G.F. Barner Staffel 4 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 4 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Staffel

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antwortet sie kühl. »Er wird schlafen, denke ich.«

      Sie sieht den jähen Funken Mißtrauen in seinen Augen. Und seine kühlen Augen richten sich nachdenklich auf die vielen Spuren im feuchten Sand.

      Der Hilfssheriff von Elk geht langsam auf die Pfützen zu. Er blickt auf die Spuren, dann auf den Baum und die abgescheuerte Stelle an dem Ast des Baumes.

      Und dann bewegt er sich schneller, geht mit langen Schritten auf die Haustür zu und zuckt zurück.

      Allen Clanton blickt auf die Trümmer und bleibt jäh stehen. Er hebt dann langsam das Bein ein, steigt über Unrat und Trümmer hinweg und kommt in das Wohnzimmer.

      Und dann atmet er erleichtert auf, als er den Mann auf dem Bett sieht.

      »Ich dachte schon…«, sagt er heiser. »Die Scheuerstelle am Ast, das zerschnittene Lasso, ich dachte schon…«

      Und hinter ihm sagt Ireen Clay mit plötzlich ausbrechender Wildheit:

      »Sie denken wirklich mal, was? Nun gut, es hätte Ärger für Sie gegeben, wenn man ihn aufgehängt hätte, was? Das paßt Ihnen nicht, Clanton. Ist das noch nicht genug? Haben sie ihn nicht fast totgeschlagen, einen Trümmerhaufen zurückgelassen und sich wie wilde Indianer benommen? Sie haben ihn gebunden, mit dem Colt niedergeschlagen, und er griff sie trotz der Fesseln noch an. Er brauchte nur frei gewesen zu sein und eine Chance gehabt zu haben mit seinen Fäusten, dann würde Mikel jetzt so aussehen und seine Burschen noch besser.«

      Clanton wendet sich um und hockt sich auf die Bank, denn ein Stuhl ist nicht mehr heil.

      Er sieht sich langsam um und antwortet nicht. Und dieses Schweigen macht sie noch wilder und zorniger.

      »Es waren Ihre Leute«, sagt sie fauchend. »Ihr Vetter, die Mannschaft der Flying-H. Sie können gar nichts tun, Deputy. Sie sind genauso ein Schuft wie die anderen. Was wollen Sie hier noch, heh? Scheren Sie sich zum Teufel, ich erwarte von Ihnen keine Hilfe und Steven auch nicht.«

      Ihre Tränen kommen wieder. Und nun schluchzt sie auf und hält sich am Türbalken fest.

      Der Deputy sieht sie an und schweigt, bis sie sich beruhigt hat.

      »Ich lasse mich gehen«, sagt sie zitternd. »Aber wer ist so gemein, daß man alles mit Petroleum übergießt? Das ist Mikels prächtige Idee und sein Wolf Walburn macht es auch alles genauso, wie Mikel es haben will. Sie können stolz sein, mit diesen Wölfen noch verwandt zu sein. Machen Sie, daß Sie wegkommen! Niemand hat Sie gerufen. Wir werden damit auch allein fertig. Sie sind ein gekaufter Mann, den James Brian Todhunter bezahlt und als Deputy vorschlug. Sie werden noch in hundert Jahren Deputy sein, sollten Sie so lange leben.«

      Allen Clanton schweigt. Er sieht sie nur an. Und er denkt, daß diese Frau die Wahrheit sagt. Vielleicht sollte er sich schämen, denn es ist wirklich so. Der alte Todhunter hat ihn vorgeschlagen zum Deputy. Er hat ihm ein Haus zur Verfügung gestellt, zwei Pferde gegeben und zahlt seinen Monatssold. Er zahlt dafür, daß Allen seine Stadt ruhig hält und auf die Herden achtet, die hier durchziehen und manchmal Schaden auf der Weide der Flying-H anrichten.

      Clanton will etwas sagen, aber die Bitterkeit dieser Frau, die Düsternis der Umgebung und das leise Stöhnen des zerschlagenen Mannes lassen ihn schweigen.

      Die Lady starrt ihn an und sagt bissig:

      »Sie haben doch noch etwas wie Anstand, was? So ganz und gar schlecht können Sie nicht sein, aber es ist bequem, für einen großen Mann zu reiten, sein Hund zu sein, dem er nur zu pfeifen braucht. Sie haben ja nichts auszustehen. Sie bekommen Ihren Sold, pünktlich das Essen, wann immer Sie es haben wollen. Und Sie brauchen nur ein wenig den Ärger

      James Brians zu verhüten. Jeder Mann würde sich alle Finger nach diesem Job ablecken. Manchmal ist so ein Mann ein Lump. Und was sind Sie, Allen Clanton?«

      Er starrt sie an und seine grauen Augen schließen sich fast. Dann macht er sie wieder auf und sagt langsam: »Was wissen Sie von mir, Lady? Ich habe noch nie beweisen müssen, daß ich mehr kann, als nur einige rauhe Burschen zwingen, das Land der Flying-H zu verlassen. Sicher, ein paarmal mußte ich schießen, aber es war nie besonders hart. In der Stadt gab es einige Male Ärger mit Rauhreitern. Vielleicht bin ich nicht abhängig?«

      Sie starrt ihn an und verzieht verächtlich die Mundwinkel.

      »Nun«, sagt sie gallenbitter. »Nun, Sie sind groß und stark. Sie haben zwei Revolver, und man sagt, Sie wären einmal ein bekannter Revolverkämpfer gewesen. Jetzt können Sie versuchen, ob Sie noch etwas taugen, aber sicher wollen Sie nichts als nur Ihre Trägheit und Ruhe, Mr. Clanton. Nur keinen Ärger mit der Flying-H. Sie werden sich ducken und blind sein. Sie werden gar nichts tun, was dieser Alte nicht will. Sie sind ein Feigling.«

      Clanton steht langsam auf und geht zum Fenster. Er stößt den zerschlagenen Flügel aus den Angeln, daß er klirrend im Hof landet und blickt sich nicht um. Und mit dem Gesicht nach draußen gewendet, sagt er heiser:

      »Sie beschimpfen mich, Madam, obwohl ich Ihnen nichts getan habe. Sie stellen mich als einen Feigling hin. Nun gut, vielleicht kann ich auch etwas dazu sagen, wie?«

      »Immer los«, erwidert sie dunkel. »Verteidigen Sie sich nur in meinen Augen. Suchen Sie sich eine bequeme Entschuldigung, Deputy. Soll ich Ihnen sagen, was ich tun werde? Ich werde mich an Ben Braddock, den Richter in Alamogordo wenden. Ich werde ihm sagen, was dies für ein Land ist, wenn Sie nichts tun. Mein Mann wird aufstehen. Wann, das mag Gott allein wissen, aber es wird so kommen. Und Steven ist kein schlechter Mann mit seinen Eisen. Soll ich sagen, was passieren wird, wenn er glaubt, daß er wieder gesund ist.«

      Er starrt sie an, und auf einmal fühlt er die Unausweichlichkeit einer Entscheidung auf sich zukommen. Sicher, er ist Deputy, der Richter kann ihn absetzen, wenn er die Genehmigung des Sheriffs aus Alamogordo hat. Und vielleicht ist es besser, er läßt sich absetzen, ehe es zum Ärger zwischen Steven Clay und jenem Rudel kommt, das über ihn herfiel.

      Es ist schlecht für ihn, gegen den alten Mann, Mikel und die halbe Mannschaft zu kämpfen. Und er müßte jetzt etwas tun, wenn er seinen Orden zu Recht tragen will.

      »Was sollte er machen?« fragt er kurz. »Meinen Sie, er hat eine Chance gegen die Flying-H? Das wäre Wahnsinn, er wird dabei mit Sicherheit umkommen. Und auch der Richter könnte nicht helfen.«

      »Wenn das nur kein Irrtum ist«, sagt sie scharf. » Ich brauche nur eine Anzeige bei dem Richter zu machen, und Sie werden den Befehl bekommen, den Vorfall zu untersuchen und Mikel einzusperren. Dies war kein Rinderdiebstahl, und Sie wissen das auch gut und richtig. Gehen Sie hin und sperren Sie Mikel ein. Jeder andere Mann würde das tun. Jeder Mann, der einen Orden nicht nur zur Verzierung trägt.«

      »Lady, Sie werden scharf«, sagt er grimmig. »Ich habe diesen Stern nicht angenommen, um mich vor etwas zu drücken. Aber ich könnte Mikel nicht einsperren. Der alte James Brian wird seinen Sohn in jedem Fall decken. Solange es kein Mord ist, wird er das tun. Dann hat er ihn sogar mit einem Auftrag hergeschickt, Steven die Hölle an den Hals zu jagen. In seinen Augen wird Steven im Notfall nichts sein als ein dreckiger Viehdieb, den er bestrafen ließ. Dies ist die andere Seite der Medaille.«

      »Ach, zum Teufel!« sagt sie bitter. »Clanton, es war kein Diebstahl.«

      »Und der Beweis?« fragt er kühl. »Wer hat ihn gesehen, als er das Rind im Badland auf seinem Gebiet fand? Niemand, was? Man kann behaupten, er hätte es sich von der Herde geholt, Lady, keine Chance, etwas anderes daraus zu machen, keine Chance.

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