Wyatt Earp Staffel 1 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 1 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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Schießer schob den Unterkiefer vor.

      »Das war eine Beleidigung, und es war auch das letzte was du gesagt hast!«

      Jetzt mußte die Auffordernung »Zieh!« kommen. Dann würde der Revolvermann seinen Colt aber auch schon in der Hand haben.

      Aber ehe dieser Ruf kam, erlebten mehr als drei Dutzend Augenpaare, die hinter zugezogenen Gardinen auf die Straße starrten, wie sich der Missourier in Bewegung setzte und auf den Revolvermann zuging.

      »Halt!« stieß Clinholm verblüfft hervor.

      Wyatt Earp ging weiter.

      »Halt!« brüllte der Schießer heiser.

      Aber der Missourier ging vorwärts.

      »Halt!« Der Schrei des Revolvermannes gellte über die Straße. Und gleich darauf zuckte seine gelbbehandschuhte Rechte zum Colt.

      Die Menschen hinter den Fenstern hatten den Atem angehalten. Alle hatten sie gesehen, wie Clinholms Rechte zum Coltgriff fuhr – und da wie angewachsen kleben blieb.

      Mit einem unsagbar entsetzten Blick stierten die Augen des Schießers in die Revolvermündung, die ihm da aus der Faust seines Gegners entgegenstarrte.

      Wie es eigentlich passiert war, hatte niemand gesehen. Tatsache aber war, daß der Missourier plötzlich in der linken Hand einen Revolver hatte, dessen Lauf genau auf die Brust des Schießers zielte.

      Wenn Clinholm zuvor schon blaßgesichtig gewesen war – hatte seine Gesichtsfarbe etwas Weißgraues, Fahles. Die wässrigen Fischaugen stierten immer noch auf den Colt in der Faust des Postfahrers.

      Dann hob er den Blick forschend in das Gesicht seines Gegners.

      Wyatt stand kaum drei Yards vor ihm.

      Da sprangen die Lippen Clinholms auseinander.

      »Nein!« Heiser preßte sich der Laut durch die Kehle. »Nein – das ist nicht wahr! Du… du hast keinen Colt in der Hand! Du hast nicht schneller gezogen als ich…«

      Kaltes Entsetzen, Fassungslosigkeit und maßlose Verblüffung standen im Blick des berufsmäßigen Schießers. Dies war die bitterste Stunde seines Lebens. Ein anderer war ihm zuvorgekommen!

      Da war also ein ganz gewöhnlicher junger Postfahrer aufgetaucht, hatte vor dem Haus auf ihn gewartet und ihn auf eine ganz eisige Tour fertiggemacht.

      Hart ruhte der Blick des Missouriers auf der Schußhand Clinholms.

      »Heb die Hände hoch!« befahl er leise.

      Clinholm rührte sich nicht.

      »Heb sie hoch, Clinholm, alle beide!«

      Der drohende Unterton in der Stimme des Missouriers veranlaßte den Revolverschwinger nun doch, die Hände bis in Brusthöhe hochzunehmen.

      Wyatt trat sofort an ihn heran, riß ihm die beiden Colts aus den Halftern und warf sie auf die Straße.

      Clinholm starrte unentwegt auf den großen Revolver in der linken Hand seines Gegners.

      Wohin sich die Waffe auch bewegte, der Blick des Schießers folgte ihr. Es war die erste Hand mit einem Colt, die ihn besiegt hatte. Seine eigenen Colts lagen abseits im Staub der Straße. Und damit war die Stärke Abe Clinholms gebrochen. Ohne Revolver war er ein Nichts, ein nutzloses Etwas. Und das fühlte er in dieser Minute grausam deutlich.

      Wyatt packte ihn am Arm und schob ihn vorwärts.

      Genau aufs Sheriff Office zu.

      Die Sprengung in der Nacht hatte ein Stück aus der linken Seitenwand gerissen, die Zellen aber unversehrt gelassen.

      Der Revolvermann Abraham Clinholm kam in die Zelle, in der gestern noch Ben Thompson gesteckt hatte.

      Aber diese heiße Stunde sollte noch nicht vorüber sein.

      Als der Missourier auf die Straße trat, kam ihm von drüben der hünenhafte Arzt entgegen.

      »Alles in Ordnung?« fragte er nur, als er neben Wyatt stand.

      Der Missourier nickte, und als er sich zufällig umdrehte, sah er an der Ecke des Sheriff Office die Zwergengestalt des Schneiders Black stehen; der kleine Mann grinste ihm zu.

      Und dann geschah es.

      Wyatt, der auf das Hotel zugehen wollte, um sich auch Peshaur vorzuknöpfen, wirbelte plötzlich herum, und sein Revolver brüllte auf.

      Über die Balustrade des Nachbarhauses stürzte der Körper eines Mannes. Das Gewehr, das er in der Hand gehabt hatte, lag neben ihm auf der Straße.

      Aller Augen richteten sich auf den Mann.

      Es war Bill Thompson.

      Er war tot.

      Doc O’Connor brauchte ihn nicht mehr zu untersuchen.

      Wyatt stand vier Yards vor der Vorbautreppe des Hotels, als die Hölle loszubrechen schien. Von den Hotelfenstern, vom Dach her, von der Ecke drüben – von überallher blitzte es plötzlich auf.

      Mit einem Hechtsprung war der Missourier unter den schützenden Vorbauplanken verschwunden.

      Die vier Leute, die Geg Peshaur aufgestellt hatte, waren keine Meisterschützen, aber sie feuerten wie verrückt.

      Eine Kugel, die der sechsundzwanzig­­jährige texanische Cowboy Owen Brastrup abgeschickt hatte, prallte von dem Metallschild, das auf einem Vorbaupfosten befestigt war und den Namen des Hotelbesitzers trug, ab, sirrte quarrend und jaulend als Querschläger über die Straße und zerschmetterte die Scheibe des Barbershops.

      Ed Lambrage, der hinter der Scheibe gestanden hatte, sackte lautlos in sich zusammen. Die verirrte Kugel hatte ihn tödlich getroffen.

      Der dicke Pat Howland fuhr sich entsetzt über den kahlen Schädel.

      Doc O’Connor hatte einen Streifschuß am linken Oberam abbekommen. Fluchend rannte er ins Haus, riß zum Entsetzen seiner Frau die Winchester von der Wand und stieß den Lauf über die Fensterbank.

      Im gleichen Augenblick fiel drüben ein hagerer, staubiger Bursche lang auf die Straße.

      Eine Kugel des Missouriers hatte ihn von den Beinen gerissen.

      Aber immer noch feuerten drei Heckenschützen wild auf die Straße. Diese drei waren im Hotel, das heißt, der Cowboy Jeff Hutkins lag oben auf dem Dach.

      Wyatt robbte unter dem Vorbau weiter bis zur Gassenmündung, verließ seinen Unterschlupf, füllte die Colttrommel mit frischen Patronen, zog auch den rechten Revolver und sprang zum Entsetzen der Leute, denen er während des Kampfes geradezu ans Herz gewachsen war, auf die Straße.

      Es waren genau drei Schüsse, die er gedankenlos abfeuerte. Drei blitzschnelle Schüsse.

      Und die Waffen der drei Heckenschützen verstummten.

      Die

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