Wyatt Earp Staffel 1 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 1 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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jagten in panischer Angst vorwärts, rannten an einer Biegung über den Rand des Saumpfades und stürzten brüllend in einen gähnenden Abgrund.

      Rake entriß seinem Boß die Pistole und schleuderte sie in die Tiefe.

      Rooper herrschte ihn an: »Was soll das, Rake!«

      Der Alte blitzte ihn an.

      »Wyatt Earp hat fast dreitausend Rinder unter unsäglichen Mühen hier heraufgebracht, Mister Rooper! Da halte ich es für irrsinnig, aus lauter Nervosität plötzlich die Rinder in die Tiefe zu jagen. Dann hätten wir daheim in Kansas bleiben und uns diesen harten Trail ersparen können.«

      Nur allmählich beruhigte sich die Herde.

      Der Verlust war noch gering.

      Wyatt hatte das Drama oben von einer weit höhergelegenen Biegung aus in verzweifelter Ohnmacht mit ansehen müssen.

      *

      Am Abend dieses Tages hockten die Männer stumm nebeneinander um ein kleines Lagerfeuer.

      Rake hatte ein dürftiges Mahl bereitet. Die Wasservorräte waren an einem Bergrinnsal aufgefrischt worden.

      Der Missourier hatte seit Tagen keine seiner Zigarren mehr geraucht. Die Strapazen hatten ihm den Geschmack an seinem geliebten schwarzen Kraut verleidet. Stumm hockte er am Boden neben Rake und starrte ins Feuer.

      Plötzlich öffnete der alte Vormann die Lippen.

      »Er muß den Paß längst hinter sich haben und in der Fluor-Ebene am Yellowstone sein.«

      Rooper warf den Kopf hoch. »Peshaur?« An ihn hatte er längst nicht mehr gedacht.

      »Yeah – er muß den Paß hinter sich haben«, sagte der Alte. Und der zuckende Feuerschein huschte über seine verwitterten Züge.

      Wyatt starrte unverwandt in die langsam verlöschende Glut.

      »Wenn nun alles umsonst war?« fragte der Rancher nach einer Weile heiser. »Alles umsonst? Dieser wahnsinnige Trail, Hal und Macs Tod? Die ganze Qual, die Strapazen…«

      »Es war Ihre einzige Chance«, sagte der Missourier hart, stand auf und trat seinen abendlichen Kontrollgang um die Herde an.

      »Ich glaube, er weiß, was er will«, brummte der Alte.

      »Was kann er noch wissen?« knurrte der Rancher. »Peshaur ist längst über den Paß! Und wo stecken wir? Mitten in den Bergen!«

      »Aber viele Meilen weiter nördlich, Boß. Weiter an der Grenze von Montana.«

      *

      Am übernächsten Tag hielt Wyatt, der wie meistens voranritt, seinen Schecken an.

      Links öffnete sich durch einen Einschnitt im Felsen ein weiterer Blick über das Bergland, das hier schroff nach Südwesten hin abfiel und in eine schier endlose Ebene auslief.

      Und mitten durch diese Ebene zog sich eine helle Schlangenlinie.

      Wyatt wußte genau, was das zu bedeuten hatte.

      Da unten zog eine Rinderherde.

      Die Herde des Geg Peshaur.

      Mit verschlossenem Gesicht zog der Missourier weiter.

      Als Rooper und der Vormann an die Paßstelle kamen, stieß der Alte einen heiseren Schrei aus und deutete nach unten.

      »Was ist das?« wollte der Rancher wissen.

      »Eine Herde.«

      Wyan Rooper kniff die Augen zu schmalen Spalten zusammen. »Peshaur!« stieß er heiser durch die Zähne.

      Dann ließ er die Faust so hart auf den Sattelknauf fallen, daß sein Tier sich erschreckt aufbäumte.

      »Peshaur! Der Bandit Peshaur hat seine Herde über den Paß gebracht! Er zieht schon weit unten im Tal, und wir stecken noch mitten im Gebirge!«

      »Er trailt nach Norden!« knurrte der Vormann.

      »Nach Norden!« höhnte der Rancher ergrimmt. »Und wenn er noch hundert Meilen weiter südlich zöge, wäre er Tage vor uns am Ziel. – Earp! Earp! Earp!« Sein Schrei rollte durch den schmalen Paßpfad und verklang ungehört. Das Stampfen der Rinderhufe verschluckte ihn.

      Ganz plötzlich weitete sich der Saumpfad auf eine Breite von vielen hundert Yards.

      Augenblicklich strömte die Herde auseinander.

      Rechts und links schlossen himmelragende glatte Steilwände das kleine Plateau ab.

      Rechts und links – und auch vorn.

      Entgeistert starrten Rake und der Rancher auf die glatte Felswand, die sich vor ihnen auftürmte.

      Er sah, daß der Missourier unbeirrt vorwärtsritt. Auf die Wand zu.

      Rooper warf den Kopf herum. »Ist er wahnsinnig geworden?«

      Der Alte zog die Schultern hoch.

      »Wo will er hin? Es ist aus! Vorbei! Wir sind in einer Sackgasse gelandet. Viele tausend Yards hoch, direkt unter den Wolken. Es gibt nur einen einzigen Weg, und der führt zurück, zurück ins Indianerland! Wir sind am Ende!« Der Rancher stieß ein schrilles nicht enden wollendes Gelächter aus.

      Indes ritt Wyatt Earp weiter auf die Felswand zu.

      Rake, der an der Herde vorbeistrebte und ihm folgte, sah, daß er auf eine Einschnittstelle zuhielt, die jedoch nicht den Boden des Plateaus erreichte.

      Es war unmöglich für das Vieh, da hinunterzukommen.

      Auch Rooper war herangekommen.

      »Was nun? Trailboß! Ist Ihre Klugheit endlich am Ende?«

      Wyatt überhörte den Spott und ritt weiter. Einmal wandte er sich um.

      »Halten Sie die Herde zurück.«

      Rooper und der Vormann hielten an.

      »Was soll das?« zischte der Rancher.

      Aber Wyatt kümmerte sich nicht um ihn.

      Er ritt weiter.

      Rake nahm den Leitbullen und sah zu, daß die Herde zum Stehen kam.

      Der Missourier ritt auf die Steilwand zu.

      Dann sahen die beiden Männer ihn absteigen. Er nahm etwas aus seiner Satteltasche und hantierte eine Weile am Gestein herum.

      Ganz plötzlich sprang er auf, schwang sich in den Sattel und sprengte im Galopp zurück.

      Er hatte die Herde noch längst nicht erreicht, als eine ohrenbetäubende Detonation die Luft zerriß und den Boden erschütterte. Eine gewaltige Wolke von Steinstaub wirbelte hoch. Felsbrocken wurden fast bis zu dem flüchtenden

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