Wyatt Earp Staffel 1 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 1 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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Drüben im Osten, wo man sich so anredet, können sie uns nicht brauchen. Also leben wir hier im Dreck; du mit dem Colt und ich mit der Bullpeitsche. Da gibt’s keinen Unterschied.«

      Clinholms Augen blieben audruckslos.

      »Zwischen Ihnen und mir besteht ein gewaltiger Unterschied, Mister Peshaur. Und nun lassen Sie mich in Frieden frühstücken. Anscheinend bestand Ihr Frühstück schon aus einigen Gläsern Whisky. Anders kann ich es mir nicht erklären, daß Sie zu so früher Stunde schon Gespenster sehen.«

      Der Cowboy schoß heran und packte den Ärmel des Revolvermannes.

      »Gespenster? Abe, es ist so, wie ich sage: Draußen hockt der Kerl auf der Treppe und…«

      Der Schießer schüttelte den Arm des Cowboys ab wie ein lästiges Insekt, ging an einen der Tische, winkte dem Mann an der Rezeption und bestellte sein Frühstück.

      Es bestand aus einer Tasse Tee und einer Scheibe Brot mit Butter.

      Der Rindermann hatte sich in einigem Abstand aufgebaut und beobachtete den Revolvermann bei der Mahlzeit.

      Schließlich hielt es ihn nicht mehr, und er schob sich an den Tisch.

      »Sag mal, kannst du allen Ernstes noch in Ruhe frühstücken, wenn draußen ein halbwilder hungriger Wolf auf dich lauert?«

      Der Revolverschwinger hob den Kopf und blickte unter der Krempe seines Hutes kühl in Peshaurs Gesicht.

      »Es haben schon viele Männer auf mich gewartet, Mister. Es gibt keinen, der noch lebt. Ich habe also keinen Grund mich zu beeilen oder gar aufzuregen.«

      Peshaur wischte sich über die Nase. Dann blickte er auf die eine Scheibe Brot.

      »Und das nennst du Essen? Das ist was für eine Katze oder für einen Vogel…«

      Wie eine Marionette erhob sich ­Clinholm. Steif hingen seine Arme neben seinen Hüften.

      »Ich bitte Sie, mich in Ruhe zu lassen, Mister Peshaur. Nachher können Sie mir sagen, was Sie zu sagen haben.«

      »Was ich zu sagen habe!« stieß der Cowboy grimmig hervor und wandte sich ab. »Verdammter Idiot!« zischte er, als er außer Hörweite war.

      *

      Wyatt Earp saß immer noch draußen auf der Treppe und fixierte das Haus.

      Das Leben in der kleinen Stadt erwachte allmählich. Hin und wieder überquerte ein Bürger die Mainstreet, verschwand in einem Store oder holte irgendwo ein Pferd aus einem Stall, mit dem er die Stadt verließ.

      Dann war plötzlich der kleine Schneider Black da. Mit großen wasserhellen Augen blickte er den Missourier an.

      »Mister Earp! Das ist doch nicht Ihr Ernst? Drüben im Hotel wohnen alle drei! Thompson, Peshaur und Abe Clinholm!«

      »Ich weiß es.«

      Der Schneider hob beschwörend beide Hände.

      »Aber Sie wollen sich doch nicht als Schießscheibe hierhin setzen?«

      »Nein.«

      »Was haben Sie denn vor?«

      »Ich warte.«

      Der Kleine rollte die Augen und zupfte sich an seiner blauroten Nase.

      »Und auf wen warten Sie?«

      »Auf den Mörder von Jim Duffy.«

      Der Schneider schüttelte den Kopf.

      »Sie haben keine Chance, Mister Earp. Abe Clinholm ist ein echter Colt-man. Er harkt Sie auseinander, noch ehe sie an Ihren Colt gedacht haben. Thompson ist ein gefährlicher Spieler und Geg Peshaur ist ein halbwilder Rindermann. Sicher, Thompson ist eine Bestie wie sein Bruder, und Geg Peshaur ist ein ganz verdammter Bandit. Aber Clinholm ist gefährlicher: Er schießt wie der Teufel. Er hat vor einem Jahr drüben in Salina Tom Braddock umgelegt, und die Leute erzählen, daß er in Abilene Wild Bill Hickok im Gunfight schwer verletzt habe.«

      Wyatt nickte. »Ja, das kann sein.«

      »Sie sind ein ganz verdammter Dickschädel, Wyatt!« krächzte der kleine Mann ärgerlich. »Jetzt kommt einmal ein vernünftiger Mensch hier in die Stadt, schon setzt er sich als Schießscheibe für ein Bandentrio auf den Plan!«

      Er wandte sich um und ging nach Hause.

      Wyatt blickte weiter unverwandt auf das Hotel.

      Es war schon sieben Uhr durch.

      *

      Glenn Powell, der Besitzer des City Hotels, hatte den Mann drüben auf der Vorbautreppe auch erspäht. Von seinem Office aus. Er rief seinen Hausmeister, einen riesigen Neger, und befahl ihm: »Tom, du behältst den Mann drüben im Auge.«

      »Yes, Massa.« Der Schwarze fletschte seine großen weißen Zähne und verschwand.

      In Humpys Barber Shop standen die beiden ersten Kunden hinter der Gardine und beäugten den Mann auf der Treppe.

      Der kahlköpfige, dicke Pat Howland rümpfte die Nase und stieß den jungen Ed Lambrage an.

      »Hey, Ed, das gibt Verdruß.«

      Lambrage zog die Schultern hoch. Er war der Sohn des Schulmeisters und interessierte sich nicht sonderlich für den Fall. Seine Gedanken waren bei Nancy Miller, der Tochter des Bürgermeisters. Der junge aschblonde Mann ahnte sicher nicht, daß er noch in dieser Stunde sterben müßte.

      In Frank Holborns General-Store, direkt neben der City Hall, standen mehrere Frauen und redeten schnatternd durcheinander.

      »Das ist ja furchtbar!«

      »Weshalb unternimmt niemand etwas dagegen?«

      »Das wird ja immer schlimmer hier in der Stadt!«

      Eine hagere Frau mit verhärmtem Gesicht und blauen Augen meinte:

      »Eine Stadt ohne Polizei ist wie eine Welt ohne Gott!«

      Frank Holborn nickte. Er stand hinter der Gardine und blickte zusammen mit seinem Clerk Jonny zu dem Mann auf der Treppe hinüber.

      Drüben, neben dem City Hotel, war das Haus von Doc O’Connor. Der Arzt, ein Riese von Gestalt, mit grauem Haar und einem borstigen Seehund-Schnauzbart, paffte eine gewaltige Tabalkwolke vor sich hin. Die Zigarre wanderte von einem Mundwinkel in den anderen. Doc O’Connor hatte die Daumen in den Ausschnitten seiner bestickten roten Weste und schüttelte den Kopf.

      »Es ist zum Weinen!« preßte er an der Zigarre vorbei durch die Zähne.

      »Geh nicht zu nah ans Fenster«, mahnte seine Frau, eine zierliche Brünette von vielleicht vierzig Jahren. »Der Mann ist lebensmüde, sonst wäre er nicht zurückgekommen.«

      »Das verstehst du nicht, Peggy. Jim Bleasdale hat mir eben erzählt, daß sie den alten Duffy erschossen haben. Sie haben ihn vom Kutschbock geschossen, neun Meilen vor Russell.

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