G.F. Barner Staffel 4 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 4 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Staffel

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höher. Sie bestanden aus Felsplatten.

      Petersen stieß sich den Kopf. Sie legten den röchelnden Bradford hin, die Tür donnerte hinter ihnen zu. Ein Schlüssel drehte sich im Schloß. Das schwere Dröhnen kam, und sie wußten nun, daß die beiden Balken, die draußen an der Mauer gelehnt hatten, vor die Tür gerammt worden waren. An einem der Fenster zeigte sich plötzlich das eckige Gesicht Felipes. Der Mischling spähte in das Halbdunkel des Kellers hinunter. Sein gellendes, hämisches Lachen schallte durch den Schacht zu den Männern hinab.

      »Muy bien!« lachte der Mischling schadenfroh. »Dort sitzt ihr sehr gut… muy bien, Amigos! Macht es euch bequem und schlaft ein wenig. Ihr werdet es auch nicht bei Licht müssen. Es schläft sich viel besser in der Dunkelheit, eh?«

      Augenblicke später schabte es. Man warf einige Säcke vor die Schächte, und es wurde stockfinster.

      *

      Charlton war sieben Jahre jünger gewesen, als er seine Ausbildung zum Artilleristen durchgemacht hatte – und er war, da er sich immer für Waffen interessiert hatte, nicht der schlechteste Artillerist gewesen.

      Garcia stand hinter ihm und sah ihm neugierig zu. Die kleine, vierpfündige Kanone, die in einzelnen Traglasten transportiert werden konnte, stand jetzt am Ende der Wagenreihen genau zwischen den Wagen. Die Entfernung bis zum Tor betrug sechzig Schritt. Es war bereits so dunkel, daß Charlton Felipe mit einer Laterne vor das Tor geschickt hatte. Charlton kurbelte das Rohr der Bronzekanone herunter, bis er über die feststehende Visiereinrichtung genau die Lampe sah.

      »Diablo«, knurrte Garcia. »Du schießt ja in die Erde, Louis, wozu das? Ich denke, du willst Pferde treffen, eh?«

      Charlton sah ihn kurz an. Er hatte Garcia erst vor zwei Minuten zu Gesicht bekommen. Garcia war im Haus verschwunden. Er hatte dort jeden Schrank durchwühlt und schließlich voller Wut den alten Don Sebastiano geschlagen, weil er nicht mehr als neunhundert Silberpesos und nicht ganz hundert Dollar gefunden hatte. Doch schließlich hatte er den Beteuerungen des Don geglaubt – es war nicht mehr Geld im Haus. Was es an Wertsachen gab, befand sich in einem Sack, den Garcia mit sich herumschleppte. Anscheinend traute er seinen eigenen Leuten nicht. Aus dem Hausanbau drang das Klagen der Frauen, die Garcia dort mitsamt den Kindern und Männern eingesperrt hatte.

      Dieser geldgierige Schurke, dachte Charlton angewidert. Er fror leicht, als er an die unbeschreiblichen Szenen dachte, die sich nach der Überwältigung der Wagenmannschaft abgespielt hatten. Seine Verachtung hatte auch Maddalena gegolten. Charlton hatte ihr Gesicht beobachtet, während die siegestrunkenen Bravados über die Frauen herfielen.

      »Hast du schon mal mit Kartätschen geschossen?« fragte Charlton spöttisch. »Es gibt zwei Arten von Kartätschengranaten – und hier ist nur eine. Wir haben keine Brandzündergranaten, verstehst du?«

      »No«, brummte Garcia. »Was, zum Teufel, verstehe ich von Kartätschen, eh? Und was für Granaten haben wir?«

      »Aufschlaggeschosse!« antwortete ihm Charlton kurz. »Sie haben nicht dieselbe Wirkung wie Brandzündergeschosse. Brandzündergeschosse detonieren nach achtzig Schritt Flugstrecke drei Meter über dem Boden und jagen ihre Kugeln nach allen Seiten. Hier drin sind hundertzwanzig Bleikugeln!«

      Er klopfte auf die Granate, deren Warzen dem Geschoß Führung und Drall gaben. Dann schob er die Granate von vorn ins Bronzerohr der Kanone und stieß sie fest mit dem Rohrwischer auf.

      »Hundertzwanzig Bleikugeln?« war Garcia erstaunt. »Alle Teufel! Dann kann man mit einem Schuß hundertzwanzig Menschen töten – ist das wahr?«

      Dieser Idiot, dachte Charlton verächtlich. Glaubt der Narr wirklich, daß alle Kugeln treffen? Keine Ahnung – dieser Strolch, der sich General nennt.

      »Wenn du zehn tötest, hast du Glück gehabt«, erklärte er. »Die Granate explodiert beim Aufschlag gegen den Boden. Dadurch wird nur ein Teil der Kugeln nach allen Seiten geschleudert. Eine ganze Menge trifft die Erde, andere irren ab – sie streuen – wenn du weißt, was das bedeutet.«

      »Aber – wir haben vier Kanonen!« sagte Garcia eigensinnig. »Es sollen nur etwa dreißig Soldados kommen. Dann brauchen wir doch nur drei Kanonen, um sie alle zu erschießen.«

      Charlton schüttelte den Kopf. Er hatte Maddalena bereits alles erklärt und nun wenig Lust, es noch einmal zu wiederholen.

      »Du hast gesagt, ich sollte alle vier aufstellen – und das habe ich getan. Wer immer herkommt, wieviel Mann es auch sind, sie haben keine Chance zu entwischen.«

      »Gut, ich weiß, du verstehst davon mehr als ich«, murrte Garcia. »Jetzt laß mich sehen, wo die anderen Kanonen stehen.«

      Charlton ging mit ihm aus dem Tor. Hinter dem Hügel gab es eine Menge Büsche, die sich bis an den Weg herunterzogen. Die Entfernung bis zur Hazienda betrug vom Rand der Büsche etwa neunzig Schritt, und Charlton deutete nach oben.

      »Dort steht die eine!« erklärte er mürrisch. »Wir haben den Karren neben den Punkt gestellt, auf den ich das Rohr gerichtet habe. Sobald die Juaristas hier sind, feuert Pacco die Kanone ab.«

      »Por dios, nur er?«

      »Wenn die Juaristas fliehen – was noch fliehen sollte«, sagte Charlton finster. »Du hast ihm zwanzig deiner Männer gegeben – sie liegen in den Büschen versteckt. Es wird keiner entkommen.«

      »Bist du sicher?«

      »Ja«, knurrte Chariton. Er deutete nach links zu den Peonhütten. Dort standen einige Maisstangenbündel. »Die dritte Kanone steht da drüben.«

      »Wo?«

      »Hinter dem Maisstroh!« sagte Charlton kopfschüttelnd. »Du siehst sie nicht. Man braucht nur die Strohbündel wegzustoßen. Felipe besorgt das. Er wird auch feuern. Jetzt sieh nach rechts. Das ist ein Heuhaufen, wie es scheint. Es ist nur eine mit Heu durchflochtene Kastenseite des Leiterwagens. Ignacio hat das Kommando. Sie werden die Sprossenseite umkippen, dann können sie feuern.«

      »Diablo!« stieß Garcia heraus. »Ich werde dich zu dem Oberbefehlshaber meiner Artillerie machen, Louis! Wir schießen sie alle tot, jetzt weiß ich es! Gut – sehr gut, Louis. Wir schießen von allen Seiten auf sie. Sie werden alle sterben.«

      Ungefähr das wird es geben, dachte Charlton. Ich lasse die Juaristas bis dicht vor das Tor kommen, ehe ich feuere. Sobald ich schieße, zünden auch die anderen beiden Kanonen rechts und links. Es wird ein Blutbad geben, ich wette, keine fünf Mann entkommen – und sie laufen genau vor Paccos Kartätschenladung. Vielleicht laufen auch einige in kopfloser Furcht davon, aber an den Hütten liegen zehn Mann. Rechter Hand sind fünfzehn, auf dem Hang zwanzig – der Rest ist hier im Hof. Niemand wird davonkommen. Verdammt, es wird ein Blutbad geben…

      Er sah sich um, als Maddalena aus dem Tor trat. Der Schein der beiden Feuer im Hof, an denen die restlichen Bravados lagen und die Rolle der Wagenfahrer übernommen hatten, beleuchtete ihr schmales, wildes Gesicht.

      »Nun, hat er endlich Zeit gehabt, sich die Aufstellung anzusehen?« fragte sie spottend nach einem Blick auf ihren Bruder. »Es wird Zeit, Felice, höchste Zeit. Die Juaristas müßten in spätestens dreißig Minuten hier sein.«

      »Ah, Ramon wird sie anmelden«, antwortete Garcia wegwerfend. »Mach dir keine Sorgen, ich habe Manuel zu Ramon geschickt und ihm zwei Ersatzpferde mitgegeben. Sie sind in jedem Fall schneller hier als die Juaristas. Soldados haben es nie eilig.«

      »Sie

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