G.F. Barner Staffel 3 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 3 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Staffel

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Ellbogen herumnehmen und den Stoß blockieren kann. Der Bursche ist schnell und dabei genau. Der Hieb nimmt Rosco für ein, zwei Atemzüge die Luft. Dazu reißt York wild den rechten Arm fort. Stoff knirscht – der Mann hat den Arm frei und holt blitzschnell aus.

      Verzweifelt nutzt Rosco den Rückwärtsdrall aus, den ihm der Stoß gegeben hat. Er wirft sich nach hinten, nimmt ruckhaft den Kopf weg und hört das grelle Pfeifen der Stahlfeder an seinem Kopf vorbeischwirren. Dann knallt der Totschläger, den der Hagere nach ihm geschleudert hat, in das Bild, das George Washington vor seinem Haus auf dem Mount Vernon zeigt. Glas splittert und regnet herab.

      Und von links springt der jüngere Bursche auf ihn los, der das Messer vom Tisch aufgerafft hat.

      Scheinbar taumelnd dreht sich Rosco, prallt mit den Händen an die Wand, wirft einen Blick nach hinten und drückt sich dann nach rechts weg. In derselben Sekunde schießt der Arm des jüngeren Mannes an ihm vorbei. Das Messer bohrt sich knirschend in die Holzwand des Raumes. Für einen Moment prallt der Bursche gegen die Wand – Zeit für Rosco, sich blitzartig nach links zu drehen und den Revolver in die Seite des Mannes zu stoßen.

      »Halt!«, sagt er dann fauchend. »Eine Bewegung, dann drücke ich ab. Halt – ich …«

      Er kommt nicht weiter. Er hört den japsenden Laut des jungen Burschen, der sich nicht wehrt und sieht York losfliegen. Mit einem einzigen Satz ist York am Fenster, lässt die beiden aufstehenden Flügel nach außen schwingen. Dann setzt er hoch und springt.

      »York – York, hilf mir doch, ich …«

      Der Junge verstummt, als Rosco einmal ausholt und ihn wegstößt. Während Elmer zu Boden stürzt und reglos liegen bleibt, ist Rosco mit zwei Sprüngen am Tisch vorbei und rennt auf das Fenster zu. Ehe er es noch erreichen kann, hört er unter sich einen dumpfen Aufprall.

      Keine zwei Sekunden später blickt Rosco bereits aus dem Fenster. Alles, was er sieht, ist der Schatten des Hageren, der um die Ecke des Hauses verschwindet. Rechter Hand aber taucht nun der alte Newton auf. Er hat seinen Walker-Revolver gezogen, schreit irgendeine Warnung und reißt die Waffe hoch. Newton ist im Hof, das kleine Tor hinten steht offen. Vorn brüllt Abe Adams, stürmt in den Hof und sieht Newton sich plötzlich ducken.

      York ist mit sechs, sieben Sprüngen an der Ecke des Hauses. Er rennt herum, hat vor sich einen Holzstapel und erreicht ihn, als er rechts den bärtigen Mann auftauchen sieht. Mit einem Griff erwischt York eines der Scheite, wirbelt es herum, duckt sich hinter dem Holzstapel und schleudert es dann weg.

      Das Scheit schießt genau auf Newton zu, der sich noch duckt, aber nicht mehr wegspringen kann. In der nächsten Sekunde trifft das schwere Holzscheit den alten Mann mitten vor den Kopf.

      Der Aufprall ist so heftig, dass Newton Feuer sieht, hinstürzt und benommen liegen bleibt.

      Während Adams von rechts in den Hof stürzt, schwingt sich Rosco durch das Fenster. Er landet auf dem Dach, springt ab und schreit Adams zu: »In das Zimmer, Abe, einen habe ich erwischt!«

      Dann rennt er los und sieht gerade noch, wie der hagere York drüben mit einem Panthersatz über den Bretterzaun fliegt. Rechts von Rosco stemmt sich der alte Newton hoch. Er blutet heftig. Das Scheit hat seine Nase getroffen und die Augenbraue aufgeschlagen. Rosco rennt auf das kleine Tor zu, springt hindurch und wirft sich aus dem Sprung flach hin.

      Es ist keine Sekunde zu früh.

      Der hagere York ist in die schmale Gasse hinter der Kneipe keine zehn Schritt weit gelaufen. Dann erreicht er einen Schuppen, wirft sich hinter der Ecke herum und reißt den Revolver heraus. In der Sekunde, in der Rosco aus dem kleinen Tor auftaucht, drückt York ab.

      Rosco hört den brüllenden Knall, spürt einen kurzen, heftigen Schlag an seinem linken Arm und prallt dann zu Boden. Während er rollt, sieht er zur Ecke des Schuppens, aber sein Mann ist bereits fort. Ein taubes Gefühl im linken Arm, stemmt sich Rosco hoch, springt vorwärts und schwingt sich über die Bretter, die den Schuppen von einem kleinen Anbau des Hauses gegenüber trennen. Er landet auf einem Misthaufen, sieht keine zehn Schritte vor sich einen niedrigen Zaun und springt über ihn hinweg.

      Vor ihm liegt ein Holzplatz. Der Blechschornstein einer Sägemühle ragt hoch – Holzstapel sind überall – und zwischen ihnen der Schatten eines Mannes, der durch einen der Gänge huscht, die sich zwischen den Stapeln befinden.

      Sofort rennt Rosco nach rechts. Er beschreibt einen Bogen um den Stapel, läuft an zwei, drei Männern vorbei, die einen Baumstamm auf zwei Loren rollen, und sieht ihre verstörten Blicke. Dann ist er an der rechten Seite des länglichen Gatterschuppens. Eine Kreissäge singt grell los, ein Stamm poltert irgendwo im Schuppen dumpf auf den Boden. Rosco rennt auf den Berg der übereinandergestapelten Baumstämme zu, die hinter dem Sägeschuppen liegen.

      An seinem Ende macht er halt, duckt sich und schiebt sich vorsichtig an den Stammenden entlang. Im nächsten Augenblick kann er seinen Mann kommen sehen. Es ist die kühle Rechnung Roscos, die jetzt aufgeht. Der Mann musste, als er die Leute sah, ausweichen. Das konnte er nur nach links tun. Jetzt ist er fort. Er kann nicht mehr gesehen werden und versucht nun, nach rechts zu laufen.

      Joe Rosco zieht sich blitzschnell zurück, steigt dann auf die Baumstämme und spürt plötzlich, wie sie unter ihm zu rollen beginnen. Das fürchterliche Gefühl in sich, vielleicht zwischen die rollenden Stämme zu geraten, setzt Rosco mit einem Riesensprung wieder herunter und läuft auf den Haufen Schwarten zu, der rechts gut mannshoch liegt.

      Kaum ist er hinter ihm, als er den Schrei hört.

      Jemand stößt einen gellenden, weithin hallenden Schrei aus, der das dumpfe Poltern der schweren Baumstämme noch übertönt. Vor Roscos Augen rollen die Stämme wirbelnd, hüpfend und drehend, nicht zu seiner Seite, sondern genau entgegengesetzt herab.

      Und an der anderen Seite ist ein Mann gewesen!

      Eine Sekunde steht Rosco vor Schreck wie gelähmt, dann rennt er los, biegt um die Stämme, die am Sägemehlhaufen zur Ruhe gekommen sind – und sieht seinen Mann!

      Der hagere York liegt auf dem Rücken im Sägemehl, sein Oberkörper bäumt sich auf, und aus seinem Mund dringt wieder der gellende, fürchterliche Schrei.

      »Du großer Gott«, sagt Rosco entsetzt, der die beiden Baumstämme mit den Enden über den Beinen Yorks liegen sieht, wenngleich das Sägemehl die Beine bedeckt.

      »Das habe ich nicht gewollt – ich wollte ihn von oben anrufen, aber …«

      Er hastet auf den Mann zu, der seine Hände verzweifelt in das Sägemehl gräbt und doch die Stämme um keinen Zoll verschieben kann. Jenseits des Haufens sieht Rosco den Revolver blinken. Vom Sägeschuppen her kommt jetzt der erste Mann gelaufen, zwei, drei andere erscheinen und blicken verstört auf Rosco und den Revolver, den Rosco immer noch in der Hand hält.

      »Oh, meine Beine – oh, mein Gott, helft mir doch – oh, mir sind die Beine zerschmettert!«

      Das Schreien des Mannes wird immer leiser. Er läuft hochrot an – die Folge des Blutstaues. Plötzlich knickt York ein, sinkt nach vorn und bleibt mit dem Gesicht auf einem der Stämme liegen. Einer der Männer schreit etwas – im Schuppen verstummt das Zischen der Sägen – es wird still.

      »Mann!«, keucht einer der Männer, als er bei Rosco ist. »Habt ihr denn das Schild nicht gelesen? Da steht es doch dick und breit!«

      Er deutet auf einen Pfahl, der vor den Stämmen gestanden haben muss, von ihnen aber zerschmettert

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