Der Geisterjäger Staffel 1 – Mystikroman. Andrew Hathaway
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Читать онлайн книгу Der Geisterjäger Staffel 1 – Mystikroman - Andrew Hathaway страница 23
Hempshaw drückte ab. Die Kugel traf, erzielte jedoch nicht die geringste Wirkung.
Als der Mann mit ihm zusammenprallte, wußte Hempshaw, daß er es mit einem Untoten zu tun hatte.
»Laufen Sie weg!« schrie er seinem Sergeant zu, stürzte und erhielt einen schweren Schlag.
Der Sergeant hielt sich nicht an die Warnung seines Vorgesetzten, sondern griff den Untoten an. Wahrscheinlich hatte er nicht gemerkt, was für ein Gegner das war.
Der lebende Tote machte mit Myers kurzen Prozeß. Ein Schlag, und der Sergeant stürzte neben seinem Chefinspektor zu Boden, überschlug sich und blieb benommen liegen.
Hempshaw richtete sich in kauernde Stellung auf. Abwartend starrte er auf den Fremden. Rick Masters besaß seine Silberkugel, aber der Chefinspektor war praktisch unbewaffnet. Seine Pistole zählte nicht.
Die beiden Kriminalisten hatten Glück. Der Untote griff sie nicht mehr an, sondern zog sich zurück. Dabei ging er rückwärts und ließ sie nicht aus den Augen.
Sergeant Myers kam wieder auf die Beine. Mit verschwommenen Augen blickte er ihrem Gegner hinterher und wollte seine Waffe heben, doch Hempshaw winkte ab.
»Sparen Sie sich die Mühe, das macht dem Mann nichts aus«, murmelte er.
Verstehen leuchtete in dem Gesicht des Sergeanten auf. Endlich wußte er, wovon sein Vorgesetzter sprach.
Es war bezeichnend, daß sich trotz des Schusses noch niemand zeigte. Die Nachtwächter befanden sich vermutlich zu weit entfernt und hatten nichts gehört, und die Bewohner des Hochhauses hüteten sich, auf dem Korridor nachzusehen.
Schritt um Schritt ging Chefinspektor Hempshaw dem Fremden nach. Er rechnete sich keine Chancen aus, den lebenden Leichnam doch noch zu überwältigen, aber er wollte auf jeden Fall wissen, wohin sein unheimlicher Gegner ging.
»Versuchen Sie, Rick Masters aufzutreiben«, sagte er zu seinem Sergeanten. »Er soll so schnell wie möglich herkommen!«
Sergeant Myers nickte und wollte sich auf den Weg zum nächsten Telefon machen, als die unheimliche Begegnung eine unerwartete Wendung nahm.
Es gab nur einen Zugang zum Treppenhaus, und der lag am Ende des Korridors. Dort befanden sich auch die Aufzüge. Der Untote bewegte sich immer weiter von den Fluchtwegen weg. Er hatte nur die Wahl, die Yardbeamten anzugreifen oder in eine Wohnung einzudringen.
Dachte der Chefinspektor wenigstens.
Am Ende des Korridors befand sich ein Fenster. Es war wie alle in diesem Hochhaus fest verschlossen und ließ sich nicht öffnen. Außerdem war es mit besonders starkem Glas ausgestattet.
Zwei Schritte davor blieb der lebende Leichnam stehen und blickte den Chefinspektor noch einmal mit seinen ausdruckslosen Augen an.
Im nächsten Moment schnellte er sich aus dem Stand heraus gegen das Fenster.
Mit einem explosionsartigen Knall barst die Scheibe. Der Körper flog nach draußen.
Eisiger Wind fauchte dem Chefinspektor und seinem Sergeanten entgegen, als sie zum Fenster liefen. Vorsichtig, um sich nicht an den restlichen Scherben im Rahmen zu verletzen, beugte sich Hempshaw hinaus.
Obwohl er wußte, daß es ein bereits lebloser Körper war, der durch die Luft sauste, krampfte sich sein Herz zusammen. Der Untote prallte jedoch nicht auf dem Bürgersteig auf. Der starke Sturm trieb ihn ein Stück ab.
Er durchschlug das Dach eines parkenden Autos. Aus dieser Höhe und bei der herrschenden Dunkelheit und dem strömenden Regen konnte Hempshaw keine Einzelheiten erkennen, doch ehe er Maßnahmen traf, tauchte aus dem Autowrack eine Gestalt auf.
Der Untote lebte noch, soweit man bei ihm von »Leben« überhaupt sprechen konnte, und ergriff die Flucht. Allerdings schien er etwas abbekommen zu haben. Seine Schritte waren ungleich und sehr unsicher.
»Holen Sie Masters!« rief der Chefinspektor seinem Sergeanten zu, hob sein Walkie Talkie an die Lippen und gab Alarm an seine Leute, die sich noch im City Tower befanden. Sie sollten versuchen, den Untoten zu beschatten, durften ihn aber auf keinen Fall angreifen oder reizen.
Hempshaw fieberte dem Eintreffen seines Freundes entgegen. Nur Rick Masters besaß die Fähigkeiten, den Untoten endgültig unschädlich zu machen.
Der Chefinspektor ahnte nicht, daß sein Freund in diesem Moment selbst dringendst Hilfe benötigt hätte.
*
Rick Masters stieß einen gellenden Schrei aus, als seine Füße in die Tiefe fuhren. Sie fanden keinen Widerstand. Seine Hände griffen in die Luft.
Instinktiv wirbelte er herum. Er überlegte nicht. Alles lief automatisch ab.
Ein Querbalken der alten Bodenkonstruktion! Rick griff danach. Seine Finger schlugen hart daneben. Der Schwung seines Körpers zusammen mit seinem Gewicht waren zu viel. Seine Finger glitten von dem rissigen Holz wieder ab.
Er spürte den Schmerz in den Fingerkuppen gar nicht, als das rauhe Holz seine Haut aufriß.
Wieder stürzte er, aber dieser kurze Ruck hatte seinem Körper eine andere Fallrichtung gegeben.
Der Geisterdetektiv sah den restlichen Fußboden des unter ihm liegenden Stockwerkes auf sich zusausen, prallte schwer auf und warf sich zur Seite.
Es dröhnte und knackte in seinen Ohren. Nachwirkung des Sturzes? Keineswegs!
Entsetzt erkannte Rick Masters, daß er nicht auf sicherem Untergrund lag und noch lange nicht gerettet war.
Zwar war er auf Dielenbrettern aufgeschlagen, aber der Balken darunter war so morsch, daß er das zusätzliche Gewicht nicht hielt. Der Fußboden senkte sich.
Und Rick lag keine drei Fuß von der Kante entfernt. Der Abgrund unter ihm war immer noch tief genug, daß er sich das Genick brechen konnte.
Rick wälzte sich herum. Er mußte schnellstens in einen anderen Raum überwechseln und das Treppenhaus erreichen, doch dann erstarrte er vor Schreck.
Es gab auf dieser Seite des Zimmers keine Tür!
Diese lag in der angrenzenden Wand, und dorthin führte keine Verbindung. Dazwischen war der Fußboden schon früher abgebrochen!
Von oben ertönte schauerliches Lachen. Der Magier gab seinen Feind bereits verloren.
Rick wagte nicht, nach oben zu sehen, obwohl es ihn gereizt hätte, in das Gesicht des Magiers zu blicken. Doch dann hätte er vermutlich dieses Gesicht als letztes in seinem Leben gesehen.
Statt dessen konzentrierte er sich, nahm seine ganze Kraft zusammen und stieß sich ab.
Noch während er durch die Luft flog, brach unter ihm der Boden, auf dem er eben noch gestanden hatte. Mit ohrenbetäubendem Krachen polterte die Holzkonstruktion in die Tiefe.
Diesmal kam Rick gut auf. Vor der Tür zum Nebenraum ragte eine Insel in den leeren Raum heraus.
Rick