G.F. Barner Staffel 3 – Western. G.F. Barner
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Читать онлайн книгу G.F. Barner Staffel 3 – Western - G.F. Barner страница 53
Er stößt Smith an und läßt ihn vor sich in den Gang treten. Dort steht schon Jim Bennet, nimmt ihn in Empfang und bringt ihn weiter in die Zelle, in der er gesessen hat.
»Doan«, sagt Smith hinten aus der Zelle bitter, »du machst einen Fehler. Du hast sie auch herausgelassen, was? Nur einer könnte hier Frank überlistet haben… du! Und du hast die anderen rausgelassen, was?«
»Weil sie sonst gelyncht werden, Adam. Tut mir leid, Alter. Jim, hier sind Handschellen und dort sind Handtücher. Sie dürfen beide nicht schreien, verstanden?«
»In Ordnung, Bat!«
Doan wendet sich leicht um, erkennt die Furcht in den Augen des Mädchens und tritt etwas zur Seite.
»Keine Angst«, sagt er beruhigend. »Miß, Ihnen geschieht nichts. Ich sorge schon dafür.«
»Sie sind Doan?«
»Ja«, sagt er düster. »An dem Abend nahm ich Ihre Sachen ab, wie? Sie sind doch Evelyn Marrimer?«
»Ja, Mr. Doan. O Gott, dieser Mensch!«
Plumo kommt auf seine tierhafte Art aus dem Gang und starrt sie an, dann grinst er abscheulich; schrickt aber zusammen, als Bat fauchend sagt:
»Mach ein anderes Gesicht, du Bandit, sonst erlebst du was! Er hat Sie gebunden, Miß Eve?«
»Ja, er«, erwidert sie zitternd. »Er war gemein, er war abscheulich zu mir! Mister Doan, Sie sind doch in der Stadt gewesen, als ich kam und…«
»Sicher, Miß. Ich frage Sie deshalb: haben Sie mich dort bei Kinley gesehen?«
»Nein, nein, ich habe nur drei Männer gesehen, aber dieser Mann dort – Plumo – hat den Namen Doan gerufen, und da mußte ich denken…«
»Sie haben mich also nicht gesehen? Haben Sie denn meine Stimme dort gehört?«
»Nein, nein, Mister Doan. Es ist ganz ausgeschlossen, ich hätte mich doch sofort an… an den Mann erinnert, der mir die Koffer abnahm und lächelte… Mein Gott, es ist wahr, Sie sind nicht dort gewesen?«
»Ich war nie dort, Miß Marrimer. Shaleha, Potrillos Indianer, könnte es bestätigen, denn er muß meine Fährte gesehen haben, aber er ist alt und lebt bei den Potrillos schon seit zwanzig Jahren, er schweigt darum. Ich habe keinen Beweis, Miß, daß ich nicht dort war. Zwei der drei Männer hier werden es zwar bezeugen, aber sie haben Pferde dort genommen, man wird ihnen nicht glauben!«
»Aber Sie sind doch in der Stadt gewesen, als ich kam!«
»Ich kann auf meinem Pferd die Strecke in der Hälfte der Zeit wie Sie und Kinley mit dem Wagen zurückgelegt haben! Plumo, ich habe dich rausgelassen, sag wenigstens einmal die Wahrheit, du Schurke!«
»Na schön«, erwidert Plumo gelangweilt, »du bist nicht dabeigewesen, das Girl hat dich ja auch nicht gehört und gesehen, was soll ich da noch groß lügen? Ich hab’ dich nun mal nicht leiden können… Und heute auch nicht, damit du es weißt, Mann!«
»Sheriff, genügt dir das?« fragt Bennet innen grimmig. »Ich habe Kinley nicht umgebracht. Und Doan war nicht da, also ist Doan völlig unschuldig, wie?«
»Der Teufel soll euch holen, daß ihr Plumo freigelassen habt!«
»Ohne Richterspruch kein Urteil, Sheriff«, erwidert Doan bitter, »Adam, könntest du etwas tun, um ihm den Mob vom Hals zu halten?«
»Verdammt, was fragst du mich?«
Das ist Antwort genug. Doan dreht sich um, sieht Bennet mit zwei Handtüchern verschwinden und nimmt sich seine Waffen aus dem Schrank.
Kurz darauf kommt Bennet, der den kleinen Johns stützt, wieder nach vorn, lehnt sich an die Wand und verschränkt die Arme über der Brust.
»Bennet, Mann, da stehen Waffen!«
»Ich brauche keine, ich brauche auch keinen Sattel, nur ein Pferd«, sagt der lange Bennet ruhig und seltsam. »Von mir aus können wir gehen, ich werde das Pferd hinter der Grenze anbinden und zu Fuß gehen. Und du, Johns?«
Doan starrt ihn verwundert an und sieht nicht zu Plumo hin. Keiner beachtet Plumo, der sich kurz bewegt und die Hand in den Schrank bringt. Plumo wendet allen die Brust zu, hat die Hand auf dem Rücken, steckt sich den geladen im Schrank liegenden Revolver hinten in die Hosentasche und läßt die Jacke wieder über sie fallen.
»Und das Mädel hier?« fragt Johns krächzend. »Sie wird uns die Leute auf den Hals hetzen, wenn wir fort sind.«
»Ich – ich werde – Mr. Doan, ich komme mit!«
»Was?« fragt Doan bestürzt. »Miß Marrimer, ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll! Ich weiß aber ebenso wenig, wie ich verhindern soll, daß Sie keine Hilfe für den Sheriff holen. Nun, Sie können auf meinem Pferd mitreiten!«
Sie nickt nur und geht erst nach draußen, als Bennet, der Plumo vor sich herschiebt, aus der Tür ist. Doan stützt Johns, schließt dann die Tür und geht zum Stall.
»Jim, mein Pferd steht sicher dort drinnen; hol es heraus, ich warte hier und passe auf!«
Er lauscht dem Lärm drüben und hört deutlich im Saloon gegenüber jemand lärmend Selbstjustiz für die Banditen fordern.
Bennet kommt mit den Pferden heraus. Johns wird von ihm in den Sattel gehoben und klammert sich fest.
»Schaffst du es, Johns?«
»Ja, ich muß. Bestimmt, Bat!«
»Plumo!«
»Komm ja schon, Mann, immer drängeln, was? Bin nicht dein Kuli, verstanden!«
»Plumo, gleich reicht es mir!«
»Was wird dir reichen, du Held? Immer ehrlich, was? Es sind die Dummen, die zuerst sterben, weil sie sich totgeschuftet haben!«
Er zieht sich in den Sattel und sieht hämisch grinsend zu, wie Bat Doan Eve Marrimer auf das Pferd hebt.
»Tut mir leid, Lady, aber… hinter Columbus, kurz vor Palomas auf der mexikanischen Seite, ist eine Station der Stagecoach-Linie, die den Grenzverkehr versieht. Dort setze ich Sie ab, das ist ein Versprechen!«
»Sie brauchen mir keines zu geben, Doan, ich weiß, Sie werden genau das tun, was Sie sagen. Und dann, Doan, wohin dann? Sie gehen fort, irgendwohin, nicht wahr?«
»Ja«, sagt er düster und reitet den anderen nach aus dem Tor in die Gasse hinein. »Sei vorsichtig da vorn, Jim!«
Sie treffen jedoch niemanden und kommen glatt aus den Häusern auf das freie Land hinaus.
Erst hier antwortet Doan.
»Ich werde sicher nach Texas gehen oder nach Arizonas. Es ist besser, wenn ich Potrillo nie mehr treffe.«
»Sie