Der Geisterjäger Staffel 1 – Mystikroman. Andrew Hathaway

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Der Geisterjäger Staffel 1 – Mystikroman - Andrew Hathaway Der Geisterjäger Staffel

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Erklärung.«

      Rick runzelte die Stirn. Er kannte die Vorliebe des Chefinspektors, sich an die natürlichen Erklärungen zu halten, aber diesmal wollte er Hempshaw dennoch einen Dämpfer verpassen »Dann verraten Sie mir bitte die natürliche Erklärung für das Verschwinden einer Leiche«, sagte er grinsend. »Oder wissen Sie schon, wo Benjamin Potter geblieben ist?«

      Sofort verdüsterte sich Hempshaws Gesicht. »Sie gönnen mir aber auch gar nichts, Rick«, murmelte er. »Aber Sie werden sehen, daß es auch dafür eine vernünftige Erklärung gibt.«

      »Eine Erklärung auf jeden Fall.« Rick grinste noch breiter. »Die Frage ist nur, ob sie Ihnen gefallen wird.«

      Der Chefinspektor spielte den Wütenden und stampfte wortlos zu den Aufzügen. Als er jedoch den Knopf für das Erdgeschoß drückte, schmunzelte er. Sie stritten sich nur ganz selten ernstlich.

      Soeben kam Mort Brinkfield aus seinem Büro. Rick hielt ihn an.

      »Können Sie sich einen Grund für die Verwüstung Ihres Büros vorstellen?« fragte er den Manager der Vermietungsgesellschaft.

      Brinkfield hob hilflos die Achseln. »Ich habe auch schon darüber nachgedacht«, gestand er ein. »Vielleicht ist es ein Mieter, den wir an die frische Luft gesetzt haben. Oder jemand, der sich über die hohen Preise in diesem Haus ärgert. Oder jemand, der einfach Freude an Zerstörung hat.«

      »Nicht gerade aufschlußreich.« Rick Masters zuckte bedauernd die Schultern. »Sorgen Sie bitte dafür, daß ich alles erfahre, was in diesem Gebäude geschieht. Der kleinste Zwischenfall kann von Bedeutung sein.«

      »Auch, wenn die Raumtemperatur schwankt?« fragte Brinkfield spöttisch.

      »Auch das«, erwiderte Rick ernst. »Führen Sie über alles, was sich ereignet, Buch. Und wenn es ein ernster Vorfall ist, verständigen Sie den Chefinspektor oder mich! Und nehmen Sie es nicht auf die leichte Schulter. Die Sache ist ernster, als Sie denken.«

      Brinkfield sah ihn verblüfft an. »Eine Frage, Mr. Masters. Was Sie vorhin gesagt haben, nämlich daß Geister und Magie im Spiel ist, das haben Sie doch nicht ernst gemeint!«

      Seufzend zuckte der Geisterdetektiv die Schultern. Es hatte keinen Sinn, sich mit diesem Mann zu streiten. Brinkfield würde sich nur überzeugen lassen, falls er selbst in einen Kampf gegen Geister und Schwarze Magie verwickelt wurde.

      »Genügt es Ihnen, daß ich bisher immer erfolgreich war?« fragte Rick. »Sie haben mich engagiert, und ich werde meine Arbeit ausführen. Darauf können Sie sich verlassen.«

      Damit ließ er den Manager stehen und fuhr in das zweite Kellergeschoß hinunter. In der vergangenen Nacht hatte diese Etage eine gewisse Rolle gespielt, weshalb Rick sich hier umsehen wollte.

      Er wurde bereits erwartet.

      Kaum verließ er den Aufzug, als ihn zwei tote, erloschene Augen nicht mehr losließen und jeden seiner Schritte verfolgten.

      *

      Beim Betreten des City Towers konnte Joe Tiger ein amüsiertes Lächeln nicht unterdrücken.

      Sein Manager Alf Clatter hatte sich immer nur in Trainingshallen zu Hause gefühlt. Er war am Boxring groß geworden und hatte sein Leben lang die Luft der Trainingscamps geatmet. Jetzt, mit zweiundfünfzig, wollte er hoch hinaus. Das bezog sich nicht nur auf die Höhe des City Towers. Manager Alf Clatter besaß jetzt ein Büro, das mit Teppichen ausgelegt war und von dem aus man die St. Paul’s Cathedral sah. Früher hatten ihm rohe Holzbretter auf dem Boden und die Aussicht auf den Ring genügt.

      »Vornehm, vornehm«, murmelte Joe Tiger und musterte die elegante Einrichtung der Halle. Er strebte dem Aufzug zu. Joe Tiger war Boxer, mit vierundzwanzig Jahren eines der großenTalente Londons, und er wollte seinen Manager besuchen.

      Joe Tiger erhoffte sich von den nächsten Wochen eine ganze Menge. Er befand sich in Topform, besser konnte es gar nicht werden. Er fühlte sich stark genug, um jeden Gegner zu schlagen.

      Der Aufzug katapultierte ihn in Rekordzeit nach oben. Joe Tiger war allein in der Kabine. Auch auf der Etage, auf der Clatters Büro lag, war niemand zu sehen. Hinter einigen Türen klapperten Schreibmaschinen, hinter anderen schrillten Telefone. Im City Tower waren außer teuren Wohnungen auch teure Büros untergebracht.

      Da Joe Tiger niemanden nach der richtigen Tür fragen konnte, machte er sich selbst auf die Suche nach Clatters Schild. Er kam allerdings nicht weit.

      Bereits nach wenigen Schritten hörte er hinter sich das Klingeln des Aufzugs, der auf diesem Stockwerk hielt. Er warf einen flüchtigen Blick zurück und sah eine jüngere Frau. Automatisch lächelte er, weil sie gut aussah und er an keiner hübschen Frau vorbeiging, ohne wenigstens einmal zu lächeln. Oft hatte das Erfolg, da er nicht schlecht aussah.

      Diesmal prallte sein Versuch jedoch von einem eisigen Panzer ab, der die Frau umgab. Sie hielt eine Aktenmappe unter dem Arm und wirkte wie eine Sekretärin. Diesen Eindruck hatte zumindest Joe Tiger.

      Gleich darauf verstand er jedoch überhaupt nichts mehr.

      Sie kam mit raschen Schritten direkt auf ihn zu. Er trat unwillkürlich zur Seite, um sie vorbeizulassen.

      Die Frau änderte die Richtung. Wieder strebte sie genau auf ihn zu.

      Unbehagen beschlich den jungen Boxer. Die Augen dieser Frau blickten so merkwürdig starr, als wolle sie durch ihn hindurchsehen. Und ihren Bewegungen fehlte die Geschmeidigkeit.

      »Miss, hören Sie…«, setzte er an, als sie nur mehr drei Schritte von ihm entfernt war.

      Er kam nicht weiter. Ein fürchterlicher Schlag traf ihn an der Brust und schleuderte ihn gegen die Wand. Joe Tiger hatte das Gefühl, sein Rücken würde zerbrechen. Benommen blieb er stehen. Seine schlimmsten Gegner im Ring hatten kaum diese Kraft aufgebracht.

      »He!« rief er. »Was soll das?«

      Die Frau kam näher. Ihre Augen hielten ihn umkrallt. Ihre Hände zuckten hoch.

      Diesmal war Joe Tiger gewarnt. Er hielt die Frau für eine Verrückte. Vielleicht war sie auch süchtig und hatte die Kontrolle über sich verloren. Jedenfalls meinte er, mit seinen Kräften eine Frau spielend abwehren zu können.

      Er nahm die Deckung hoch. Seine Fäuste besaßen einen beachtlichen Umfang. Joe Tiger war ein Muskelpaket.

      Doch ein kurzer Schlag der Frau, und seine Deckung brach auf. Ein zweiter Schlag, und er hatte das Gefühl, sein Kinn wäre explodiert.

      Vor seinen Augen funkelten Sterne. In seinem Kopf dröhnte es. Schwer angeschlagen lehnte Joe Tiger an der Wand.

      Nun merkte er, daß er zu sorglos gewesen war. Seine breiten Hände schnellten hoch.

      Er bekam die Handgelenke der Unbekannten zu fassen und schloß seine Finger in einem eisernen Griff. Kein normaler Mensch wäre fähig gewesen, sich jetzt noch zu befreien.

      Mit unwiderstehlichem Druck löste sich die Frau aus seiner Umklammerung und griff erneut an.

      Nun wußte Joe Tiger, daß er keine Rücksicht mehr nehmen durfte. Ob er nun durchtrainierter Boxer war oder nicht, hier ging es um sein Leben. Er fightete nach allen Regeln der Kunst, aber es half

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