Der Geisterjäger Staffel 1 – Mystikroman. Andrew Hathaway
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Ein zweites Mal wollte sich Rick in keine Falle mehr locken lassen. Er hatte aus seinem beinahe tödlich verlaufenden Sturz gelernt.
So sehr Rick sich auch beeilte, er konnte den Magier nicht einholen. Der Mann mußte sich oben zurückgezogen haben.
Bis zur vierten Etage konnte Rick sich eine Überprüfung der Wohnungen ersparen, da sie alle keinen Fußboden hatten. Hier steckte der Unbekannte also nicht.
In der fünften Etage kostete es ihn wertvolle Zeit, ehe er sich davon überzeugt hatte, daß der Magier auch hier nicht war. Darüber kam nur noch das Dach, ein Flachdach mit lediglich drei Kaminen. Rasch hatte Rick herausgefunden, daß der Magier nicht mehr auf dem Dach auf ihn lauerte.
Die Erklärung für seine Flucht war sehr einfach und doch ärgerlich. Von diesem Dach gab es eine Verbindung zum Nachbarhaus, das wiederum mit etlichen anderen Wohnblocks zusammenhing. Eine Verfolgung hatte unter diesen Umständen keinen Sinn. Inzwischen war der Magier bestimmt schon wieder unten auf der Straße und hatte sich in Sicherheit gebracht.
Rick Masters stieg zu seinem Hund hinunter, der ihn freudig begrüßte. Gemeinsam suchten und fanden sie die Pistole. »Für die Lebensrettung bekommst du ein großes Steak«, versprach Rick. »Roh und vom feinsten Filet! Du hast es verdient.«
Dracula verstand das zwar nicht, aber es war ihm deutlich anzumerken, daß er die Gefahr begriffen hatte, aus der sich sein Herr nicht ohne seine Hilfe befreit hatte. Auf dem Weg zu seinem Wagen konnte Rick kaum gehen, weil Dracula immer wieder kläffend an ihm hochsprang und sich kaum beruhigte. Erst im Morgan rollte er sich auf dem Nebensitz zusammen und schlief augenblicklich vor Erschöpfung ein.
Rick Masters fuhr zurück zum City Tower, da er nicht daran zweifelte, daß er hier den Magier treffen würde. Der Unbekannte besaß in dem Hochhaus sein Hauptquartier, das er nach dem Mißerfolg in der Ruine aufsuchen mußte, um den nächsten Schlag gegen seinen Feind vorzubereiten.
Schon von weitem sah Rick Masters, daß wieder etwas passiert war. Es überlief ihn kalt, als er sich vorstellte, welches Schreckensregiment der Magier in dem Turm errichtet hatte. Diesmal mußte es klappen. Ein zweites Mal durfte ihm der Urheber des ganzen Unglücks nicht mehr entwischen.
*
Noch bevor Rick Masters seinen Morgan verließ, stürmte ein Mann auf ihn zu, an dessen Gesicht Rick merkte, wie dringend es war. Sergeant Myers. Die Haare hingen ihm aufgelöst ins Gesicht. Er bekam kaum Luft, als er sich an der Seitentür des Morgans festkrallte.
»Schnell, der Chef braucht Sie!« stieß er hervor.
Rick schob sich ins Freie und nahm seinen Hund wieder auf den Arm. »Was ist denn überhaupt los?« erkundigte er sich und blickte an dem Sergeanten vorbei. Feuerwehrmänner waren damit beschäftigt, einen zertrümmerten Personenwagen auf einen Tieflader zu hieven. Das Dach des Pkw war flachgedrückt, sämtliche Fenster zersprungen. »War das ein Verkehrsunfall?«
Myers schüttelte den Kopf. »Ein Mann ist aus dem siebzehnten Stock gesprungen! Ich glaube wenigstens, daß es der sieb…«
»Schon gut!« Rick winkte ab. »Auf ein Stockwerk mehr oder weniger kommt es auch nicht an. Ein Selbstmord?«
Wieder schüttelte der Sergeant den Kopf, und nun bequemte er sich endlich zu einer genaueren Schilderung des Zwischenfalls. Rick Masters wußte sofort Bescheid. Es war tatsächlich ein Untoter gewesen, einer aus der Streitmacht des Magiers. Ein anderes Wesen hätte einen solchen Sturz nicht überlebt.
Das sagte der Geisterdetektiv wenig später zu seinem Freund, dem Chefinspektor. »Allerdings wäre auch eine lebende Leiche bei einem Sturz aus so großer Höhe normalerweise zerschmettert worden«, fügte er hinzu. »Hier hat nur das geparkte Auto den Sturz so weit gemildert, daß der Untote fliehen konnte.«
»Der Nachtpförtner hat gesehen, daß der Mechaniker durch eine sonst verschlossene Seitentür in den Wolkenkratzer eingedrungen ist«, erklärte der Chefinspektor. »Seither fehlt jede Spur von ihm.«
»Ich werde ihn finden und unschädlich machen«, versprach Rick. »Bleibt nur die Frage, weshalb er sich aus dem Fenster gestürzt hat.«
»Er floh vor uns«, sagte Sergeant Myers spontan. Rick schüttelte mit dem Anflug eines Lächelns den Kopf. »Lieber Sergeant, das schlagen Sie sich aus dem Kopf. Er hätte Sie beide mit einer Hand töten können, und Ihre Pistolen hätten Ihnen gar nichts genützt. Insofern waren Sie beide schrecklich leichtsinnig!«
Während Hempshaw schwieg, weil er die Argumente seines Freundes einsah, wollte der Sergeant protestieren. Rick ließ ihn jedoch nicht zu Wort kommen!
»Ich glaube, Ihr Zusammentreffen mit dem Untoten fiel ungefähr mit meinem Kampf gegen den Magier zusammen«, meinte der Detektiv. »Der Kontakt zwischen dem Magier und seinen Helfern war zu diesem Zeitpunkt gestört. Das könnte eine Erklärung sein.« Rick wechselte sprunghaft das Thema. »Eine andere Frage, Kenneth. Was haben Sie über alleinstehende Personen in diesem Hochhaus herausgefunden?«
Der Chefinspektor machte ein unglückliches Gesicht. »Nicht viel, fürchte ich. Wir haben eine ganze Reihe von Mietern, Angestellten und Leuten ermittelt, die direkt mit dem Hochhaus in Verbindung stehen. Wir überprüfen diese Leute, aber bisher hat sich nichts ergeben. Ich glaube nicht, daß wir von dieser Seite den Fall klären können.«
»Es wäre auch zu schön gewesen«, sagte Rick seufzend. »Wenn wir Glück haben, ist dieser Mechaniker, dieser Eurasier, der letzte noch existierende Untote.«
»Der Magier kann sich allerdings jederzeit neue Helfer verschaffen«, gab Hempshaw zu bedenken. »Er braucht nur jemanden zu ermorden.«
Rick nickte schwer. »Genau! Und deshalb werden wir eine Großaktion starten, wie London sie noch nicht erlebt hat. Hören Sie genau zu, Kenneth, und widersprechen Sie mir nicht. Es ist unsere allerletzte Chance!«
Und dann erklärte er dem Chefinspektor und seinem Sergeanten, wie er sich die Falle für den Magier vorstellte.
Hempshaw widersprach tatsächlich nicht. Das hatte aber nichts damit zu tun, daß er sofort einverstanden war, sondern daß es ihm die Sprache verschlug.
Als er schließlich doch Einsprüche erhob, schnitt Rick ihm sofort das Wort ab.
»Machen Sie einen besseren Vorschlag, Kenneth, und ich bin einverstanden! Wissen Sie keine andere Möglichkeit, dann sprechen Sie meinetwegen mit dem Minister. Aber schnell muß es gehen, ehe es zu spät ist!«
Inzwischen sah auch der Chefinspektor ein, daß Rick Masters recht hatte. Er hängte sich an das nächste Telefon, um die Erlaubnis für diesen beispiellosen Einsatz einzuholen.
Rick nutzte die Gelegenheit, um kurz mit Hazel zu sprechen. Sie war schon halbtot vor Sorge um ihn und wäre am liebsten in den City Tower gekommen. »Auf keinen Fall!« rief Rick jedoch sofort alarmiert. »Das kommt nicht in Frage! Wir starten hier eine Großaktion!«
»Ich kann dir doch dabei helfen«, meinte Hazel verzweifelt. »Ich halte es bald nicht mehr aus!«
»Darling!« Rick schlug weiche Töne an, weil er sich Hazels Zustand vorstellen konnte. »Es geht nicht! Der Magier wird in die Enge getrieben. Es wird nicht lange dauern, bis er das merkt. Bist du dann in der Nähe, kann er dich als Geisel gegen mich einsetzen, und damit wäre das ganze Unternehmen gescheitert – ganz abgesehen von der Lebensgefahr, in die du geraten würdest. Denk an dein Erlebnis