Der Geisterjäger Staffel 1 – Mystikroman. Andrew Hathaway

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Der Geisterjäger Staffel 1 – Mystikroman - Andrew Hathaway Der Geisterjäger Staffel

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daß ihm der Boden unter den Füßen wegbrach.

      Er fiel gegen die Tür, drückte die Klinke und erlebte einen schrecklichen Moment. Die Tür rührte sich nicht!

      Sie war jedoch lediglich von der Feuchtigkeit aufgequollen und klemmte. Bei einem zweiten Versuch sprang sie auf. Rick taumelte in die Diele der ehemaligen Wohnung, lief dicht an der Wand entlang und erreichte das Treppenhaus.

      Von oben jagte Dracula herunter. Der Hund war nicht abgestürzt, weil er rechtzeitig die Gefahr durch den magischen Teppich erkannt hatte.

      Die beiden hatten keine Zeit für lange und stürmische Begrüßungen, weil ein fürchterlicher FIuch durch das Haus hallte. Gleich darauf ertönten harte Schritte auf der Treppe.

      Der Magier und seine Helferin gingen zum Angriff über.

      Und Rick Masters starrte auf seine leeren Hände. Bei dem Sturz hatte er Pistole und Silberkugel verloren.

      Er war unbewaffnet!

      *

      »Rick Masters, das ist dein Ende!« donnerte die Stimme des Magiers durch das leere Treppenhaus. Sie wurde so stark von Echos verzerrt, daß Rick sie nicht erkennen konnte und auch sicher war, später diesen Mann nicht an seiner Stimme identifizieren zu können.

      Im Moment sah es jedoch gar nicht so aus, als werde es dieses »Später« überhaupt noch geben.

      Sein Gegner tauchte auf, aber nicht der Magier sondern Patsy Meco. Sie schnellte sich mit einem wahren Panthersatz die Treppe herunter.

      Laut aufjaulend floh Dracula über die Stufen nach unten. Auch Rick wich zurück, da er in diesem Moment erkannte, daß die Sekretärin eine lebende Leiche war. Mitten im Sprung stieß sie nämlich gegen einen tief herunterhängenden Querträger. Ein Mensch, auch ein unter Bann stehender, wäre von dem Aufprall betäubt worden. Nicht so Miss Meco. Sie verfehlte nur Rick, kam jedoch sofort wieder auf die Beine.

      Rick hatte Gelegenheit, noch einmal zu fliehen.

      »Es blieb ihm nur der Weg nach unten. – Seitlich in die Wohnungen auszuweichen war unmöglich, da sie keine Fußböden besaßen. Rick lief um sein Leben. Wenn ihn die Untoten einholte, war es aus!

      Zweiter Stock! Rick glaubte es zu schaffen.

      Dann hörte er hinter sich einen heiseren Schrei. Mitten im Sprung zur nächsten Treppe drehte er sich kurz um.

      Ein Schatten flog durch das unbeleuchtete Treppenhaus. Patsy Meco schnellte sich durch die Luft und woIlte sich von hinten auf Rick Masters werfen, ihn zu Boden reißen und töten.

      In letzter Sekunde duckte sich der Geisterdetektiv.

      Die Untote segelte über ihn hinweg, stieß gegen die Wand, taumelte und stürzte eine halbe Treppe hinunter. Schneller als eine Katze war sie wieder auf den Beinen und wandte sich Rick zu, der nun oberhalb von ihr stand.

      In der Finsternis schimmerten ihre Augen wie bleiche Steine. Ihre Zähne blitzten, als sie wütend den Mund verzog.

      Ricks Augen hatten sich mittlerweile so gut an die Dunkelheit gewöhnt, daß er jede Einzelheit erkannte. Dracula war zu seiner Erleichterung schon weiter unten, vermutlich sogar auf die Straße gelaufen. Wenigstens konnte dem Hund nichts passieren.

      Doch für Rick ging es um Leben und Tod. Irgendwo über ihm lauerte der Magier, und abgesehen von seinem satanischen Fähigkeiten war er bestimmt auch bewaffnet. Den weiteren Fluchtweg schnitt die lebende Leiche ab. Es war aussichtslos.

      Doch das Wort ›Aufgabe‹ kam in Ricks Wortschatz nicht vor. Blitzartig schätzte er seine Chancen ab.

      Blieb er hier stehen, war er verloren. Wagte er einen verzweifelten Sprung und setzte dabei alles auf eine Karte, hatte er wenigstens den Hauch einer Chance.

      Die Entscheidung war gefallen!

      Nun merkte der Geisterdetektiv die Schmerzen in seinen Händen. Die Wunden, die er sich vorhin bei seinem Sturz zugezogen hatte, brannten. Er durfte sich nicht weiter darum kümmern.

      Rick ließ die lebende Leiche bis auf fünf Stufen herankommen. Dann schwang er sich auf das brüchige Treppengeländer und schnellte sich über den Abgrund, der ihn vor der tieferliegenden Treppe trennte.

      Für Sekundenbruchteile schwebte er über freiem Raum, tief unter sich Steinboden, der jeden Fall in einen Todessturz verwandeln mußte, dann stieß er mit einem Fuß gegen das Geländer der nächsten Treppe, fiel vorwärts, fing sich mit den Händen auf den Stufen ab und überschlug sich.

      Geschickt rollte er den Sturz ab, ohne sich etwas zu brechen, kam auf die Beine und lief weiter. Er blickte sich nicht einmal um, obwohl über ihm wütendes Gebrüll des Magiers und heiseres Fauchen der lebenden Leiche ertönte.

      Jeweils drei Stufen überspringend, jagte der Geisterdetektiv in langen Sätzen die brüchige Treppe hinunter, wirbelte um die Absätze herum und sah die Haustür vor sich. Dahinter schimmerte das feuchte Pflaster des Hofes, kündigte Rettung an.

      Schon wollte sich Rick ins Freie stürzen, als er neben der Treppe einen hellen Fleck entdeckte.

      »Dracula, lauf!« schrie er seinem Hund zu, der sich im Mittelpunkt der spiralförmig gedrehten Treppe zusammenkauerte. Ohne seinen vierbeinigen Helfer wollte Rick Masters nicht fliehen. Er hing nicht nur an Dracula und fühlte sich für den wehrlosen Hund verantwortlich. Dracula hatte ihm auch so oft das Leben gerettet, daß Rick ihn jetzt nicht im Stich lassen durfte.

      Dracula gehorchte ausnahmsweise nicht. Er rührte sich nicht von der Stelle.

      Rick blieb nichts anderes übrig, als den Hund mit seinen eigenen Händen ins Freie zu bringen.

      Doch als er nach Dracula greifen wollte, wich er zur Seite. Ganz dicht über Ricks Kopf ertönte ein Triumphgeschrei der lebenden Leiche. Sie hatte ihn fast eingeholt. Es war nur eine Frage von Sekunden. Und weiter oben im Treppenhaus lachte der Magier, daß es schaurig von den Wänden widerhallte.

      Noch einmal versuchte Rick, Dracula einzufangen, als er auf dem Boden helles Blitzen sah.

      Die Silberkugel!

      Von schwarzmagischen Einflüssen bedroht, hatte sich Dracula an den Ort geflüchtet, von dem die stärksten Gegenkräfte ausgingen, und das war die Silberkugel, die Rick entfallen war.

      In einer einzigen geschmeidigen Bewegung packte Rick Masters die Kugel, ließ sich fallen und drehte sich herum.

      Als sich die lebende Leiche auf ihn warf, um ihn für immer auszuschalten, reckte er ihr die Waffe des Guten entgegen.

      Patsy Meco kam mit der glänzenden Oberfläche der Silberkugel in Berührung. Sie richtete sich wie unter einem Starkstromschlag auf und wurde zurückgeschleudert, ohne daß Rick sich bewegte. Es war allein die Macht der Silberkugel, die der Untoten das unnatürliche Leben entzog. Der Magier schrie noch einmal enttäuscht und wütend auf, dann verstummte er. Rick Masters mußte so lange warten, bis die Leiche der Sekretärin still lag und keine Gefahr mehr von ihr ausging. Sie war für immer unschädlich geworden. Erst danach konnte er sich auf den Magier konzentrieren. Er wollte diesen Mann nicht ungeschoren davonkommen lassen.

      »Bleib hier!« befahl er seinem Hund und machte sich wieder an den Aufstieg.

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