Wyatt Earp Staffel 1 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 1 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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Flanagan, aufgewacht.

      Hopkins hatte dann immer so getan, als habe er Geräusche gehört.

      Er war nicht so leicht abzuschütteln, der misstrauische Revolvermann.

      *

      Nach drei Tagen wusste der Missourier, dass Flanagan ihm ein Schnippchen geschlagen hatte. Der so hart geänderte Kurs konnte nur dann einen Grund haben: In den Rücken eines etwaigen Verfolgers zu kommen.

      Wyatt tat das Vernünftigste, das ihm zu tun blieb: Er wartete da, wo die Spur nach Osten abbog.

      Zwei Cowboys von der großen Lumbarry-Ranch hatten die beiden Reiter gesehen, als sie hinter einem Hügel scharf nach Osten abbogen.

      Da Flanagan bisher eine ganz bestimmte Richtung eingehalten hatte, vermutete Wyatt, dass er wieder durch diese Gegend kommen würde. Außerdem hatte er das sichere Gefühl, dass der Schießer seiner Heimat, dem Panhandle, zustrebte. Das war das Dümmste, was er tun konnte, wenn er verfolgt wurde, aber es hatte tatsächlich den Anschein, dass es so war.

      Wyatt hatte in der kleinen Stadt Strong-City Speck, Bohnen, Mehl und Brot gekauft. Draußen, am Rande der Lumbarry-Weide, hatte er sein Lager aufgeschlagen.

      Aber es vergingen sechs Tage, ohne dass sich eine Spur von den beiden gezeigt hätte. Von einer dunklen Ahnung getrieben, ritt der Constabler zurück in die Stadt.

      Strong-City war eine jener kleinen Zigarrenkistenstädte, wie sie überall in diesem Land zu finden waren. Eine einzige Straße, die von etwa hundert Häusern gesäumt war, ein Saloon, ein Store, ein Blacksmith, ein winziges Sheriff-Office und Wohnhäuser, das war Strong-City in Oklahoma.

      Als Wyatt vor dem Store aus dem Sattel stieg, um seinen Proviantvorrat aufzufüllen, sah er zufällig schräg gegenüber, zwischen einer Reihe von Pferden, einen Gaul, den er schon einmal gesehen hatte. Es war ein schwerer kurzleibiger Fuchs mit kantigen Sprunggelenken und ungepflegtem Fell.

      Die Augen des Constablers wurden messerscharf.

      Dieses Pferd gehörte dem Tramp Steve Hopkins. Jedenfalls hatte er es geritten, als er nach Lamar gekommen war.

      Wyatt schlang seine Zügelleinen um den Querholm und ging langsam auf die andere Straßenseite. Auf den Stepwalks ging er weiter vorwärts, als ihn plötzlich eine krächzende Stimme anrief: »He!«

      Wyatt fuhr herum.

      Hinter ihm in der Tür des Sheriff-Office stand ein kleiner Mann mit hartem Gesicht, engen Augen und struppigem Grauhaar. Links auf seinem karierten Hemd blitzte der Sheriff-Stern.

      Wyatt ging auf ihn zu. »Ja, Mister –?« Der Sheriff musterte den Missourier eingehend.

      »Was haben Sie vor, Mann?«

      Wyatt, der keinen Stern mehr trug, seit er Lamar und sein County verlassen hatte, sagte schnell, indem er sich umblickte: »Da drin im Saloon ist ein Mann, den ich suche …«

      Der Sheriff nickte. Er war ein abgebrühter Mann, dessen Name vor zwei Jahrzehnten einmal weithin bekannt war. Aber heute war er alt und grau. Er war froh, dass die Stadt ihn gegen ein gutes Geld angeworben hatte. Immerhin war sein Name – Jeff Bleasdale – gut genug gewesen – die Pinney-Bande der Gegend zu verscheuchen.

      »Nichts da, Brother«, sagte er hart. »Hier wird nicht geschossen!«

      Der Missourier griff in seine Tasche und nahm den Marshal-Stern heraus.

      Bleasdale blickte mürrisch auf das blinkende Metallstück.

      »Na und? Sie sind ein Marshal aus dem Norden. Sie suchen einen Mann. Alles klar. Aber hier wird nicht geschossen. Das ist noch klarer. Ich bin Jeff

      Bleasdale! Haben Sie verstanden, Mar­shal?«

      Wyatt nickte. »All right, Sheriff. Aber wenn Sie mir schon nicht beistehen wollen, so halten Sie mich wenigstens nicht auf.«

      Bleasdale knurrte: »Hier wird nicht geschossen.« Leiser fügte er hinzu: »Sie sind noch ein junger Hund. Bei Ihnen beißen die Städte leichter an. Ich bin ein alter Bock. Ich war froh, als mir der Major hier den Stern anbot. Und ich habe ihm versprechen müssen, dass kein Schuss mehr in der Stadt fällt.«

      Der Missourier sah den Mann ernst an. Dann war plötzlich ein kleines Lächeln in seinen Augen.

      »Ein verdammt leichtsinniges Versprechen, Bleasdale. Übrigens, ich habe viel von Ihnen gehört. Mein Vater erzählte uns von Ihnen, als ich noch ein kleiner Junge war. Damals waren Sie Sheriff in Abilene.«

      Bleasdale wischte sich durchs Gesicht. »Goddam, ja, es ist wahr!« Seine raue Stimme zitterte ein wenig, als er das sagte. Irgendwo in seinem Innern war er glücklich, dass einmal ein Mann gekommen war, der wirklich etwas von ihm wusste. Der wusste, dass er, Jeff Bleasdale, einmal ein ganz Großer war. Aber sofort war diese Regung wieder verschwunden.

      »Trotzdem, Brother, hier wird nicht geschossen!«, stieß er rau hervor.

      Wyatt lächelte. Dann griff er nach den Revolvern.

      Die Rechte des Sheriffs zuckte auch zum Colt. Und dann sah der falkenäugige Mann, dass der fremde Marshal ihm seine beiden Revolver mit den Knäufen nach vorn entgegenhielt.

      Bleasdale schluckte.

      »By God – du hast einen höllischen Griff, Brother. Wie heißt du?«

      »Wyatt Earp.«

      Der alte Sheriff hob den Kopf.

      »He, warst du nicht mal in Ellsworth, oder irre ich mich im Namen?«

      Wyatt grinste. »Sie irren sich bestimmt.«

      Der Sheriff legte den Kopf auf die Seite. »Sollte mich wundern. Wer so schnell die Knäufe nach vorn drückt, bringt die Läufe doppelt so schnell vor. Steck deinen Stern an, Brother!«

      Wyatt schüttelte den Kopf.

      »No, Bleasdale. Wenn ich schon ohne Colt gehen muss, gehe ich auch ohne Stern.«

      »Das geht nicht gut. Wie willst du das schaffen? Komm her! Nimm deine Eisen zurück. Du musst mir aber versprechen, dass du nicht schießt. Ich will meinen Job noch ein paar Monate behalten!«

      Wyatt war schon weitergegangen. Ohne Stern und ohne Schusswaffen. Kopfschüttelnd blickte ihm der Sheriff nach.

      »Wyatt Earp«, flüsterte er vor sich hin. »Yeah – das ist es! Er hat die Thompson-Brüder gestoppt. Es stand doch in den Gazetten!«

      Mit den beiden Revolvern lief er hinter Wyatt her, hinter dessen Rücken eben die bastgeflochtenen Pendeltüren des Saloons zusammenschlugen.

      In dem schlauchartig engen Schenk­raum herrschte trübes Dämmerlicht.

      An den kleinen Tischen, die beiderseits des Ganges standen, saßen nur wenige Gäste.

      Und oben an der Theke lehnte der Mann, den der Missourier suchte.

      Wyatt rief ihn sofort an.

      »Hopkins!«

      Der

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