Wyatt Earp Staffel 1 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 1 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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McLean weckte ihn. Seine Stimme zitterte, als er auf die dräuenden Gipfelsilhouetten der Bergriesen wies.

      »Da oben stecken Sie, die Halunken. Ich habe sie gesehen, Earp. Ich habe sie genau gesehen.«

      Wyatt blickte den Cowboy an. »Legen sie sich hin, Hal.«

      Er dachte nicht daran, nach zwei Stunden Mac Ferguson zu wecken. Er wachte bis zum Morgen durch.

      Gegen fünf Uhr erwachte der Vormann. Dann sprang er hoch.

      »Männer! Auf!« brüllte er.

      Taumelnd und schlaftrunken fuhren Rooper, McLean und Ferguson hoch.

      »Wo ist Wyatt?« rief Ferguson.

      Da kam der Missourier um eine Felsecke gebogen. In seiner Linken hatte er das Gewehr und in der Rechten eine große weiße Feder, deren Spitze blutrot war.

      Die vier Männer blickten ihm benommen entgegen.

      »Was ist das?« stotterte der Rancher.

      »Eine Feder von einem Cheyenne­pfeil«, versetzte Wyatt ruhig.

      »Von einem Pfeil?« stieß McLean hervor. »Haben Sie ihn gefunden.«

      »Leider nicht.«

      »Er wurde also auf Sie abgeschossen?«

      »Yeah.«

      Von dieser Stunde an wußten die Männer, daß der unheimliche Feind nicht mehr weit oben hinter den Kämmen der großen Bergrücken lauerte, sondern daß er dicht bei ihnen war, daß sie von ihm aus nächster Nähe verfolgt und ständig beobachtet wurden.

      Die große Herde erlaubte es den fünf Reitern nicht, etwas dagegen zu unternehmen. Sie mußten bei den Rindern bleiben. Hier in den felsigen Hochebenen verlief sich viel schneller ein Rudel und verschwand in irgendeiner Schlucht als unten in der offenen Ebene. Die Treibarbeit verdoppelte sich also noch.

      Aber der große Staub hörte allmählich auf. Auch die Hitze ließ nach. Dafür umfing sie die Kühle der Berge. Das Geräusch der zwölftausend stampfenden Rinderhufe brach sich an den Steilwänden der Schluchten und verdichtete sich zeitweise zu einem ohrenbetäubenden Dröhnen.

      Als Wyatt am späten Nachmittag auf eine ziemlich enge Schlucht zuhielt, kam Rooper nach vorn.

      »Was haben Sie vor, Earp?«

      »Das sehen Sie doch.«

      »Sie wollen auf diese Schlucht zu?«

      »Ja.«

      »Was soll das? Der Eingang ist kaum zwanzig Yards breit. Wir haben keine Bewegungsmöglichkeit. Die Roten können uns von oben wegputzen wie die Fliegen…«

      »Sicher. Aber wir müssen weiter.«

      »Nein. Es ist meine Herde!« In den Augen des Ranchers stand heller Zorn. Und aus seiner Stimme sprach die Angst.

      Ferguson und der Vormann kamen auch heran.

      »Wir nehmen einen anderen Kurs«, sagte der Rancher rauh.

      Die beiden Cowboys blickten den Missourier an.

      »Nein«, versetzte Wyatt. »Wir müssen durch die Schlucht.«

      »Ich habe schon gesagt: Es ist meine Herde!« entschied der Rancher. »Und wer gegen mich ist, kann ja umkehren.«

      Wyatt schüttelte langsam den Kopf.

      »Ich bin nicht gegen Sie, Mister Rooper. Aber ich bestehe darauf, daß wir durch diese Schlucht trailen. Die Indianer können uns überall angreifen. Und drüben in der Schlucht können wir uns an die überhängende linke Wand halten. Da sind wir von oben überhaupt nicht zu treffen. Aber wir können unmöglich wegen der Indianer einen so gewaltigen Umweg machen, wie sie es vorhaben.«

      Rooper blickte seinen Vormann an.

      »Was meinen Sie, Rake?«

      Der Alte kratzte sich das Kinn.

      »Wyatt hat recht.«

      Der Rancher nickte düster.

      »Yeah – es geht also weiter.«

      In vier Stunden hatte die Herde die Schlucht passiert.

      Es war alles glattgegangen.

      Wyatt spürte, daß ihm das Hemd am Leibe klebte. Er wußte, daß es den anderen nicht besserging.

      Sie hatten diese Enge überwunden, aber noch stand ihnen das Ärgste bevor.

      Hinter der Schlucht weiteten sich die Felsen zu einem breiten Kessel, der von einer grünen Büffelgrassohle bedeckt war.

      Wyatt ließ das Lager aufschlagen.

      Nach dem Essen losten sie die Waffen aus.

      Wyatts Wache sollte um drei Uhr beginnen.

      Als er die Augen aufschlug, standen die Sterne flimmernd am tiefschwarzen Firmament. Die Silhouetten der Berg­rücken schnitten das leuchtende Himmelsstück hart ab und ließen unten alles in tiefstem Dunkel versinken.

      Wyatt lauschte angestrengt in die Nacht.

      Die Herde stand still.

      Drüben scharrte eines der Pferde.

      Sein Pony vielleicht.

      Wyatt wußte nicht, was es war, aber plötzlich beschlich ihn ein merkwürdiges Gefühl. Jenes Gefühl, das besonders sensible Menschen empfinden, wenn irgendeine Gefahr in ihrer Nähe ist.

      Und sie war sehr nahe, die Gefahr.

      Sie hatte eine rote Haut, blau­schwarzes, strähniges Haar und einen geschmeidigen Körper, der ganz in weiches Hirschleder gehüllt war.

      Der Indianer schnellte sich nach vorn und riß ein Messer hoch.

      Aber die Klinge stieß durch die Decke ins Erdreich.

      Der weiße Mann, der geade noch da gelegen hatte, lag nicht mehr da. Er hatte sich gedankenschnell zur Seite gerollt und schmetterte dem Roten einen krachenden Faustschlag an den Schädel.

      Der Indianer fiel lautlos aufs Gesicht.

      Aber jetzt raschelte es auch da, wo die andern lagen.

      Wyatt riß den Revolver aus den Halftern und feuerte drei Schüsse ab.

      Ein gellender Aufschrei aus einer Indianerkehle – und dann brach die Hölle los.

      Die Roten stimmten ihr schrilles Kriegsgeschrei an.

      Dazwischen peitschten die Schüsse der Weißen.

      Eine Viertelstunde später war der Spuk verraucht.

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