Der Geisterjäger Staffel 1 – Mystikroman. Andrew Hathaway

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Der Geisterjäger Staffel 1 – Mystikroman - Andrew Hathaway Der Geisterjäger Staffel

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führte die beiden Detektive zu einem der angrenzenden Büros, an dem ein Namensschild verkündete, daß es dem Manager gehörte. Als er die Tür öffnete, stieß Rick einen überraschenden Pfiff aus. Das Büro war in ein Trümmerfeld verwandelt worden.

      Gleichzeitig wich Dracula jaulend zurück. Rick schloß hastig die Tür. Sofort beruhigte sich der Hund. Als der Geisterdetektiv die Tür erneut öffnete, jaulte Dracula los.

      »Also waren wieder unsere Freunde am Werk«, stellte Hempshaw fest und gab gleichzeitig zu, daß er an das Wirken einer magischen Kraft glaubte.

      »Sie machen Fortschritte und bessern sich zusehends.« Rick konnte sich diesen kleinen Seitenhieb nicht verkneifen. »Und nun zu Ihnen, Mr. Brinkfield. Weiß jemand, wer das getan hat? Hat niemand etwas bemerkt?«

      »Erst heute morgen meine Sekretärin.« Brinkfield räusperte sich vielsagend. »Mein Büro war verschlossen, niemand hatte Zutritt, nicht einmal die Nachtwächter.«

      »Dann hören wir uns an, was der Nachtpförtner zu sagen hat«, schlug Rick vor, der nicht weiter auf die Zerstörung des Büros einging.

      Der Pförtner war gebrochen. Er war davon überzeugt, daß niemand ihm glaubte.

      »Sie werfen mich doch nicht hinaus, Mr. Brinkfield?« fragte er besorgt. »Sie glauben doch nicht, daß ich im Dienst getrunken habe? Ich trinke nie!«

      »Ich glaube Ihnen«, sagte Rick Masters, ehe der Manager etwas erwiderte. »Mr. Brinkfield, ich möchte verständigt werden, sobald dieser Frank Bletcher auftaucht. So hieß doch der Wächter, der den Herzinfarkt erlitt.«

      »Richtig«, bestätigte der Manager. »Da ist allerdings noch etwas, Mr. Masters, das ich Ihnen nicht verschweigen will.« Er schickte erst den Nachtpförtner weg, nachdem er diesem versichert hatte, daß er nichts befürchten mußte. »Mr. Masters, ich beauftrage Sie hiermit, die Vorgänge im City Tower zu klären. Ich sorge auch dafür, daß Sie Ihr Honorar bekommen. Aber nicht alle in der Firmenleitung sind meiner Meinung!«

      »Richtig«, ertönte es von der Tür her, die sich unbemerkt geöffnet hatte.

      Ein Mann trat ein, der sofort die Aufmerksamkeit fesselte. Er war noch größer als Rick, etwa sechzig, und seine schwarzen Augen standen in einem starken Kontrast zu den dichten weißen Haaren. Trotz seines Alters wirkte seine breitschultrige Gestalt sehr sportlich. Er nickte Rick Masters und Chefinspektor Hempshaw freundlich zu, obwohl seine Haltung deutlich ablehnend war.

      »Ich bin Ernest Patmore, Generalmanager der City Tower Gesellschaft«, stellte er sich selbst vor. »Ging es nach mir, würde ich Sie nicht engagieren, Mr. Masters. Aber in diesem Punkt hat Mr. Brinkfield freie Entscheidung.«

      »Und was haben Sie gegen mich?« fragte Rick ruhig. Er war gewohnt, daß ihn nicht alle Leute mit offenen Armen empfingen.

      »Nicht Persönliches.« Ernest lächelte knapp. »Es geht um den Ruf unseres Hauses. Wird allgemein bekannt, was sich schon alles ereignet hat, sind wir ruiniert. Wird außerdem bekannt, daß die Polizei bisher machtlos war, wird eine Massenflucht aus diesem Haus einsetzen. Innerhalb weniger Wochen haben wir einen leeren Wolkenkratzer in der City von London, und innerhalb weiterer drei oder vier Wochen müssen wir Konkurs anmelden.«

      »Wäre es Ihnen lieber, die Leute blieben hier und werden umgebracht?« fragte Chefinspektor Hempshaw scharf, dem der Seitenhieb auf die Polizei nicht gefiel.

      »Ich möchte, daß die Polizei den Fall klärt und daß die Leute bleiben«, erwiderte Patmore mit unerschüttlicher Ruhe. »Mr. Masters aber ist bekannt dafür, daß er besonders gefährliche und schwierige Fälle übernimmt. Wenn er in diesem Gebäude auftaucht und die Presse davon Wind bekommt, sind wir ruiniert.«

      »Ich werde so diskret wie möglich vorgehen«, sagte der Geisterdetektiv. »Im übrigen können Sie sich beruhigen. Ich unterhalte keine Verbindungen zur Presse, weil ich lieber im Verborgenen arbeite. Und die Zeitungsberichte über mich sind mir auch nicht angenehm. Außerdem würden Sie mich jetzt nicht mehr loswerden. Wenn ich auf einen Fall gestoßen bin, in dem lebende Leichen und magische Kräfte eine Rolle spielen, lasse ich nicht mehr locker.«

      Mort Brinkfield riß die Augen auf und starrte Rick an, als habe dieser von ihm verlangt, aus dem Fenster zu springen. Ernest Patmore hingegen legte den Kopf in den Nacken und lachte dröhnend.

      »Brinkfield!« rief er und schlug dem Manager auf die Schulter. »lch nehme alles zurück! Mr. Masters gefährdet den Ruf unseres Unternehmens in keiner Weise! Man kann ihn nämlich nicht ernst nehmen!«

      Damit trat er aus dem notdürftig eingerichteten Büro und ließ einen völlig verstörten Manager zurück.

      »Haben Sie das eben ernst gemeint, Mr. Masters?« vergewisserte sich Brinkfield.

      »Absolut!« Rick stand auf und nahm Dracula auf den Arm. »Wenn Sie sich alles durch den Kopf gehen lassen, was bisher geschehen ist, werden Sie erkennen, daß ich recht habe. Sie brauchen mir jedoch nicht zu glauben. Es stört mich nicht. Ich liefere Ihnen den Täter, der das alles angezettelt hat, ob Sie wollen oder nicht!«

      Damit ging auch der Geisterdetektiv. Er sah eben noch das fassungslose Gesicht des Managers, dann schloß er die Tür hinter sich und wandte sich dem Aufzug zu.

      Eine der Kabinen hielt soeben auf seiner Etage. Die Schiebetüren glitten zurück und gaben den Blick auf den einzigen Benützer des Aufzuges frei. Rick kannte den Mann von dem Foto in einer Personalakte.

      Es war der Nachtwächter Frank Bletcher.

      *

      »Mr. Bletcher?« Rick Masters war für einen Moment so sprachlos, daß er nichts mehr hervorbrachte.

      Der Wächter musterte ihn mit einem starren Blick. »Ja, warum nicht?« fragte er kopfschüttelnd.

      Der Geisterdetektiv erholte sich rasch. »Weil Sie angeblich in der letzten Nacht einen Herzinfarkt erlitten haben.«

      Bletcher zeigte sich nicht beeindruckt. »Wer erzählt solchen Unsinn?« fragte er. »Ach so, ich kann mir schon vorstellen, worum es geht. Mir wurde schlecht, das stimmt, aber ich habe mich rasch wieder erholt. Sonst noch etwas?«

      »Nein.« Rick schüttelte den Kopf und gab den Weg frei. Er hatte wirklich keinen Grund, den Mann festzuhalten, obwohl er ein merkwürdiges Gefühl hatte. Da Dracula jedoch keinen Alarm schlug, schöpfte er keinen Verdacht. Die Erklärung des Wächters klang glaubwürdig. Rick wußte außerdem, daß in diesem Haus offenbar alle Angestellten ständig um ihren Job zitterten und deshalb Fehler und Schwächen nicht zugaben.

      Als Chefinspektor Hempshaw gleich darauf das provisorische Büro des Managers der City Tower Gesellschaft verließ, war Bletcher bereits in einem anderen Büro verschwunden.

      Rick erzählte seinem Freund, was er soeben erlebt hatte. Der Chefinspektor atmete erleichtert auf. »Dann wäre das ja geklärt«, meinte er. »Ich sage gleich Brinkfield Bescheid. Und dann unterhalte ich mich auch noch mit Bletcher. Ich brauche seine Aussage für das Protokoll.« Er stutzte, als er Ricks Gesicht betrachtete. »Was ist, Rick? Sie sehen so unzufrieden aus. Wäre Ihnen lieber, Sie wären einer ganz bösen Sache auf die Spur gekommen?«

      »Das nicht«, räumte der Geisterdetektiv ein. »Aber merkwürdig kommt mir das alles schon vor.«

      Hempshaw klopfte ihm auf die Schulter. »Sie haben sich so in Ihre Ideen von Geistern,

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