Wyatt Earp Staffel 1 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 1 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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Cowboy bin.«

      »Sie haben doch eine Crew!«

      Der Rancher blickte den Vormann und den roten Mac an.

      »Yeah, eine Crew von drei Leuten.«

      Wyatt glaubte, nicht verstanden zu haben.

      »Von drei Leuten? Sie wollen doch nicht behaupten, daß drei ganze Männer die Herde da drüben, die Ranch und die Weide in Ordnung halten?«

      »Genau das will ich sagen.«

      »Der Vormann hier, der rote Mac und der bleichsüchtige Bursche auf der Ranch – das ist Ihre Crew?«

      »Ja, leider«, antwortete der Rancher und trat mit der Absatzspitze gegen das Gatter, daß der Sporn klirrte. »Ich hatte einmal mehr Leute. Aber Geg Peshaur hat mich fertiggemacht. Schon im vergangenen Jahr hat er mit mir über den Trail nach Montana verhandelt. Um mich ein für allemal von allen dummen Gedanken abzubringen, hat der Bandit mir bei einer gewaltigen Sauferei in Smokys Saloon voriges Jahr sieben Cowboys abgeworben. Mit Mühe hatte ich inzwischen zwei neue Leute dafür bekommen, die hat er vorgestern weggeschnappt.«

      Plötzlich sah Wyatt den uralten Vormann, den roten Mac und den hartgesichtigen Burschen drüben auf der Ranch mit ganz anderen Augen an. Sie waren ihrem Rancher treu geblieben. Es waren also Männer, die Charakter bewiesen hatten.

      Da hörte Wyatt den Rancher sagen: »Ed, mein Vormann, hätte neunzig Dollar haben können, wenn er zu Geg gegangen wäre. Viermal waren seine Werber bei ihm. Und Mac Ferguson hat auch zwei Angebote ausgeschlagen. Hal McLean, den Sie auf der Ranch gesehen haben, hat einem Werber die Zähne eingeschlagen. Yeah, Mister, so sieht das aus.«

      Wyatt grub die Zähne in die Unterlippe. Das war ja eine teuflische Geschichte. Dieser George Peshaur war ein satanischer Halunke, der seine Geschäfte bis ins kleinste vorbereitete. Da hatte er also schon im vergangenen Jahr diesen Coup eingefädelt. Der Rancher stand praktisch vor dem Ruin. Denn bei der Cowboyknappheit hier oben würde es ihm schwerfallen, sich aus diesem Loch wieder herauszureißen. Peshaur hatte natürlich so getan, als sei er es nicht gewesen, der Roopers Crew gesprengt hatte. Er war lediglich der weitplanende Mann im Hintergrund.

      »Wieviel Rinder haben Sie?« fragte Wyatt.

      »Fast dreitausend«, knurrte der Vormann. »Wenn man die abzieht, die in der letzten Nacht wieder gestohlen worden sind.«

      Rooper erklärte: »Seit die großen Treibherden drüben vor der Stadt stehen, verschwinden von meiner Weide ständig Rinderrudel. Ich glaube nicht, daß es sich um Rustlerbanden handelt…«

      »Peshaur«, unterbrach ihn der Missourier.

      Der Rancher nickte. Um seinen Mund hatte sich ein harter, bitterer Zug gegraben.

      Wyatt verschränkte die Arme über der Brust und sah den Rancher einen Augenblick nachdenkklich an. Dann meinte er:

      »Wir sind fünf Männer. Wir können die Herde nach Montana bringen.«

      Die drei warfen die Köpfe hoch.

      Rooper rief: »Das ist doch Unsinn!«

      Wyatt zog die Schultern hoch. »Mein Vorschlag. Nichts weiter.«

      »Wie wollen Sie das denn anfangen? Peshaur hat für seine zweitausend Rinder fast zwanzig Cowboys. Wenn er auch nur mit vier Männern den Gewinn teilt. Aber er hat Treiber, nahezu zwanzig Treiber. Er kann es vielleicht schaffen. Trotzdem wird er nur einen Teil der Rinder ans Ziel bringen. Aber er ist vor uns am Ziel. Viele Tage vor uns. Schließlich ist er nach meinen Informationen schon zwei Wochen auf dem Trail. Wir könnten ihn nie einholen!«

      »Nein«, antwortete Wyatt. »Die Absicht hatte ich auch nicht.«

      »Was dachten Sie denn? Wenn wir einen halben Monat später mit dem kümmerlichen Rest meiner Herde tatsächlich über den Tecca-Paß kämen und wirklich bei Benston anlangten, glauben Sie denn, daß mir das etwas nützen würde? Benstons ärgste Not ist dann gestillt. Er hat Rinder und wird mir nur noch einen dünnen Preis zahlen. Und wie stehe ich dann da? Meine Herde ist weg, ich habe außerdem meine Schuld nicht eingelöst und bin ein völlig ruinierter Mann.«

      »Trotzdem bleibe ich bei meinem Vorschlag. Sie haben mich nicht ausreden lassen, Mister Rooper. Wenn wir Ihre Herde auf den Trail bringen, werden wir vor Peshaur in Montana sein.«

      »Was –?« Der Rancher riß die Augen auf.

      Dem roten Mac fiel das Kinn auf die Brust.

      Und der alte Vormann tippte sich unmißverständlich an die Schläfe.

      »Ich weiß einen Weg, der uns schneller vorwärtsbringt«, sagte Wyatt.

      »Einen Weg?« meinte Rooper rauh. »Nun werde ich Ihnen etwas sagen, Mann. Yul Benston lebt in Rocktown, einem kleinen Nest bei Grayling oben in Südwest-Montana. Wir müssen durch Kansas, durch eine Ecke von Colorado, quer durch ganz Wyoming, und da kommen die hohen Mountains. Der Tecca-Paß hat sie noch alle zurückgeschickt, auch die härtesten. Ich habe dreimal einen Trupp verwegener Männer auf den Trail geschickt. Die ersten sind am Sympatic-Creek gescheitert. Der nächste Treck endete oben in den Felsen der Lumbaca-Rounds, und die letzten wurden am Tecca zerschlagen. Es war Jimmy Cahoon. Ich erzählte Peshaur, daß er mit dreißig Rindern in Montana angekommen sei. Das war eine Lüge. Er ist oben am Paß gestorben. Abstürzende Rinder haben ihn mit in die Tiefe gerissen. Nur ein Mann hat sich durchbringen können, indem er sich in eine Felsnische gerettet hat, bis das Drama zu Ende war. Von ihm habe ich alles erfahren. Dieser Mann hat mit eigenen Augen gesehen, wie die Tiere oben in den Klüften auf den abschüssigen Paßpfaden plötzlich unruhig wurden. Wenn das erste Tier bockt, zurück will, störrisch wird, nimmt das Drama seinen Lauf. Panik bricht aus, die Tiere stürzen sich in ihrer Verzweiflung selbst in die Tiefe und reißen die Treiber gnadenlos mit. Der Mann, der sich aus dieser Hölle retten konnte, hat es gesehen. Er mußte miterleben, wie mehr als vierhundert Longhorns brüllend vor Todesangst an den Klüften entlangstürmten, abstürzten und die Cowboys mit in die Tiefe rissen.«

      »Wo ist dieser Mann heute?« wollte Wyatt wissen.

      Rooper hob den Kopf und wies auf den alten Vormann, der am Gatter lehnte und zu den Fohlen hinübersah.

      »Er ist es. Er war dabei und ist allein zurückgekommen.«

      Wyatt blickte den Alten stumm an. Nun wußte er, daß es fast sinnlos war, den Rancher von seinem Vorschlag zu überzeugen.

      Trotzdem nahm er noch einen letzten Anlauf.

      »Peshaur hat Sie vernichtet. Sie haben keine Leute mehr. Und Sie werden so bald auch keine bekommen. Es fehlen allenthalben Männer, nicht nur auf der Weide, sondern auch bei der Overland, bei den Mühlen und auch sonst überall.

      Peshaur wollte Sie vernichten, weil Sie zuviel von seinem großen Geschäft wußten. Und er hätte Sie auf jeden Fall umgebracht. Das wissen Sie selbst. Jetzt treibt er eine zusammengestohlene Herde hinauf. Sie können Benston kaum noch warnen. Die Sache sieht völlig hoffnungslos aus. Sie ist es aber noch keineswegs. Ich weiß einen Weg, der uns vor Peshaur nach Rocktown bringen könnte. Uns und die Herde. Natürlich würden wir Rinder einbüßen, aber nicht so viel, wie Peshaur verlieren wird. In jedem Fall aber behielten Sie genug, um aus der Klemme zu kommen. Vielleicht sogar genug, um mit einem Gewinn zurückzukommen.«

      Rooper schüttelte

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