Wyatt Earp Staffel 1 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 1 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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am Schanktisch lehnte ein Mann, der die Figur eines Gorillas hatte. Zweifellos war er ein Mestize; riesengroß, mit ausladenden Schultern, kurzer Stirn, starkem Haarwuchs und unsteten Augen.

      Er kippte sich gerade ein volles Glas Brandy durch die Kehle und sah sich neugierig nach den beiden neuen Gästen um.

      Mac bestellte eine Flasche Kentukky-Dry und zahlte gleich.

      Wyatt bekam auch ein Glas und nahm einen winzigen Schluck, um sich die Kehle auszuspülen.

      Das nahm der Gorilla zum Anlaß, eine dröhnende Lache anzustimmen.

      »Hey, Boys!« brüllte er mit Stentorstimme. »Habt ihr das gesehen! Dieser Bursche hat nur einen Fingerhut von unserem besten Schnaps genommen! Wahrscheinlich ist ihm der Drink nicht fein genug!«

      Wyatt kümmerte sich nicht um das Gejohle, nahm eine schwarze Zigarre aus der Thekenkante an.

      Ferguson trank sein Glas hastig leer.

      Da stieß der Gorilla ihn an. »Du, wie ist das mit deinem Freund? Ist er vielleicht Alkoholgegner?«

      Schallendes Lachen der Männer an den Pokertischen.

      Mac goß sich noch einen Schluck ins Glas.

      »He, ich spreche mit dir. Und wenn du vielleicht noch nicht wissen solltest, wer ich bin, so möchte ich es dir sagen: Ich bin Ted Bahoo!«

      Der rothaarige Cowboy feixte. Da schlug der Gorilla zu. Und er hatte eine Menge Dampf hinter den Schlag gelegt.

      Mac saß am Boden, schüttelte den Kopf, erhob sich wieder und rannte in den nächsten Haken.

      Diesmal stand er nicht wieder auf.

      Wyatt blickte den Gorilla kühl an.

      Der griff nach Fergusons Flasche.

      »Das würde ich nicht tun«, sagte Wyatt schneidend.

      Da ließ Bahoo die Flasche los und zog die Brauen hoch.

      »Habt ihr gehört, Boys? Der Bursche wird böse! Na, dann gib dem lieben Teddy doch mal die Flasche, Freund­chen, he? Du mußt bedenken, daß wir seit Wochen oben im Camp Crok Bäume schlagen. Das macht verdammt durstig…«

      »Kann sein«, versetzte Wyatt gelassen. »Aber du trinkst nicht aus dieser Flasche, die der Mann da bezahlt hat.«

      Dem Riesen fiel der Unterkiefer auf die Brust.

      »He –? Sag das doch noch mal, du Skunk!«

      »Ein Skunk wirst du selbst sein, sonst würdest du dich nicht an anderer Leute Eigentum vergreifen!«

      Bahoo riß einen schweren Haken aus der Hüfte und schleuderte ihn dem Mann entgegen.

      Wyatt wich im letzten Bruchteil der Sekunde aus, und die linke Faust des Holzfällers landete krachend am Holz der Theke.

      Der Riese brüllte auf und holte mit seiner rechten Pranke zu einem furchtbaren Schlag aus.

      Gedankenschnell wuchtete Wyatt seine Linke als Uppercut dazwischen. Der Schlag hätte einen Stier von den Beinen reißen können. Aber Bahoo taumelte nur zurück, lehnte sich gegen die Theke und verdrehte die Augen.

      Da goß der Wirt dem Benommenen ein Glas Wasser über den Kopf.

      »Los, Ted, du bist wieder fit! Mach Kleinholz aus dem Burschen!«

      Der Holzfäller stieß einen tierischen Schrei aus und stürzte sich nach vorn. Zwei, drei, vier Schläge pfiffen über Wyatts abgeduckten Kopf, der fünfte prallte auf die Deckung.

      Da riß ein Haken in die kurzen Rippen den Gorilla herum. Aber blindwütig rannte er wieder auf den Gegner zu und hieb wie wild auf ihn ein. Ein rechter Schwinger landete seitlich am Kopf des Missouriers und ließ ein rauschendes Dröhnen zurück. Der nächste Hieb saß in Wyatts Magen. Er krümmte sich nach vorn zusammen und riß aus letzter Kraft eine Doublette zum Kinn des Holzfällers hoch.

      Die Rechte warf den Riesen zur Seite – in den linken Schlag hinein. Und in dieser Linken lag die ganze Urkraft dieses eisenharten Mannes.

      Es war ein Schlag, wie ihn die Männer von Fort Morgan noch nicht gesehen hatten.

      Bahoo stand einen Augenblick steif da, dann sackten ihm die Arme herunter; er stierte blöde vor sich hin und brach dann wie eine übergroße Gliederpuppe in sich zusammen.

      In der Schenke war es still geworden.

      Aller Blicke ruhten auf dem Mann aus Missouri. Sie hatten eine Nase für das Besondere, die Leute aus den Bergen. Und dieser Mann da mit dem ernsten Gesicht und den kühl dreinblickenden Augen war ein Besonderer. Der Schlag, der den klobigen, muskelbepackten Holzfäller von den Beinen gerissen hatte, war so schnell und vernichtend gewesen wie der Prankenhieb einer Raubkatze. Wer hätte diesem schlanken sehnigen Mann eine solche Körperkraft zugetraut?

      Wyatt nahm seinen Hut auf und wischte sich durchs Gesicht.

      Mac Ferguson war längst zu sich gekommen; mit offenem Mund und aufgerissenen Augen hatte er den Kampf zwischen Wyatt und Bahoo verfolgt. Bei dem Hieb, den der Missourier in den Magen traf, hatte Mac die Augen zugekniffen; er war davon überzeugt, daß Wyatt fallen müsse. Aber der Missourier war stehengeblieben und hatte – selbst schwer getroffen – den hünenhaften Mann aus den Bergen mit einem einzigen kaum sichtbaren Hieb auf die Dielen geschickt. Das war ungeheuerlich. Auch der Cowboy Mac Ferguson aus Ellsworth hatte so etwas noch nicht gesehen. Jetzt sprang er auf.

      »He, Earp! Das war ja ein Kanonenschlag! Damned, den Augenblick werde ich nie vergessen, und wenn ich neunzig werde. Es sah so aus, als ob der Gorilla von einem Huftritt getroffen worden wäre…«

      »Wir wollen gehen.«

      »Yeah –« Ferguson kostete den Sieg gebührend aus; das ließ er sich nicht nehmen. Es gab hier sicher keinen anderen Mann, der es mit Bahoo hätte aufnehmen können. »Yeah –«, sagte er noch einmal, »dann wollen wir mal gehen, Brother.« Er sah sich herausfordernd nach allen Seiten um. »Es ist ja wohl niemand mehr hier, der noch irgendwelche Wünsche an uns hat!« Er nahm seine Flasche von der Theke und ging hinter Wyatt hinaus.

      Draußen sog der Missourier die Luft tief in die erhitzten Lungen ein. Der Faustschlag gegen den Schädel dröhnte in seinem Hirn. Noch immer leicht benommen, überquerte er den Vorbau, ging staksig die Treppe hinunter und wurde plötzlich von einer Stimme angerufen, die ihn bis ins Mark traf.

      »Earp! Bleib stehen!«

      Wyatt wirbelte herum. In beiden Fäusten lagen seine Colts.

      Oben in einer Nische neben der Tür des Saloons stand der Mann, der entsprungene Mörder aus Ellsworth. Derselbe Mann, dessen Steckbrief drüben am Sheriff Office aushing.

      Auch er hatte zwei Revolver in den Fäusten. Starr wie eine Statue stand er da.

      In den Augen des Missouriers stand eisiges Funkeln.

      Es war nur eine Zehntelsekuunde zwischen Clinholms Anruf und Wyatts Reaktion verstrichen.

      Der Schießer

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