Wyatt Earp Staffel 1 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 1 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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fand ihn im ersten Grauen des Tages, das blinzelnd über die Berg­rücken kroch und matt in den Talkessel fiel.

      Der junge Cowboy lag da, wo der Kessel in eine andere Schlucht auslief, am Boden. In seinem Rücken steckte ein großer zerbrochener Pfeil.

      Hal McLean war tot.

      Wyatt starrte auf ihn nieder.

      Da hörte er Schritte hinter sich.

      Mac Ferguson stand neben ihm. Der rothaarige Bursche wischte sich durchs Gesicht und preßte die Lippen zusammen. Dann hob er den Blick und suchte die Bergrücken ab.

      »Verfluchtes Pack!« zischte er heiser.

      Rooper stand plötzlich hinter ihnen. Er war aschgrau im Gesicht.

      »Hal…«, stammelte er.

      Wyatt schob die Hände hinten in den Waffengurt.

      Der Vormann kam heran, bückte sich, riß dem Toten den Pfeil aus dem Rücken und schleuderte ihn mit einem wilden Fluch zur Seite.

      Sie begruben den toten Kameraden in der Talsohle und zogen weiter. Ohne Morgenkaffee. Ihre Kehlen waren wie zugeschnürt.

      Sie wußten, daß die Roten ihnen weiter folgen würden.

      Am Mittag, als sie auch diese Schlucht verlassen hatten, und auf ein steiniges hart ansteigendes Hochplateau zogen, riß Wyatt plötzlich die Büchse aus dem Scabbard, warf sie über den rechten Ellbogen und feuerte einen Schuß auf eine vorspringende Bergnase ab.

      Das Echo brach sich an den himmelragenden Felswänden.

      Ein dunkler Körper stürzte oben aus dem Gestein in die Tiefe.

      Eine Feder wirbelte im Trudelflug auf die Ebene hinaus.

      Wyatt stieg ab, hob sie auf und steckte sie an sein Hutband.

      Als der Rancher in die Augen des Missiouriers sah, erschrak er vor deren Eiseskälte, die darin stand.

      *

      In der nächsten nacht starb Mc Ferguson.

      Wyatt hatte kein Auge zugetan. Unentwegt hatte er das Lager in weitem Bogen umkreist.

      Und doch hatte er den Cheyenne nicht herankommen hören, der den tödlichen Pfeil auf den anderen Wächter abgab.

      Wyatt hörte nur das leise Schwirren des tückischen Geschosses, dann den gurgelnden, erstickten Schrei des Getroffenen.

      Zweimal bellte der Revolver des Missouriers auf.

      Er wußte nicht, ob auch er getroffen hatte. Aber sein feines Ohr hatte ihm die Richtung verraten, aus der der Pfeil gekommen war.

      Vorsichtshalber schickte er noch drei weitere Kugeln in das Dunkel, lud die Trommel wieder auf und rannte vorwärts.

      Hinter einem Stein lag die zusammengesunkene Gestalt eines Indianers.

      Wyatt lief zum Lager zurück.

      Rooper hatte den getroffenen und vor Schmerz stöhnenden Cowboy aufgerichtet, während der alte Vormann Wyatt mit der Büchse entgegenkam.

      »Ich habe ihn schon«, sagte Wyatt dumpf. –

      Erst als die Sonne ihre ersten rotgoldenen Strahlen über den Horizont auf das Plateau schickte, starb der Cowboy Mac Ferguson. Er starb mit einem Lächeln auf den Lippen.

      »Wyatt«, stieß er mit brechender Stimme hervor, »ich… ich… wär so gern mit dir nach Montana gezogen…«

      Dann erstarrten seine Lippen. Seine Augen blickten gläsern in die aufgehende Sonne. –

      Stumm schauten die Männer eine Stunde später auf den kleinen Grabhügel.

      Wyatt hatte aus zwei Holzstücken und einem Lederriemen ein kleines Kreuz gemacht, auf das er den Hut des Cowboys stülpte. –

      Der bittere Trail ging weiter.

      Mit drei Treibern.

      Plötzlich, gegen Mittag, hielt der Rancher an.

      Sie waren in felsigem, unübersichtlichem Gelände. Und hinter jedem Gesteinsbrocken konnte ein Indianer stecken.

      Rooper brüllte Wyatt zu:

      »Das ist doch Wahnsinn! Die machen einen nach dem anderen von uns nieder und kassieren am Schluß grinsend die Herde.«

      Der Vormann kam heran.

      »Es ist auch damals nicht anders gewesen, Boß.«

      »Ich denke nicht daran, weiterzuziehen!« zeterte der Mann. Man sah es ihm an: Er war am Ende seiner körperlichen und seelischen Kraft angelangt. »Ich… ich kann einfach nicht mehr!« schrie er mit sich überschlagender Stimme. »Die Gewißheit, daß ich der nächste sein werde – ich oder Rake oder Sie –, es macht mich irrsinnig!«

      Er rutschte aus dem Sattel und blieb da liegen, wo er den Boden berührt hatte.

      Wyatt flößte ihm etwas von dem Whisky ein, den er in Fergusons Satteltasche gefunden hatte.

      Der Rancher schlug die Augen auf. Seine Hände zitterten, als er sich aufrichtete, unstet hastete sein Blick hin und her.

      »Wo sind sie?« stieß er heiser hervor. »Wo sind sie?« schrie er plötzlich gellend.

      Die Herde war zum Stehen gekommen.

      Die nahen Berggipfel hatten einen mattblauen Schimmer.

      Und hier unten auf einer felsigen Hochebene quälten sich drei Menschen mit fast dreitausend Rindern durch das Land, ständig in Lebensgefahr; jeden Augenblick rechneten sie mit einem Überfall.

      Wyatt richtete sich auf.

      »Wir lagern hier«, sagte er seltsam schroff.

      Dann ging er zu seinem Pony, schwang sich in den Sattel und ritt weg.

      »Wo will er hin?« forschte der Rancher nervös.

      Rake zog die Schultern hoch. In einem eisgrauen Gesicht zuckte es. Immer wieder warf er forschende Blicke umher.

      Erst nach drei Stunden kam der Missourier zurück.

      »Wir müssen sofort aufbrechen.«

      »Das ist unmöglich!« erklärte der Rancher.

      »Wir müssen!« herrschte ihn Wyatt an.

      »Ich kann aber nicht, Earp! Haben Sie doch endlich ein Erbarmen. Ich bin völlig erschöpft! Ich muß noch ein paar Stunden rasten. Außerdem ist es doch schon Abend.«

      Das Gesicht des Missouriers war hart wie Stein. In den Tiefen seiner Augen blitzte es auf.

      »Wir müssen sofort aufbrechen, Rancher!

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