Wyatt Earp Staffel 1 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 1 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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Postfahrer, am frühen Morgen des 19. August 1872 getan hatte, sollte zur Historie werden. Hundert Bücher würden die Geschichte erzählen, Schreiber würden sie anderen, erdachten Helden andichten. Und kaum drei Jahrzehnte später würden die Kinder von Ellsworth, denen die Alten von jenem heißen Morgen erzählten, ungläubig und ein wenig lächelnd die Köpfe darüber schütteln.

      Hat es so etwas denn damals wirklich gegeben? Und war dieser Wyatt Earp tatsächlich so schnell und so sicher, so waghalsig und so kaltblütig?

      Doch, Freunde, er war es. Er ganz allein war es wirklich. Wenn es heute auch ähnlich von hundert anderen Männern berichtet wird. Einen Mann, der so hervorragend schoß, so genau traf und dabei noch so überlegt und kaltblütig war, hat der alte Westen nur einmal gesehen.

      Von dieser Stunde an würde der Name Wyatt Earp über die Plains getragen werden, weit über die Savanne hin, in die anderen Städte der Prärie, er würde hinauf zu den Bergen gebracht werden, in den nächtlichen Erzählungen an den Lagerfeuern der Cowboys und Holzfäller genannt werden.

      Der große, wirklich historische Held des Wilden Westens war in dieser Stadt geboren worden. Oben in der kleinen Kansasstadt Ellsworth. Gewiß, es gab viele Männer, die eisern das Gesetz vertraten, und auch viele, die ihr Leben dafür einsetzten. Aber es gab keinen, in dem sich so viele Vorzüge vereinigten wie in dem Missourier Wyatt Earp.

      Ja, vier Jahre später sollte unten in Dodge ein Mann von sich reden machen, der den Missourier im Revolverschießen nahezu erreichte, sein Name war Doc John Holliday. Aber diese Treffsicherheit war das einzige, was dieser zwielichtige Mann mit dem großen Wyatt Earp gemeinsam haben sollte. Bei dem Missourier kamen das Auftreten hinzu, seine Erscheinung, sein Blick, seine eiserne Entschlossenheit und Härte und nicht zuletzt auch seine Klugheit und Gerechtigkeit.

      *

      Genau um acht Uhr herrschte Ruhe in der Stadt.

      Der tote Spieler Bill Thompson war weggeschafft worden.

      Die vier Cowbowys, die Wyatt ausgeschaltet hatte, lebten alle noch. Drei Treiber hatten einen Armschuß, einer war oben rechts in der Brust getroffen worden.

      War es Zufall?

      Nein, es war kein Zufall.

      Drüben, aus dem Barber-Shop, wurde der tote Ed Lambrage hinausgetragen, den die verirrte Kugel eines Heckenschützen getroffen hatte.

      Wyatt wunderte sich nicht sehr, daß Geg Peshaur das Hotel und auch die Stadt auf einem Schleichweg verlassen hatte. Diese Abfuhr hatte dem rigorosen Treiber vorerst genügt.

      Doc O’Connor meinte, daß er vielleicht mit zwanzig Mann zurückkommen könnte.

      Wyatt schüttelte den Kopf.

      »Das wird er sicher nicht. Er hat gar keine Zeit dazu. Dieser Halunke hat ganz etwas anderes vor.«

      Und das war richtig. Peshaur mußte sich um seinen Rindertrail kümmern, der längst auf dem Weg nach Nordwesten war.

      Die Stadt Ellsworth sollte den wilden Kuhtreiber nie wieder sehen.

      *

      Es war weit nach Mittag.

      Die Hitze schien in der Mainstreet zu stehen. Kein Lufthauch fächelte Kühlung heran.

      Wyatt hockte im Vorbauschatten des Sheriff Office und blickte die Straße hinunter nach Westen, wo in der Ferne unter einer Wolke von Staub ein Gefährt auftauchte.

      Es war die Overland-Postkutsche.

      Und als die vier Gäule vor der Poststation haltmachten, sprang ein Mann vom Kutschbock, den Wyatt genau kannte. Es war der Posthalter Collins selbst. Er hatte keinen Führer gefunden und mußte nun selbst die Tour abfahren, schließlich hatte er mit mehreren Städten einen Vertrag.

      Der große Mann warf einen Blick auf Wyatt und kam dann auf ihn zu. »Hallo!«

      »Hallo.« Wyatts Antwort klang nicht sehr freundlich.

      Collins ließ sich neben ihm nieder.

      »Suchen Sie vielleicht einen Job?«

      Der Missourier schüttelte den Kopf.

      »Äh! Seien Sie nicht so dickköpfig. Sie waren mein bester Mann. Ich bin etwas zu hitzig gewesen. Gestern abend erinnerte mich der alte Reep daran, wie Sie die drei Wegelagerer damals ganz allein und auf einsamer Strecke mit drei Schüssen kampfunfähig geschossen haben. Es ist so, Wyatt, daß ich es mir einfach nicht leisten kann, einen Mann wegzuschicken. Und einen so guten erst recht nicht. Die Schießerei gestern war sicher ein Zufall, und ich bin sicher, daß Sie so bald nicht mehr zum Colt greifen werden.«

      Wyatt erhob sich mit einem Ruck und blickte auf den Mann nieder.

      »Doch, Mister Collins. Heute morgen hat es hier eine Schießerei gegeben. Zwei Menschen sind dabei getötet worden und vier verletzt.«

      Collins stand langsam auf.

      »Was war denn los?«

      »Eine Schießerei. Ich sagte es Ihnen doch«, versetzte Wyatt kühl.

      Collins hob die Schultern. »Was geht das mich an. Es wird überall im Westen geschossen.«

      »Ich habe geschossen«, meinte Wyatt. »Ich habe einen Heckenschützen mit einer Kugel oben von der Balustrade heruntergeholt und vier andere verwundet.«

      Die Augen des Postmeisters wurden weit. »Nein…«

      »Doch«, sagte Wyatt hart. Dann wandte er sich um und schob sporen­klirrend zum Mietstall hinüber, wo er sein Pony untergebracht hatte.

      Doc O’Connor hatte ein paar Schritte abseits gestanden. Er kannte Collins und kam jetzt näher.

      »Haben Sie ihn entlassen?«

      Collins blickte dahin, wo Wyatt verschwunden war, auf das Tor des Mietstalles.

      »Yeah, das habe ich.«

      Der Arzt kaute auf einem Streichholz herum. »Schön dumm«, knurrte er grimmig.

      »Wer?« fragte Collins und warf den Kopf herum.

      »Sie!« blitzte ihn der Riese an.

      »Weshalb? Er ist ein Revolvermann!«

      Da legte der Arzt dem Postmeister eine seiner schaufelartigen Hände auf die Schulter.

      »Sie irren, Collins. Er ist vielleicht ein Revolverkämpfer und würde besser einen Stern tragen, – aber ein Revolvermann ist er nicht.«

      »Er hat einen Mann getötet und vier andere verletzt. Er hat es mir selber gesagt.«

      »Hat er Ihnen auch gesagt, wie der Mann hieß, den er in Notwehr erschoß?«

      »Nein.«

      »Der Mann hieß Bill Thompson.«

      »Was –?« Collins hatte den Mund offenstehen. »Bill Thompson? Das ist nicht wahr!«

      Der

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