vorfahren die Sonne an.

      »Halt!« sagt er auf einmal mißtrauisch. »Boß, anhalten! Warum winkt dieser Bursche? Sieht es nicht aus, als wenn er uns winkt, nicht zum Fluß zu reiten? Boß, was will der Kerl da?«

      »Wo?« fragt der Alte und kneift die Lider zusammen. »Da bewegt sich was, aber ist es ein Mann?«

      »Es ist einer, deine Augen sind zu schwach, Boß«, sagt Tuttle heiser. »Verdammt, was… Vorsicht, da, an den Bäumen! Vorsicht, ein Gewehrlauf…«

      Er sieht auf einmal das Blinken und reißt sein Pferd mit einem Schlag der Hacken herum.

      Und dann hört er den Knall, er hört die Kugel gellend hoch singen und den dumpfen Anprall der Kugel in einem Pferdeleib.

      Im nächsten Augenblick peitscht es schon wieder, und der nächste Anprall verrät sich durch den dumpfen Ton.

      Schrill wiehernd steigt plötzlich Mikel Todhunters Pferd, und Mikel fliegt im Bogen aus dem Sattel.

      Und der Alte sagt verstört und es kaum begreifend:

      »Warum sitzt du Narr nicht besser, he? Da hast du…«

      Und dann erst versteht er es! Er hört die Kugel förmlich kommen. Er sieht Mikel auf dem Boden hochspringen, und Mikel taumelt mit einem schrecklichen Schrei wieder in das karge Gras zurück.

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