G.F. Barner Staffel 3 – Western. G.F. Barner

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу G.F. Barner Staffel 3 – Western - G.F. Barner страница 4

G.F. Barner Staffel 3 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Staffel

Скачать книгу

dreht sich um, blickt Nash kalt an und geht zuerst hinaus.

      Kaum haben sie das Haus verlassen, als sie hinter ihm in einer Nische zwischen einem Stall und dem nächsten Haus stehen bleiben.

      »Rosco«, meldet sich der alte Newton kopfschüttelnd. »Du hast eine verdammt kaltblütige Art, jemand zu fragen. Bist du sicher gewesen, dass er redete?«

      »Ziemlich – der Verlust seiner Felle hatte ihn zur Raserei gebracht«, erwidert Rosco leise. »Newton, ihr beide könnt schlecht mitkommen. Wir sollten gleich zu dieser Kneipe gehen. Ich wette, sie sitzen beide dort und schaben in ihrem Zimmer die Felle ab. Dich kennen sie nicht, aber sie könnten sich nach dir erkundigt haben. Schließlich wissen sie, wem die Felle gehören!«

      »Der Junge hat recht«, brummt Abe. »Rosco, Saxtons Kneipe liegt keine zwei Straßen weiter und ist leicht zu erreichen. Gegenüber ist ein Store, Junge, in den gehe und pass auf, wenn sich einer von uns hinter dem Hof zeigt. Dann wird der andere am Store sein und doch von der Kneipe aus nicht gesehen werden können. Saxton hat nur drei Zimmer zu vermieten – eins geht zum Hof, die anderen beiden zur Straße hinaus. Wie willst du es machen?«

      Rosco sagt trocken: »Hineingehen und sie besuchen. Ich kann sagen, dass mich Joffrey schickt, wenn mich Saxton oder sonst wer im Haus anhält, das wird vielleicht nicht auffallen. Ob Saxton eine Ahnung hat, wessen Pferde er da gekauft hat?«

      »Ich glaube nicht!«, brummt Newton. »Saxton hat einen Mietstall, er kauft immer Pferde zu günstigen Preisen. Schließlich tragen die Pferde den W-Brand, den er kaum kennen dürfte. Warum sollte er ihnen nicht irgendeine erfundene Geschichte abgenommen haben?«

      »Ist er ehrlich?«

      »So ehrlich wie jemand ist, der oft mit Pferden handelt, Rosco.«

      »Danke für die Auskunft, Abe. Dann gehe ich jetzt los. Links halten?«

      »Ja, geh wieder zur Mainstreet zurück und in die zweite Straße rechter Hand.«

      Rosco verlässt sie und erreicht die Straße, an deren rechter Seite die Kneipe liegt. Direkt neben ihr ist ein großer Hof, über dem ein Schild Pferde zu jeder Tageszeit verspricht. Vor dem Store macht Rosco kurz halt, dann wendet er sich um, betrachtet die Auslagen und tritt ein. Er kauft ein halbes Dutzend Zigarren, steckt sie ein, bezahlt und sieht nach draußen.

      Hinter dem Hofzaun, hart am Mietstall, steht in diesem Moment der alte Newton. Als Rosco ins Freie tritt, verschwindet der Alte blitzschnell.

      Langsam überquert Rosco, sich eine Zigarre vorher ansteckend, die Fahrbahn. Er geht auf den Eingang der Kneipe zu. Das Haus hat nur eine Vordertür, die direkt in den Schenk­raum führt. Hinter dem Tresen steht ein dickleibiger schwarzhaariger Mann mittleren Alters. Linker Hand sitzen vier Männer an einem Tisch und pokern. Am rechten Ende des Tresens lehnen zwei junge Leute mit Hobelspänen an der Arbeitskleidung, die ihr Bier trinken.

      Knapp neben ihnen führt eine Tür anscheinend zum Gang, von dem aus eine Treppe ins Obergeschoss hochgehen muss.

      Joe Rosco tritt an den Tresen, bestellt sich einen Drink, zahlt sofort und sagt zu dem Mann: »Saxton, Joffrey schickt mich. Die beiden, die bei dir wohnen, haben etwas zu verkaufen.«

      »Sie wollen eine ganze Menge abstoßen, scheint mir. Nun gut, die Treppe hoch, die letzte Tür – das Zimmer zum Hof, Mann!«

      »Danke!«

      Mehr sagt Rosco nicht, er trinkt sein Glas leer und geht dann auf die Hintertür zu. Er kommt in einen ziemlich dunklen Gang, von dem aus eine schmale Treppe nach oben führt. Er bemüht sich, leise zu gehen, zieht auf halber Treppe seinen Revolver. Oben macht der Gang einen scharfen Knick nach rechts und links. Durch ein Fenster fällt Licht in den Flur, dessen Boden von einem billigen Baumwollläufer bedeckt ist. Fast geräuschlos geht Rosco Schritt für Schritt nach links und bleibt dicht vor der Tür stehen. Hinter der Tür klappert es leise, es knirscht kaum hörbar. Das Geräusch hört sich an, als wenn Leder reißt.

      Rosco geht in die Knie, er kann durch das Schlüsselloch blicken.

      Der Schlüssel steckt von der Innenseite und ist nach oben gedreht, die Tür ist verschlossen.

      Rosco betrachtet die Tür, die nicht sonderlich stabil ist, und macht langsam zwei Schritte zurück. In dem Augenblick, in dem er sich zusammenkrümmt, um loszuspringen, klappt unten eine Tür. Rosco wird steif, die Stufen der Treppe beginnen zu knarren – ein Mann kommt die Treppe empor. Mit einem einzigen, langen Schritt steht Rosco an der schmalen Tür rechter Hand, legt die Hand auf die Klinke, drückt und hat die Tür auf. Er steht vor einer schmalen, kaum zwei Schritt langen und einen Schritt breiten Kammer. Ein kleines Fenster, dessen Scheiben blind vom Staub sind, wirft nur geringes Licht in den Raum. Rosco tritt ein und drückt dann die Tür hinter sich vorsichtig ins Schloss. Wer immer die Treppe heraufkommt – er wird das wenige Licht, das aus der Kammer in den Flur gefallen ist, kaum bemerkt haben. Joe Rosco hält den Atem an. Die Schritte nähern sich jetzt dem Ende der Treppe, die Stufen knarren laut.

      Im nächsten Augenblick biegen die Schritte nach links um. Der Mann kommt in den Gang – genau auf Roscos Versteck zu. Er geht jetzt hart an der Tür zur Kammer vorbei, dann bleibt er stehen. Das Klopfen kommt – dreimal tackt ein Knöchel gegen die Tür links, dann folgen noch zwei leise Schläge.

      »Elmer?«

      »Ja, mach auf, York.«

      Dies – und Rosco erkennt es blitzschnell – ist seine Chance. Er hört das Scharren des Schlüssels, das Knacken des Schlosses, zieht mit der linken Hand die schmale Tür auf und blickt durch den Spalt auf den Rücken eines Mannes.

      Vor dem Mann öffnet sich die Zimmertür. In ihr taucht der andere auf, der große, hagere Bursche, der etwas in der rechten Hand zu halten scheint.

      Rosco stemmt sich ab, gibt der schmalen Kammertür einen Schwung nach innen und reißt seinen Revolver aus der Tasche. Mit einem wilden Satz kommt Rosco durch die Tür in den Gang geflogen. Sein zweiter Satz lässt ihn bis dicht vor den jüngeren Mann kommen. Und als er hinter ihm aufsetzt, dreht sich der jüngere Bursche heftig um.

      Rosco kommt für ihn zu schnell. Mit der linken Faust ausholend, trifft Rosco den jüngeren Burschen in die Seite, noch ehe er sich ganz umwenden kann. Der Stoß befördert den Mann an dem hageren Kerl vorbei und lässt ihn bis zum Tisch fliegen. Auf dem Tisch liegen ein Messer, ein Brett und ein Fell. Dann verlagert Rosco jäh sein Gewicht und wirft sich seitwärts gegen die Tür.

      Die Tür bekommt einen Schwung, der sie an irgendeinen Blechgegenstand fliegen lässt. Der Hagere aber ist blitzartig weg, taucht unmittelbar vor Rosco auf und hat die Hand schon hochgerissen. Aus den Augenwinkeln sieht Rosco den Totschläger, die schwere, lederüberzogene Stahlkugel und die Feder, die beim Herausschießen aus dem Röhrchen ein schnarrendes Geräusch erzeugt. Es gelingt dem Spieler gerade noch, den rechten Arm abwehrend hochzureißen und den Revolver zur Abwehr dem Totschläger entgegenzustrecken.

      Dann saust der Totschläger pfeifend herunter. Er trifft den Lauf des Revolvers mit einem klingenden, hellen Schlag, ehe er an der Waffe abgleitet. Dicht vor Roscos Kopf saust die Kugel vorbei. Würde Rosco den Revolver nicht noch dazwischengebracht haben – der Hieb hätte ihm den Schädel zertrümmern können.

      »Elmer!«, keucht der Große. »Schnell!«

      Rosco hat keine Zeit, auch nur einen Blick auf Elmer zu schicken. In dem Moment, in dem der Arm des Mannes unten ist, packt Rosco zu. Seine Finger krallen sich in den Ärmel der Jacke Yorks. Ein

Скачать книгу