Wyatt Earp Staffel 1 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 1 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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wartete.

      Aber der andere Mann kam nicht.

      Er kam auch nicht in der Nacht.

      Und als der Missourier am nächsten Vormittag hinaus vor der Stadt ritt, sah er die Herde allein dastehen.

      Geg Peshaur hatte mit seinen Männern das Weite gesucht.

      Er hatte Ben Thompson in der Mainstreet fallen gesehen und war geflüchtet.

      Erst viele Jahre später sollte Wyatt Earp ihn unten in Dodge am Arkansas wiedersehen…

Im Sand von Texas

      Dreißig Meilen südlich vom Canadian, wo die gefürchtete gelbe Ebene beginnt, lag die kleine Texasstadt Panhandle. Ihr Name war zu Beginn der siebziger Jahre im alten Westen so bekannt wie Santa Fé, Dodge City und Wichita. Bekannt und berüchtigt. Die größten Ranches der Staaten lagen im Pfannenstiel, wie das Land um die Stadt genannt wurde. Harte, große und zähe Männer hatte dieses Land, Männer, die ob ihrer Qualitäten bis hinauf nach Montana so bekannt waren wie die großen Ranches und die hervorragenden Rinder.

      Aber leider kamen auch die berüchtigten Revolvermänner aus dem Panhandle, meistens sogar aus der Stadt selbst, die ja den gleichen Namen trug wie die Landschaft, in der sie lag. Der Schießer Ed Ferguson hatte dem Panhandle eine traurige Berühmtheit eingebracht. Lane Carringer und Cass Brisbane sollten noch fünf Jahre später oben am Arkansas dafür sorgen, dass dieser traurige Ruhm der kleinen Texasstadt nicht in Vergessenheit geriet.

      Hal Flanagan jedoch sollte sie alle in den Schatten stellen. Er war der unheimlichste Mann, den dieses staubige Land je ausgespuckt hatte. Er war mittelgroß, hager, hatte breite Schultern und schmale Hüften. Sein kantiges Gesicht, das meist tief im Schatten des grellweißen Hutes lag, war gipsfarben und von scharfen Falten zersägt. Schiefergrau steckten die scharfen Augen in engen Schlitzen. Die Brauen waren in einem schwarzen Strich über der Nasenwurzel zusammengewachsen. Der Mund sah aus wie die scharfe Narbe eines Peitschenschlages, dünn, lang, hart und blassrot. Das Kinn schob sich weit und eckig nach vorn: Es war ein kaltes, rigoroses Gesicht, das von den grauen Augen beherrscht wurde.

      In Panhandle genoss dieser Mann so etwas wie eine stummängstliche Verehrung. Er war der berühmteste Sohn der kleinen Texasstadt.

      Und als er jetzt auf seinem schwarzen Hengst staubbedeckt in die breite Mainstreet einritt, blieben die Leute auf den Stepwalks stehen und sahen zu ihm hinüber.

      Gewiss, es rief keiner: »Hallo, da kommt Hal Flanagan! Der große Flanagan! Hal, wie geht’s? Bist du endlich wieder da? …« Nein. Es blieb still in der Straße.

      Die Abendsonne schickte ihre flammend roten Strahlen in die Stadt, und alle Gegenstände warfen riesenlange Schatten.

      Vor dem Farewell-Hotel brachte Flanagan seinen Hengst zum Stehen, rutschte unsäglich langsam aus dem Sattel und schlang die Zügelleine um den Querholm. Ehe er auf den Vorbau zuschritt, lockerte er die beiden großen Revolver in den Halftern, die er tief auf den Oberschenkeln trug, wandte sich noch einmal um und blickte die Straße hinunter.

      Gap Lonegan, der auf der gegenüberliegenden Straßenseite einen Geräte-Handel hatte, zuckte zusammen, als ihn der Blick des Revolvermannes traf. Schnell hob er die Hand und winkte dem »Heimkehrer« gequält lächelnd zu.

      Flanagan erwiderte diesen Gruß nicht.

      Auch Joe Carpentier, der die Sattlerei nebenan hatte, sah mit nicht ganz glücklichen Augen auf den Schießer.

      Tub Harringay stand hinter den Gardinen seiner kleinen Bank, hatte die Hände auf dem Rücken verschränkt und die Lippen zusammengepresst. Sein massiger Schädel war vorgebeugt. Plötzlich zuckte er zusammen. Er hatte das Gefühl, der Mann drüben müsse ihn durch die Gardinen gesehen haben.

      Harringay wandte sich um, riss seinen Hut vom Haken, rief vorn im Schalterraum einem Clerk etwas zu und stampfte über die Straße.

      Der Schießer sah ihm ausdruckslos entgegen.

      Der Bankier streckte beide Hände aus, so, als wolle er den anderen herzlich begrüßen.

      Flanagan übersah diese Geste.

      »Hallo! Ich sah zufällig durchs Fenster und denke: Du träumst! Er kann es doch gar nicht sein! Aber er ist es! Hal, alter Junge! Willkommen daheim …«

      Die Lippen des Schießers sprangen auseinander. Hohl und rostig klang seine Stimme.

      »Was willst du?«

      Der Bankier versuchte, diese brüske Abweisung zu überspielen.

      »Darf ich dich zu einem Drink einladen, Hal? Du hast sicher einen langen Ritt hinter dir …«

      Der Revolvermann wandte sich ab. Wortlos ging er auf das Hotel zu.

      Auf dem Vorbau hatten mehrere alte Männer mit knorrigen, verbrannten Gesichtern gesessen. Sie standen auf, als der Mann mit dem weißen Hut an ihnen vorbeikam.

      »Hal?«

      »Hallo, Hal!«

      »Wie geht’s?«

      »Wieder im Lande?«

      Der Schießer beachtete dieses Verlegenheitsgestammel nicht. Mit der linken Stiefelspitze stieß er den Hoteleingang auf und blickte in das Halbdämmer der Halle.

      Rechts, an dem kleinen Rezeptionstisch, stand ein alter, gebeugter Mann mit kahlem Schädel und ausgetrocknetem Gesicht. Unsicher blickte er den Ankömmling an.

      Flanagan hielt auf ihn zu. »Ein Zimmer!«, schnarrte er.

      Jeffries Abeathy schüttelte den Kopf.

      »Tut mir leid, Mister. – Alles besetzt! Der Pferdemarkt, übermorgen …«

      Flanagan trat nahe an den Rezeptionstisch.

      »Ein Zimmer!«, wiederholte er mit leiser, drohender Eindringlichkeit.

      Der alte Abeathy zuckte mit den Schultern.

      »Ich bedaure sehr, Mister …« Er kannte Flanagan nicht, er war erst ein halbes Jahr in Panhandle.

      Die Linke des Revolverschwingers zuckte über den Rezeptionstisch, krallte sich in die abgetragene Jacke des alten Mannes, die Rechte flog mehrmals in kurzen, harten Schlägen in Abeathys blasses Gesicht, wo sie rote Flecken hinterließ.

      Aus dem linken Mundwinkel des entsetzten Hotelportiers rann ein dünner Blutfaden.

      »Ein Zimmer!«, zischte Flanagan.

      Da kam aus dem Büro ein großer hagerer Mann mit braunen Augen und scharfem Gesicht.

      »Aber, Mister Abeathy, das ist doch Mister Flanagan! Für ihn ist hier immer ein Zimmer frei!«

      Der Hoteleigner wandte sich nach einem farbigen Jungen um.

      »Los, schaff den dicken Morris aus Zimmer neun! Das Zimmer bekommt Mister Flanagan!«

      Der

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