G.F. Barner Staffel 4 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 4 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Staffel

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er nur bald aufwacht, damit ich ihm zeigen kann, was es heißt, mich fast totzuschlagen. Weckt ihn auf, den Kerl!«

      Auf einmal merkt Clay, daß der Boden leise zittert. Und dann klatscht es kalt auf ihn. In seinen Ohren ist der Schrei eines Rindes, brüllend und laut.

      Und da macht er die Augen auf. Zugleich spürt er den brennenden Schmerz am rechten Ohr, das dumpfe Pochen in der Gegend des Hinterkopfes, und seine Augen sehen einen Schleier.

      Es sieht aus, als wenn er durch eine Scheibe sieht, die voller Spinnweben ist und die Spinnweben bewegt der Wind.

      Zweimal, dreimal zwinkert er mit den Augen. Und jedesmal wird das Bild ein wenig klarer.

      Aus dem Nebel taucht das Gesicht von Mikel Todhunter auf, und Todhunters Bein hebt sich.

      Er stellt es auf den hochkommenden Steven Clay. Er fällt in die Brühe zurück.

      »Langsam«, sagt Mikel Todhunter krächzend. »Mach nur langsam, Bursche. Wir fangen erst mit dir an. Wir werden dich in deine Einzelteile zerlegen, mein Freund, hörst du mich auch?«

      »Vielleicht«, sagt Steven Clay.

      Und auf einmal weiß er alles. Er weiß nun genau, was passiert ist und daß man ihn niedergeschlagen hat. Er erinnert sich an Todhunter und seine Frau. Und er sagt schwach und leicht keuchend:

      »Ireen, bist du heil?«

      Sie sitzt in der Küche, und der Junge liegt mit dem Gesicht an ihrer Brust. Der Junge kann seinen Vater nicht sehen, und das ist gut so.

      »Ja«, sagt sie gepreßt zurück. »Ja, Steven. Verliere den Willen nicht.«

      Sie senkt den Kopf, als Mikel Todhunter sich umdreht und sie mit seinen funkelnden Augen anstarrt.

      »Genug geplärrt!« sagt Todhunter scharf. »Jetzt wird es rauh.«

      *

      Die Sonne sieht herab auf das Land. Sie bescheint ein Stück weiter die kleine Ranch, auf der es kaum ein Leben zu geben scheint.

      Dort ist Ireen Clay dabei, ihren Mann zu verbinden.

      Es ist Nachmittag, als sie mit ihm fertig ist und sich daran macht, die Sachen wieder aufzuräumen.

      Im Haus ist es ruhig, auf dem Hof spielt der Junge in seiner Spielecke am Sandhaufen und ruft manchmal krähend nach seiner Mutter.

      Und sie geht dabei und macht die Schranktüren ganz ab, daß nur noch die leeren Fächer zu sehen sind. Sie räumt ein und sieht alle Zeitlang nach ihrem Mann, aber der liegt still und atmet nur leise.

      »Er wird sich erholen«, sagt sie heiser. »Er wird sich ganz sicher erholen. Nur keinen Doc, jetzt nur kein Aufsehen, es wird noch Ärger und Geschrei genug geben.«

      Sie weiß, daß Steven Clay zäh ist, zäh wie eine Katze. Man hat ihn zertrümmert, aber aus diesem Zustand wird er sich wieder erheben, das ist sicher. Sie macht ihm wieder einen kühlenden Wickel auf der Stirn, und als sie sich umdreht und das Tuch auswringt, hört sie ihn scharf keuchen. Sie sieht sich um, er hat die Augen offen, und der Spalt seiner Lider schließt sich gleich wieder.

      »Bald«, sagt der zerschlagene Mann auf dem Bett keuchend. »Bald. Ich bringe – ihn – um.«

      Und danach ist er wieder fertig, aber er hat wenigstens gesagt, was er denkt und was er tun wird.

      Sie kennt ihn, sie kennt ihn gut genug und weiß, daß er das macht, was er sich vorgenommen hat.

      Dieser Mann ist fertig, aber er wird keine Minute an etwas anderes denken als daran, was er tun wird, wenn er wieder heil ist.

      Ireen Clay seufzt bitter, als sie hinausgeht und Wasser holt, mit dem sie aufwischen will. Sie weiß, er wird schießen. Und sicher ist er starrköpfig genug, auch gegen fünf oder sechs Mann loszugehen.

      Sie bringen ihn um, denkt sie verstört. Er hat doch allein niemals eine Chance. Sie werden ihn umbringen. Vielleicht erwischt er Mikel trotzdem, aber der alte Mann wird seine Mannschaft auf ihn hetzen! Ich muß es ihm ausreden, ich muß es einfach tun. Und wenn ich der Preis dafür bin, aber er darf nicht zu schießen beginnen.

      Sie taucht den Eimer in den Bottich und sieht die drei Kugellöcher in ihm. Der Stimme nach war es Sharp, der den Bottich zerschoß, damit das Wasser auslief. Er hat nur etwas zu hoch geschossen, am Grund des Bottichs ist noch genug.

      Und sie hat den Eimer gerade hoch, als sie den Kopf hebt und lauscht.

      Von links kommen die harten Tritte eines Pferdes. Von links nähert sich Hufschlag, und das Pferd scheint ziemlich schnell zu laufen.

      Sie richtet sich auf und blickt um die Ecke des Schuppens. Und dann sieht sie den schwarzhaarigen und breitschultrigen Reiter, der in lockerer Haltung auf seinem Braunen sitzt und langsam herankommt.

      Nun zügelt der Mann sein Pferd zum langsamen Trott. Er hat den Hut nach hinten geschoben, und sein weißes Hemd leuchtet hell in der letzten Sonne.

      Er hat ein ruhiges und vierkantiges Gesicht, auf dem an der linken Wange irgendwo am Kinn eine gezackte und kaum sichtbare Narbe ist. Ein fester Mund, kühle und graue Augen und eine starke und kräftige Nase. Der Mann lächelt eingefressen.

      »Hallo!« sagt der Mann auf dem Pferd und hält vor ihr an. Er blickt einen Augenblick auf Ireen und sieht dann über den Hof. Er sieht alles, aber er lächelt immer noch auf seine seltsame Art.

      Und erst, als er sie wieder voll anblickt, verschwindet dieses Lächeln langsam und macht einem Ausdruck des Widerwillens Platz.

      »Hallo«, sagt Clanton träge. »Was hat es hier gegeben, Madam? Ich war sechs Meilen weiter südlich und hörte es knallen. Es schien aus dieser Richtung zu kommen. Was ist passiert, Mrs. Clay?«

      Er sitzt ruhig im Sattel und sieht den Zorn und den Zug des Hasses um ihre Mundwinkel. Und dann wandert sein Blick, denn sie gibt ihm keine Antwort, langsam zu dem Rind hin. Er sieht das einzelne Rind am Boden liegen und das Rind ist tot.

      Jemand hat der Kuh den Revolverlauf hinter das rechte Ohr gehalten und abgedrückt. Die Beine der Kuh sind steif aufgereckt und die Seite, auf der man das Fell rasierte, ist oben.

      Nun steigt Allen Clanton ab. Er läßt seinen Braunen stehen und geht gleitend auf das Rind zu. Dort beugt er sich über den Brand und fährt ihn mit dem Finger nach.

      Und dann sieht er hoch und sagt kurz:

      »Flying-H. Jemand hat es umgebrannt. War es Steven?«

      Er sieht sie forschend an, und nichts in seinem Gesicht verrät, was er gerade denken mag.

      »Ja, es war Steven«, sagt Ireen abwehrend und kalt. »Die Kuh hat sich im Badland verlaufen und war schon mager und das Fell verfilzt. Sie war keine drei Dollar mehr wert, als Steven sie fand. Er nahrn sie trotzdem mit und brannte sie um. Sie war auf unserem Land.«

      Clanton antwortet nicht. Er befühlt nachdenklich die Rippen der Kuh und dreht sich dann jäh um.

      »Es ist wahr«, sagt er kurz. »Sie ist noch immer nicht fett. Well, er hätte sie zurückbringen sollen, aber auf eine magere Kuh legt James

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