Wyatt Earp Staffel 1 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 1 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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Dycoster, der Hoteleigner, lächelte Flanagan dünn an.

      »Alles in Ordnung, Hal?«

      Das schien eine passendere Behandlung für den Schießer zu sein. Er nickte, schob sich den weißen Hut aus der Stirn und knurrte: »Ein Steak, aber tellergroß, sonst werde ich ärgerlich. Und wenn ich ärgerlich werde …« Ein galliges Lächeln kroch um seine harten Lippen. »Na, du weißt schon, Jim!«

      Der Hoteleigner nickte. Dann ging er in die Küche und rief dem dicken verschwitzten Koch zu: »Ein Steak, aber groß – und salze es nicht zufällig mit Rattengift!«

      *

      Flanagan verzehrte schmatzend sein Mahl, wischte seine Hände am Tischtuch ab und zündete sich dann genießerisch eine lange, dünne ebenholzfarbene Virginia an.

      In der Hotelhalle herrschte ängstliches Schweigen. Alles dienerte um den staubigen Mann herum, mühte sich, ihm nicht unangenehm aufzufallen.

      Vier Männer, die ein Pokerquartett hatten eröffnen wollen, hockten still auf ihren Plätzen und strengten sich an, den Mann mit dem weißen Hut nicht anzusehen.

      Plötzlich ging die Tür auf, und ein schwerer Mann mit rotem Gesicht und Froschaugen schob sich in die Hotelhalle. Er trug elegantes graues Tuchzeug nach letzter St. Louis-Mode, hatte einen breitrandigen Melbahut auf und geschnürte Bostonstiefel an den Füßen. Über seiner schwarzen bestickten Samtweste sprang ein rüschenbesetztes weißes Hemd mit schwarzer Seidenbinde hervor.

      Der Mann nahm den Hut ab und fuhr sich über das schüttere dunkle Haar. Dann blickte er über die Tische hinweg. Sein Auge blieb an dem weißen Hut des Schießers hängen.

      Flanagan sah kurz auf, als der Mann an seinen Tisch trat.

      »Evening, Mister Flanagan. Ich bin Ed Holyoke und möchte mit Ihnen sprechen.«

      Der Revolvermann hob den Kopf und schob das Kinn vor.

      »Was wollen Sie?«

      »Kann ich mich dazu einen Augenblick setzen?«, fragte Holyoke, wobei er sich schon einen Stuhl heranzog.

      Flanagan antwortete nicht.

      Holyoke setzte sich. Er hatte seine gepflegten Hände auf der Krempe seines Hutes liegen.

      »Mister Flanagan, ich habe einen Job für Sie.«

      Der Revolverschwinger sog an seiner dünnen Zigarre, blies den Rauch ungeniert vor sich hin, dem anderen Mann entgegen.

      Holyoke ließ sich nicht beirren. Er war ein Mann Ende der vierzig, der das Leben von allen Seiten zu kennen schien. Seine wachen wasserblauen Augen hingen an dem gipsfarbenen Gesicht des Schießers.

      »Es ist ein guter Job, Mister Flanagan!«

      Er machte keinen Fehler, der Menschenkenner Holyoke. Er sagte nicht: He, Flanagan! Dazu war er nicht dumm genug, er nannte ihn Mister. Und vielleicht war es das, was dem Schießer behagte.

      Flanagan kniff das linke Auge ein und legte den Kopf etwas auf die Seite.

      »Was ist drin?«

      »Siebenhundert Dollar.«

      »Und auf der anderen Seite?«, forschte der Schießer lauernd.

      »Alles.«

      Flanagan nickte unangenehm grinsend. Und bei diesem Grinsen kroch auch über den Rücken des abgebrühten Holzhändlers Ed Holyoke ein eisiger Schauer.

      Was für ein Mensch war das, der da vor ihm saß? Der blassgesichtige Hal Flanagan. Ein Mann, der gegen gute Bucks einen Auftrag ausführte. So wie man einen Cowboy schicken konnte, ein Rudel Rinder einzutreiben, so konnte man ihn schicken, einen Mann zu töten.

      Holyoke sah, dass die Hände Flanagans in dünnen schwarzen Lederhandschuhen steckten, deren weiß gegerbte Stulpen umgeschlagen waren.

      Auch beim Essen hatte der Schießer sie nicht abgenommen.

      Holyoke spürte ein leises Würgen im Hals.

      Da fragte Flanagan: »Wo?«

      »In Joplin.«

      Der Texaner kniff beide Augen ein. »In Missouri?«

      »Yeah.«

      »Achthundert«, versetzte der Schießer gelassen.

      Holyoke nickte nur.

      Und dann kam die dritte Frage des Revolvermannes: »Wer?«

      »Das erfahren Sie beim Abschluss des Geschäftes.«

      Flanagans Hände rutschten vom Tisch.

      »Haben Sie schon einmal einen Mann gesehen, der eine Katze im Sack kauft?«

      Holyoke konterte sofort: »Haben Sie schon mal einen Mann gesehen, der sich selbst einen Handel verdirbt?«

      Flanagan hob den Kopf etwas höher. Jetzt sah man deutlich, dass von seinen Mundwinkeln scharfe, harte Falten nach unten liefen. Sie gaben seinem bleichen Gesicht etwas Hölzernes. Es sah so aus, als sei der Unterkiefer wie bei einer Marionette beweglich eingesetzt worden.

      Holyoke nahm eine Zigarre aus der Tasche, zündete sie an und meinte dann: »Sie könnten zu ihm reisen und ihm von meinem Einfall erzählen. Vielleicht bietet er Ihnen dann das Doppelte, wenn Sie mich töten. In jedem Falle aber haben Sie dann die Chance, sich den Meistbietenden von uns beiden auszusuchen.«

      Flanagan schob mit dem behandschuhten Zeigefinger den Hut etwas zurück. Sein Gesicht blieb ausdruckslos.

      Holyoke feixte. »All right?«

      »Dann macht es tausend«, versetzte Flanagan ruhig.

      Holyoke stand auf. »Natürlich, das hatte ich auch einkalkuliert.« Er griff in die Tasche und warf ein Geldbündel auf den Tisch. »Das sind fünfhundert. Morgen früh um sechs reiten Sie ab. Ich sage Ihnen am Stadtausgang den Namen.«

      »Um sieben«, versetzte Flanagan.

      »Um sechs!«

      Da schob der Schießer mit der rechten Handkante das Geldnotenbündel zur Seite.

      »Weshalb um sieben?«, forschte der Holzhändler, ohne das Geld zu nehmen.

      »Weil ich bis halb sieben schlafe.«

      »All right. Also um sieben. Ich bin genau am zweiundzwanzigsten September in Lamar.«

      »Sie wohnen da?«

      »Ja, da ist mein Geschäft. Sie bekommen an diesem Tag die restlichen fünfhundert.«

      »Am vierundzwanzigsten«, entgegnete der Schießer.

      Holyoke zog die Brauen zusammen.

      »Was soll das? Weshalb sind Sie so eigensinnig?«

      Flanagan

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