Wyatt Earp Staffel 1 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 1 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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stieß der Alte ihn an.

      »Hör zu, Hal! – Dreihundert Yards von hier ist dein Elternhaus. Du hast es nicht nötig, hier wie ein Fremder zu hocken …«

      »Lass mich!« Flanagan stieß den Vater zurück.

      Die Augen des Alten blitzten.

      »Deine Mutter wartet auf dich! Ev ist seit drei Monaten krank, sie will dich auch sehen. Und ich will auch mit dir sprechen, daheim.«

      »Lass mich in Ruhe!«

      Jack Flanagan legte seine zittrige Hand auf den Unterarm seines Sohnes.

      »Hal«, sagte er mit brüchiger Stimme, »was du auch getan haben magst: Komm nach Hause.«

      Da stieß Hal den Vater brutal zurück und fauchte: »Lasst mich zufrieden!«

      Gebeugt und mit schleppendem Schritt verließ der Alte das Farewell-Hotel.

      *

      Und doch waren sie in Panhandle stolz auf Hal Flanagan.

      Auf eine heimliche, verbotene Art.

      Sie wussten ja, dass ein Revolvermann nicht die ungeteilte Achtung aller Menschen fand.

      Aber Hal war ein ganz Großer. Und deshalb glaubten sie trotz allem, stolz auf ihn sein zu dürfen.

      Er hatte Cap Ronney ausgelöscht. Oben in Santa Fé, inmitten von zahllosen Zeugen.

      Und er hatte in Wichita Dave Bleasdale getroffen, mit einem einzigen Schuss ins Herz.

      In der Zeitung hatte es gestanden.

      Und Jim Donegan hatte die Nachricht außerdem noch mit der Overland hergebracht.

      Aber er war anders geworden, seit er zurückgekommen war, dieser Hal Flanagan. Was war mit ihm los? Weshalb sprach er nicht einmal mehr mit seinem Vater und mit seiner kranken Schwester, die er früher doch so gernhatte?

      Es gab niemanden in Panhandle, der ihn begriff …

      Als er am nächsten Morgen beim ersten scheuen Sonnenstrahl, etwas vorgebeugt im Sattel sitzend, auf seinem Rappen durch die Mainstreet dem nördlichen Stadtausgang zuritt, standen sie hinter den Gardinen und sahen ihm nach, die Bürger von Panhandle.

      Ihrem großen Hal Flanagan!

      Auf den sie weiterhin stolz sein würden, weil es außer ihm nie einen Mann in der Stadt gegeben hatte, von dem die Leute in Abilene, Dodge City, Wichita und auch in Santa Fé sprachen …

      *

      Holyokes leichter Reisewagen hielt schon am Stadtausgang.

      Unwillig sah der Holzhändler wie der Reiter ohne jede Eile herankam.

      Flanagan hielt neben dem Wagen und blickte völlig uninteressiert in das Gesicht des Händlers, der seine Erregung nicht verbergen konnte.

      Holyoke wischte sich über die Stirn. »Er heißt Chesterton, Jim Chesterton.« Flanagan nickte flüchtig.

      »Wenn Sie die Sache hinter sich gebracht haben, können Sie sich bei mir in Lamar die anderen fünfhundert holen.«

      »Das sagten Sie schon«, gab der Schießer zurück.

      Holyoke nahm eine helle Zigarre aus einem großen Lederetui.

      »Sie haben keinen Grund, spitz zu sein, Mister Flanagan. Es imponiert mir nicht, dass Sie einen alten Sheriff niederschlagen, mit niemandem sprechen, die Leute schikanieren, Ihren eigenen Vater zurückstoßen und so tun, als ging Sie Gott und die Welt nichts an.«

      Ein verwunderter Zug flog über das ausdruckslose Gesicht des Texaners.

      »Ich habe nicht verlangt, dass es Ihnen imponieren soll, Holyoke. Noch eine Frage: Weshalb soll der Mann sterben?«

      »Meine Sache!«

      Mit einer blitzschnellen Bewegung zog Flanagan die fünfhundert Dollar aus der Tasche und warf sie dem Händler ins Gesicht.

      »Dann erledigen Sie sie auch selber.« Er wandte sein Pferd.

      »Flanagan! Mister Flanagan!«

      Holyoke sprang vom Wagen und rief keuchend hinter dem Reiter her.

      »Flanagan! Mister Flanagan! Hören Sie, ich …, ich werde es Ihnen sagen!«

      Der Schießer nahm den Zügel hoch. Sein Blick ruhte eisig in Holyokes Gesicht.

      »Es ist so«, stieß der Händler hervor, »Jim Chesterton ist Sägemüller, der größte in der Gegend. Wir haben lange Jahre zusammengearbeitet. Und jetzt will er mich vernichten, weil …, weil …, es geht um Geld …«

      »Das er von Ihnen bekommt!«, unterbrach Flanagan scharf.

      Holyoke hatte fast all seine Überlegenheit verloren. Er schluckte und sagte leise, indem er auf seine Stiefelspitzen sah.

      »Ja, so ist es.«

      »Viel Geld?«

      »Sehr viel.«

      »Sie können es nicht aufbringen?«

      »Nicht, ohne mich zu ruinieren.«

      »Vielleicht wäre das besser!«, versetzte der Schießer rau.

      Holyoke hob mit einem Ruck den Kopf.

      »Nein, das werde ich nicht tun, Mister Flanagan. Das werde ich ganz bestimmt nicht tun. Eher erschieße ich ihn selber. Ich habe eine Frau geheiratet, die dreißig Jahre jünger ist als ich. Sie will etwas vom Leben haben …«

      Flanagan nickte und grinste verächtlich. »All right! Geben Sie das Geld.«

      Mit zitternden Händen reichte ihm Holyoke das Dollarbündel hoch.

      Grußlos wandte der Revolvermann wieder sein Pferd und ritt nach Nordosten davon.

      Ed Holyoke sah ihm mit brennenden Augen nach. Da hatte er es also doch geschafft, der verdammte Schießhund, ihn aus seiner Fassung zu bringen, ihn vom hohen Ross zu stoßen. Auf eine ganz kalte Manier, im letzten Augenblick.

      Holyoke stieß einen Fluch aus. Und in dieser Minute belastete er sein Gewissen mit dem nächsten düsteren Vorsatz. Wenn Flanagan kam, um das restliche Geld abzuholen, würde er ihn töten. Es konnte nicht allzu schwer sein, da der Schießer sicher nicht damit rechnete.

      Der Händler stand mitten auf der Straße, hinter seinem Wagen, er hatte die geballte Faust erhoben – und ließ sie plötzlich kraftlos wieder sinken.

      Vielleicht würde es doch nicht so einfach sein?

      Aber bis dahin hatte er ja noch eine Menge Zeit. Wenn Chesterton tot war, konnte er freier atmen. Dann würde alles anders aussehen. Da er nichts unterschrieben hatte, wusste niemand von der Schuld, die er bei Chesterton hatte. Es war Geld gewesen,

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