Butler Parker Staffel 8 – Kriminalroman. Günter Dönges
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»Das Motiv?« bellte Madford böse.
»Angst vor einer Entdeckung«, sagte McLean eifrig, »Paul hatte herausbekommen, daß die Clint für Conally arbeitete, und daß sie darüber hinaus eine Art Privatgeschäft mit ihrem Liebhaber Masterson aufziehen wollte. Es ging allen um die 250 000 Dollar.«
»Diese ganze Verschwörung hätte man auch mit der klassischen Methode entdeckt«, beschwerte sich Madford bitter.
»Selbstverständlich«, schaltete der Butler sich wieder ein, »aber man hätte möglicherweise mehr Zeit gebraucht.«
»Wie haben Sie die Levell aus der Wohnung bekommen?« wollte Madford wissen.
»Ich mußte Ihre Leute, die sich vor Mrs. Levells Wohnung aufgebaut hatten, notgedrungen ein wenig täuschen«, räumte der Butler ein, »Miß Weston war so freundlich, in der übrigens sehr guten Maske der Mrs. Levell die Wohnung zu verlassen.«
»Verstehe«, knurrte Madford, »und als meine Leute geleimt waren und Miß Weston nachpirschten, schafften Sie die richtige Levell in Ihren Wagen, wie?«
»Ausgezeichnet erfaßt«, lobte der Butler, »ich darf abschließend noch mal darauf verweisen, daß ich Mrs. Levell eigentlich nie über den Weg traute.«
»Ihre berühmte Intuition, wie?« fragte Madford mürrisch.
»In der Tat, Captain«, sagte Parker, »es war eine Garçonkappe, die meine bescheidene Wenigkeit stutzen ließ und die eigentlich nicht in die Wohnung der Mrs. Levell paßte. Diese Kappe gehörte zum und ins eigentliche Privatleben der Mrs. Levell, die im Grunde nichts anderes ist als eine erstklassige, aber sehr mordlüsterne Schauspielerin, die wohl in allen Fällen die kleine Ehefrau spielte, um an Männer heranzukommen, die mit Geld zu tun hatten, und wenn auch nur als Zwischenträger.«
»Sie war der Kopf dieser Gang«, schloß Rander, »Stilson und Paul waren nur ihre Mitarbeiter. Ich hoffe, Sie werden McLean für seine Tatkraft zur Beförderung vorschlagen.«
»Wissen Sie, was ich tun werde?« fragte Madford grimmig.
»Na?«
»Ich werde ihm was husten«, sagte Madford wütend, um sich dann dem Butler zuzuwenden, »und Ihnen werde ich mit Sicherheit ein Verfahren ans Bein binden. Wegen wiederholter Behinderung meiner amtlichen Tätigkeit und Ermittlung!«
»Sehr wohl«, sagte Parker gemessen und deutete eine knappe Verbeugung an.
»Das scheint Sie nicht zu beeindrucken, oder?« Madford ärgerte sich noch mehr.
»Sie haben das getroffen, Sir, was man den oft zitierten Nagel auf den Kopf nennt«, antwortete der Butler. »Im übrigen empfehle ich für Ihre mit Sicherheit verbrauchten Nerven Milch, die gut sein soll gegen das, was der Mediziner Maroditis nennt.«
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