Wyatt Earp Staffel 1 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 1 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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      Schweigend hockte der Alte wieder neben Wyatt auf dem Gatter. »Sie haben die Leute gut im Zug«, meinte der Missourier. Der Vormann nickte.

      »Ja, das ist notwendig. Die Stinktiere bekommen vierzig Dollar den Monat und möchten am liebsten keine Hand dafür rühren. Es ist nicht einfach, hier oben in Kansas Cowboys zu bekommen. Die Männer wollen alle Geld verdienen. Wer mit dem Colt umgehen kann, schließt sich entweder einer Bande von Busheaders an oder er läßt sich von irgendeinem Protz als Leibwächter anwerben. Aber richtige Sattelarbeit will möglichst keiner tun.«

      Ja, so war das. Und der alte Vormann Ed Rake schien das Rezept gefunden zu haben, die Leute bei der Arbeit zu halten. Er gab jedem Mann zu seinem Monatslohn noch zehn Dollars aus seiner eigenen Tasche und hatte damit ein moralisches Recht, die Mannschaft in Trab zu halten. Eine sonderbare aber nicht dumme Art, den Betrieb in Schwung zu bringen.

      Er war kein gesprächiger Mann, der alte Ed Rake. Wyatt konnte nur noch soviel von ihm erfahren, daß der Boß in der Nähe sei, drüben hinter den Hügeln.

      »Dann hätten Sie mich doch auch dorthin schicken können.«

      »No, hätte ich nicht. Er sitzt da und denkt – und wenn er schon mal denkt, will er von niemandem gestört werden.«

      »Aber Mac stört ihn doch jetzt auch.«

      »Mac? Der ist ein Büffel. Der merkt nicht, wenn ihn einer anpfeift.« Von nun an blieb er still.

      Eine halbe Stunde verrann.

      Die Hitze lag schwer über der Weide und ließ die Spitzen der hohen Gräser im Glutflimmer verschwinden.

      Drüben im Westen stand eine große Herde.

      Plötzlich hob der Alte den Kopf. Ohne sich umzuwenden, brummte er. »Jetzt kommt er.«

      »Wer?«

      »Der Boß.«

      Wyatt blickte sich um und sah weit und breit keinen Reiter.

      Der Alte stieg vom Gatter und deutete auf einen der Hügel.

      Tatsächlich tauchte dort oben jetzt der Kopf eines Reiters auf. Wenige Minuten später sprengte der Rancher Wyan Rooper auf einer Fuchsstute heran.

      Zwanzig Yards hinter ihm kam auf einem starkknochigen Braunen der rote Mac.

      Rooper blickte den Vormann fragend an und musterte dann den Fremden.

      Rake deutete mit dem Daumen auf Wyatt.

      »Er will mit Ihnen sprechen, Boß.«

      Der Rancher stieg ab und trat auf Wyatt zu, der ebenfalls vom Gatter gerutscht war.

      »Ich bin Wyatt Earp…«

      Rooper stieß sich den breiten braunen Hut aus der Stirn.

      »Wyatt Earp?« unterbrach er.

      »Ja.«

      »Der Mann, der die Thompsons gestoppt hat?«

      Wyatt nickte. »Mister Rooper, ich habe durch einen Zufall gestern abend Ihr Gespräch mit Geg Peshaur mit angehört.«

      Der Rancher winkte ab, nahm sein Rauchzeug aus der Tasche und kurbelte sich eine ziemlich unförmige Zigarette.

      »Erinnern Sie mich nicht daran«, knurrte er mürrisch.

      Wyatt lehnte sich an das Gatter.

      »Ich vermute, daß Ihr Freund Benston fest mit einer Herde von Ihnen rechnet?«

      Rooper blickte seine beiden Leute an und nickte dann.

      »Ja, es ist bedeutend wichtiger, als Sie ahnen. Ich schulde Benston Geld. Zweitausend Dollar. Er zahlt pro Rind mehr, als ich Peshaur gesagt habe…«

      »Dreißig«, sagte Wyatt.

      Rooper blickte auf. »Wie kommen Sie darauf?«

      »Ich dachte es mir.«

      Rooper ließ die kaum angebrannte Zigarette ins Gras fallen und zertrat sie.

      »Zweitausend Dollar, wissen Sie, was das heißt.«

      »Sie haben doch Vieh.«

      »Ja, aber wenn ich es hier verkaufe, bin ich ein armer Mann. Hier gibt’s vier Dollar pro Rind, Mister.«

      »Sicher. Und oben in Montana gibt’s dreißig.«

      Rooper blickte den Missourier forschend an.

      »Was wollen Sie damit sagen?«

      »Bringen Sie doch selbst eine Herde auf den Trail.«

      »Ich?« Rooper schlug sich vor die Brust. Ein bitteres Lächeln stand in seinem Gesicht. »Hören Sie, Earp, ich bin Eisenbahn-Ingenieur. Ich habe die Ranch da unten vor fünf Jahren von meinen Ersparnissen gekauft, weil ich glaubte, das sei ein besserer Job. Aber heute weiß ich, daß ich an diesem Job zugrunde gehen werde. Ich bin kein Rindermann. Ich weiß nicht mit Vieh umzugehen…«

      »Und dann haben Sie es fünf Jahre ausgehalten?«

      »Wenn schon.«

      »No, Mister, wer fünf Jahre eine Ranch leitet, der ist schon hineingewachsen. Ich bin überzeugt, daß Sie sonst längst die Flinte ins Korn geworfen hätten und wieder bei der Bahn wären.«

      Rooper wischte sich über die Nase. In seinen Augen war ein Erstaunen, sogar ein winziges Lächeln.

      »Yeah, Freund, so unrecht haben Sie nicht. Ich liebe das Leben auf der Weide über alles. Aber ich bin am Ende. Ich habe mir damals von Benston Geld geliehen. Wir trafen uns drüben in Abilene. Er war früher auch bei der Bahn. Ich hatte das Geld dringend nötig, da eine lange Dürreperiode meinen Rinderbestand scheußlich geschmälert hatte. Jetzt ist alles längst wieder in Ordnung. Aber nun ist Benston dran. Er braucht Rinder.«

      »Und Geld.«

      Rooper winkte ab. »Von Geld hat er kein Wort geschrieben. Rinder braucht er. In Montana gibt’s kein Fleisch.«

      »Ja, ich weiß. Deshalb bin ich zu Ihnen gekommen, Mister Rooper. Geg Peshaur hat seine Herde schon auf dem Trail. Rinder, die er von den großen Treibherden drüben vor der Stadt abgetrennt hat. Er war bei dem großen Trail von Texas dabei und hat unterwegs seine Herde regelrecht zusammengestohlen und weit vor Ellsworth nordwestlich auf die neue Route geschickt.«

      »Kein dummer Gedanke!« rief der rothaarige Mac dazwischen.

      »Ein schlechter Gedanke!« sagte Wyatt hart. Dann wandte er sich wieder an den Rancher. »Wenn Peshaur wirklich zweihundert Rinder über den Tecca-Paß bringt, hat Montana zwar noch längst nicht genug Fleisch, aber Benstons Not ist erst einmal gestillt.«

      »Und ich schulde ihm weiterhin zweitausend Dollar.«

      »Richtig. Und deshalb wollte ich Ihnen vorschlagen, daß Sie selbst

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