G.F. Barner Staffel 3 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 3 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Staffel

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sieht, dazu noch dein Loch, Sohn, sie wird uns Gift in das Essen schütten.«

      »Ich denke, Zach kennt jeden Trick?«, wundert sich Rosco leicht spottend. »Zach, kennst du den Trick nicht, ein Mädel zu zähmen?«

      »Du hast gut reden«, antwortet Newton japsend. »Was kann ein armer Mann schon gegen dieses langhaarige Gesindel tun, frage ich dich? Nichts, sage ich dir, gar nichts! Sie machen mit dir, was sie gerade wollen, so ist das! Eines Tages wirst du das auch noch erfahren. Das erlebt jeder Mann, Rosco.«

      Eines Tages erlebt es jeder Mann, denkt Rosco. Ich nicht, das weiß ich …

      *

      Der Mann, denkt Rosco und fühlt nichts als ein Frieren – der Mann.

      Er sieht die Karten fallen – fünf Karten, die auf den Tisch klatschen. Und hinter den Karten den Derringer, dessen Doppelmündung auf ihn zeigt.

      Zu schnell, denkt Rosco, der keine Bewegung machen kann – da ist das Ass – dort liegt es. Und er schießt jetzt – er schießt!

      Rosco ist wie gelähmt, er kann nichts tun, nur den Blick noch heben. Der Mann, dem er ins Gesicht sieht, hat schwarze Haare und kalte graue Augen.

      Im nächsten Moment hämmert die Waffe los – zweimal peitscht sie über den Tisch hinweg. Dröhnendes Echo in Roscos Ohren – und sein letzter Gedanke: Im linken Ärmel steckt das Ass, im rechten aber der Derringer! Dann fällt er, prallt hin und reißt die Lider entsetzt auf.

      »Rosco – Mister Rosco!«

      Nur geträumt, denkt Rosco, aber merken muss ich es mir, obwohl es nur ein Spiel ist, weiter nichts als ein Traum!

      Er schwitzt, sein Körper ist in Schweiß gebadet – Dunkelheit im Zimmer – er liegt auf dem Sofa.

      Und das Klopfen, das für ihn der Doppelknall des Derringers in seinem Traum gewesen sein muss, ist wieder da.

      »Mister Rosco – Rosco!«

      »Ja«, sagt er benommen. »Augenblick, ich komme. Was ist, Miss Linda?«

      »Ein Mann ist da, Mister Rosco – er will Sie sprechen – ein Texaner, Mister Hoyt!«

      Ihre Schritte entfernten sich, er setzt sich auf und stützt den Kopf in die Hände. Mein Gott, der Traum, so deutlich, als wenn er ihn in Wirklichkeit erlebt hat. Der Mann mit dem Derringer und das fünfte Ass!

      Eine Karte zu viel, denkt Rosco benommen, ich habe es genau gesehen, sie lagen auf dem Tisch. Und ich spielte gegen ihn ganz allein, sonst niemand am Tisch. Eine Karte mehr als das Spiel hat, ich zählte sie und wusste es plötzlich. Und er muss erkannt haben, dass ich es entdeckt hatte. Der Derringer aus dem rechten Ärmel. Und aus dem linken muss er die Karte gefischt haben, aber wie? Ja, er hat beide Hände hinter den Karten gehalten und die Karten ziemlich weit gefächert, sodass sie seine Hände verdeckten. Ist das der Trick?

      Er steht auf – nur geträumt, aber durchgeschwitzt. Dann tritt er zum Waschständer, gießt sich Wasser in die Schüssel und streift sein Hemd über den Kopf. Der Verband am Arm stört ihn etwas. Noch mehr der Schweiß, den er mit kaltem Wasser vertreibt. Ein neues Hemd, die Schleife gebunden, die Jacke angezogen und einmal über die Stiefel gefahren, fertig. Halt, noch kämmen!

      Dann greift er zum Hut, setzt ihn nachlässig auf und erinnert sich, dass gestern die Herde gekommen ist. Eine Woche lang sollen Hoyt und seine Leute zu tun gehabt haben, um die verlaufenen Rinder wieder einzufangen. Hundertsieben tot und sechzig verschwunden, wohin, das weiß der Teufel. Vielleicht haben die Banditen sie geholt, wer weiß es?

      Hoyt, was will Hoyt von ihm? Ist dieser alte Bursche Johnson verrückt, will er Revanche haben, spielen?

      Ich habe nicht gespielt, eine ganze Woche nicht, denkt Rosco, als er nach unten geht. Die beiden Alten, weiß Gott, ich mag sie, haben mich mit Beschlag belegt. Dies musste ich sehen, mit ihnen nach Cheyenne fahren und wieder etwas Neues kennenlernen. Jetzt sind sie weg, beide nach Norden, nach Rawlins unterwegs. Und ich bin ihr Gast.

      »Wehe, Sohn, wenn du abreist, ehe wir zurück sind«, hat Old Abe gesagt. »Sieh dich in der Stadt um, mach ein Spiel, aber bleibe!«

      Und der alte Zach hat gekichert und gesagt: »Zähme den feuerspuckenden Drachen ein wenig, Junge. Seitdem du bei uns bist, speit er kein Feuer mehr, was?«

      Er sieht den Drachen jetzt, er steht unten im Gang, der zum Store führt, den Adams nebenbei unterhält und sucht unter den Zigarrenkartons im Regal.

      Der Drachen ist blond, blauäugig und hat perlweiße Zähne. Und ein Lächeln, das nur manchmal kommt, ein ernstes Mädchen, streng, geschäftstüchtig, pünktlich auf die Minute und wenig gesprächig, seitdem die beiden alten Burschen fort sind.

      Ob sie Angst vor mir hat, denkt Rosco, sieht ja beinahe so aus. Und stolz ist sie, alle Achtung, wie sie gestern die beiden angetrunkenen Cowboys aus dem Haus gefeuert hat, das war Klasse.

      »Hallo«, sagt er und blickt zu ihr hoch, hält die Trittleiter mit einer Hand fest und lächelt. »Ich habe geschlafen, Miss Adams. Ich bin ein fauler Mensch, ich schlafe immer von vier Uhr bis sieben Uhr, manchmal noch länger.«

      »Ja – und danach sitzen Sie die Nacht über am Spieltisch, wie, Rosco?«

      Ihre verteufelte, kühle Art, die Dinge gleich immer richtig zu erkennen! Was ist das für ein Mädchen? Nicht unfreundlich, aber verwirrend zielsicher. Biegsam wie eine Gerte, scheu wie eine Mimose und so taufrisch, dass man seufzen möchte, wenn sie vorbeigeht. Nur – Rosco seufzt nicht, Rosco lächelt still vor sich hin und sagt: »Sie sagen es, Miss Adams, am Tag schlafen und in der Nacht hellwach sein!«

      »Und dabei wollen Sie alt werden?«

      »Wer sagt, dass ich alt werden will?«

      »Nun, wozu lebt man sonst?«

      »Wozu leben Sie?«

      »Wie? Mister Rosco, ich …«

      Jetzt ist sie doch verwirrt und weiß einmal keine Antwort.

      »Ja«, sagt er freundlich. »Ich wette, Sie kennen alle Zahlen auswendig, die für die Station wichtig sind. Sie wüssten sicher auf ein Fell genau den Bestand an jeder Sorte Pelz zu nennen. Wenn ich mich nicht irre, dann wissen Sie auch, ob in diesem Store sechzig oder siebzig Pfund Zucker zu finden sind und neuer bestellt werden muss. Jetzt wissen Sie etwas nicht: Wofür Sie leben. Und wo die richtige Zigarrensorte liegt!«

      »Mister Rosco, ich weiß genau, wo jede einzelne Sorte liegt. Ich möchte wissen, wer schon wieder die Queen Anne-Zigarren genommen und nicht an den richtigen Platz gelegt hat!«

      »Das war Old Abe«, erwidert Rosco lächelnd. »Im Karton waren noch sechsundzwanzig Stück, davon sind noch neunzehn auf meinem Zimmer und auch der Karton. Zufrieden, Miss Adams?«

      »Da kann ich ja lange suchen! Hat Old Abe denn wenigstens welche bestellt?«

      »Ich denke nicht, die Sorte geht zu wenig!«

      »Wer raucht schon Zigarren, die zwanzig Cent das Stück kosten? Ein sündhaft teures Geld dafür, blauen Dunst in die Gardinen zu blasen!«

      »Ich rauche sie«, antwortet Rosco und lächelt

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