G.F. Barner Staffel 4 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 4 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Staffel

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dann bricht ihnen die Gewölbedecke über den Köpfen zusammen und erschlägt sie alle. Diese verfluchten Gringos, was haben sie in Mexiko verloren, eh? Haben sie uns noch nicht genug bestohlen? Und umgebracht… ah, wie viele von uns haben sie umgebracht, damals, als sie uns Texas wegnahmen? Mein Onkel starb, mein Vater… Jetzt verbrennen wir sie. Sie werden braten in der Hölle… braten!«

      Mattare wendete den Kopf. Concho Hurst nickte. Dann schob sich Mattare in Querrichtung nach rechts. Der nächste Zierstrauch stand dort, und wenn sie weiterkommen wollten, mußten sie so kriechen, daß er in Richtung auf die beiden Posten Deckung bot. Zum Glück lag dieses Stück Garten im Schatten des Seitenflügels. Der Boden war dunkel, Mondlicht fiel hier nicht her.

      Concho kroch erst ganz dicht an den ersten Busch heran. Mattare war schon sechs Schritt weiter und lag genau in Richtung des zweiten Busches und der beiden Posten. Concho sah sie jetzt. Sie hockten beide keine zwei Schritt vor der kleinen Mauer, neben der ein Loch gähnte.

      Der Keller, dachte Concho, richtig, hier war der Keller. Mein Vater brachte Don Sebastiano Wein aus den Bergen von Almansor mit, schweren Wein. Wie lange ist das her… sieben, acht Jahre? Die Peons schafften die Fässer in diesen Keller.

      Die beiden Posten hockten auf einem Geländer an der kleinen Kellerhalsmauer. Der eine Bravado ganz außen. Er saß schräg. Wenn es hell gewesen wäre, hätte er die Bewegung sofort aus den Augenwinkeln sehen müssen. Doch er sah jetzt nichts.

      Concho glitt immer weiter in Querrichtung hinter dem Zierstrauch heraus. Er folgte Mattare. Der lag längst am zweiten Busch. Etwa zwölf lange Schritte von dort bis zu den Posten, aber – Mattare war genau in ihrem Rücken.

      Als Concho ihn anstieß, schob er sich weiter.

      Schnell, dachte Concho, sie sitzen da und schwatzen, aber wenn sich einer umdrehen sollte… In derselben Sekunde sprang der Chiricahua. Das Messer stieß jäh zu.

      Ein Schrei vor Concho, ein kurzer, kaum hörbarer Schrei, jäh abreißend, erstickend. Concho sprang auch und schlug zu, traf den ersten Posten von hinten, schlug ihm den Revolver über den Hut, danach noch einmal. Der Mann sackte lautlos zusammen, und Concho sprang auf die Mauer. Von dort aus sah er den zweiten Bravado, der mit Mattare die Kellertreppe hinabgesaust war. Der Kerl fiel rücklings gegen den nächsten Balken, der schräg an die Tür gerammt worden war. Sein Anprall schob den Balken beiseite. Der glitt ab, rutschte ein Stück an der Tür tiefer, bis er blockiert vom Kellerhals festhing. Am Balken fiel der Bravado zusammen.

      Mattare sah hoch. Er hob die Hand und die Schulter.

      »Du konntest nichts dafür«, sagte Concho leise. »Der Schrei ist keine zehn Schritt weit zu hören gewesen. Sei ruhig – warten wir ab, ob was bemerkt worden ist.«

      Der Chiricahua stand still, sie lauschten, aber es rührte sich nichts. Als sie die beiden Balken weghoben, sahen sie, daß der Türschlüssel im Schloß steckte. Der eine Balken hatte ihn verdeckt. Mattare glitt die Treppenstufen hoch. Er holte den anderen Bravado herunter, ehe Concho aufschloß. Hinter der Tür war Totenstille, gespenstische Ruhe.

      »Bowlen«, flüsterte Concho – die Tür war einen Spalt auf. »Bowlen… Petersen… Cerringa… keinen Laut, kommt her, aber leise, um Gottes willen, seid leise! Kommt her, sagte ich, ich bin es… Concho Hurst. Hier ist Concho Hurst – hört ihr mich?«

      Innen ein Kratzen, dann eine heisere, gepreßt klingende Stimme: »Alle Teufel, das ist wirklich Concho. Concho, hier ist Trevor. Mann, Concho…«

      »Nicht laut werden, seid ganz leise – kommt raus, kommt schon, wir haben keine Zeit!«

      Da waren sie – vier Männer, die unter seinem Vater gefahren hatten. Sie starrten auf den toten Bravado hinab. Trevor bückte sich und nahm dem Kerl den Revolver ab.

      »Concho, Bowlen ist tot – Bradford hat es schwer erwischt. Was machst du hier – woher kommst du?«

      »Später«, flüsterte Concho Hurst. »Hinaus mit euch, schnell! Mattare, bring sie alle zur Mauer. Sie sollen leise sein. Schleicht euch draußen zum Kornfeld, dort liegen Juaristas – Cerringa, du kennst den Capitano aus Cerralvo?«

      »Ja«, nickte Cerringa. »Figurentes, ich kenne ihn gut. Diese Schurken – dieses Teufelsweib, Garcias Schwester, sie hat Bowlen kaltblütig erschossen. Sie haben unsere Waffen, sonst würden wir ihnen…«

      »Hinaus, schnell!« keuchte Concho. »Keine Zeit für lange Reden. Hallo, Bradford…«

      Bradford trugen sie hinaus. Er hatte einen dicken Verband um den Hals und sah Concho an, die Zähne fest zusammengebissen.

      Mann für Mann huschte aus dem Keller. Sie drückten sich an der Mauer entlang, dann liefen sie einzeln auf die Gartenbüsche zu. Petersen und Trevor trugen Bradford.

      Concho Hurst sah sie verschwinden. Er hielt den Colt in der Faust und wartete an der Hausmauer. Eine Minute verstrich, ein paar leise, kratzende Geräusche drangen zu ihm herüber. Aber im Haus selbst blieb alles still. Um die Hausecke fiel der Lichtschein der im Hof brennenden Lagerfeuer. Manchmal tauchte dort ein Schatten auf, fiel lang und düster bis zu den Bäumen zwischen Scheune und Haupthaus. Gleich darauf sah Concho die geduckte Gestalt des Chiricahuas heranhasten.

      »Alle in Sicherheit, Mattare?«

      Der Indianer nickte knapp.

      Als sie über die Terrasse zur Hintertür huschten und sie leise aufdrückten, hörten sie Gelächter. In der Halle brannten zwei Lampen. Das Licht fiel auf die große, geschwungene Treppe zum Obergeschoß. Aber niemand war zu sehen. Die Vordertür stand offen – das Gelächter kam aus dem breiten Durchgang. Dort fiel Lichtschein in schmaler Bahn gegen die Wand. Mattare hob die Hand, sie zuckte zweimal auf jenen Lichtschein zu.

      Ein Zimmer – das erste vorn rechts, dachte Concho. Dort sitzen ein paar der Halunken, sie lachen.

      Der Chiricahua glitt los, Concho ließ die Tür einschnappen. Dann folgte er dem Indianer, sich immer an der Wand haltend, zur Treppe. Hier blieb Mattare stehen, er lauschte, hob die Hand und deutete nach oben.

      »Ja«, zischte Concho, »hinauf, schnell!«

      Sechs, sieben Stufen kamen sie hoch, als der Chiricahua jäh erstarrte. Er duckte sich plötzlich, er glich einem wilden Tier, als er den Kopf ruckartig hob und warnend die Hand nach Concho ausstreckte. Dann drehte er sich blitzschnell um.

      Concho Hurst sah seine blitzschnelle, zuckende Handbewegung.

      Erst in diesem Moment öffnete sich oben irgendwo eine Tür. Schritte über ihnen. Concho sah sich um. Es war zu spät, hinauszuhetzen, sie hätten die Hintertür niemals erreicht. Schritte – lauter jetzt – ein Klirren, eine barsche, wütende Stimme: »Zum Teufel, irgendwo muß es sein. Der Hund scheint wirklich nicht mehr im Haus gehabt zu haben…«

      Mattare glitt wie ein Schatten unter die Treppe und winkte Concho Hurst. Sie krochen bis in den tiefsten Winkel und hockten in diesem von keiner Helligkeit getroffenen, dunklen Dreieck eng aneinandergepreßt.

      Keine fünf Sekunden später kam ein Mädchen quer durch die Halle, es blieb jäh in der Mitte stehen, als hätte jemand es plötzlich angehalten durch irgendeinen Ruf.

      Concho zuckte zurück, rührte sich nicht mehr. Er hörte, wie Sand knirschte, den viele Stiefel in die Halle getragen hatten. Ohne das Mädchen sehen zu können, wußte er, daß es sich umsah. Garcias Schwester stand mitten in der Halle.

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