AUSROTTUNG (The Death 2). John W. Vance
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Читать онлайн книгу AUSROTTUNG (The Death 2) - John W. Vance страница 13
»Ist hier jemand?«, rief ein Mann so laut, dass seine Stimme durch den Flur schallte.
Lori verkrampfte sich, als sie ihn hörte. Wieder betete sie, dieses Mal aber ausschließlich für Travis Unversehrtheit.
Er bekam mit, dass sich die Männer leise besprachen.
»Hey, wir wissen, dass jemand da ist«, rief der Mann. »Hier stehen noch warme Nudeln. Kommt raus, wir wollen euch nichts Böses. Die Bransons, denen dieses Land gehört, sind unsere Nachbarn.«
Travis glaubte ihm nicht.
»Ihr seid zu zweit, wir zu fünft. Kommt raus!«, verlangte der Fremde.
Lori presste ihre Lippen fest aufeinander und klammerte sich an die Pistole.
»Ich schlage euch was vor: Wir lassen euch einfach wieder allein«, sagte der Mann. »Wir wollen keinen Ärger, kommen aber morgen noch einmal zurück, um Hallo zu sagen.«
Nach weiterem Hin und Her, das Travis nicht verstand, hörte er Schritte. Nicht lange danach sprangen die Motoren der Pickups an.
Da er sich nicht sicher war, ob sie sich wirklich verzogen hatten, blieb er einfach sitzen.
***
Stunden waren vergangen, seit Travis die Wagen hatte davonfahren hören. Nun, da er glaubte, sich ohne Gefahr umschauen zu können, erhob er sich langsam und verließ vorsichtig den Raum. Langsam, Schritt für Schritt, ging er über den Teppich auf dem Flur. Dort wo er ins Wohnzimmer führte, fiel genügend Mondlicht ein, um zu erkennen, dass dieses wirklich leer war. Er zog eine Taschenlampe hervor und schaltete sie ein, ihr Strahl erhellte den Raum und bestätigte seine Vermutung. Niemand da. Nun untersuchte er die beschädigte Haustür und das durchwühlte Wohnzimmer. Dabei dachte er plötzlich an Lori, die immer noch allein und verängstigt in ihrem dunklen Versteck saß. Als er sich an der Schrankwand zu schaffen machte, schrie sie auf: »Travis?«
»Ja, ich bin’s, tut mir leid, ich hätte dich vorwarnen sollen.« Nachdem er das Paneel herausgenommen hatte, beugte er sich zu ihr hinein.
Sie atmete erleichtert auf und nahm seine Hand. Als sie aufstehen wollte, stellte sie fest, dass ihre Beine eingeschlafen waren.
»Alles okay mit dir?«, fragte Travis.
»Nein, gar nichts ist okay!«
Er half ihr dabei, sich durch die enge Öffnung zu zwängen, und trug sie anschließend in das hintere Schlafzimmer, wo er sie auf das Bett legte.
»Entschuldige, du musstest sehr lange da drin bleiben, aber ich wusste einfach nicht, ob sie wirklich alle verschwunden waren, als ich ihre Autos wegfahren hörte.«
»Schon gut. Mir war schon klar, dass du sicher sein wolltest.«
Er brachte ihr eine Flasche Wasser, und während sie sich ausruhte, ließen sie die Geschehnisse des Abends Revue passieren, nicht zu vergessen die Tatsache, dass die Unbekannten am Morgen zurückkehren wollten.
»Was tun wir jetzt am besten?«, fragte Lori.
»Wir haben zwei Optionen: Entweder bleiben wir und stellen uns – sie könnten ja tatsächlich harmlos sein – oder wir fliehen, bloß wüsste ich nicht wohin.«
»Warum haben sie sich nicht die Mühe gemacht, uns zu suchen?«
»Weil sie nicht dumm sind. Sie haben geahnt, dass wir auf sie warten würden. Solange ich es nicht müsste, würde ich auch nicht nach jemandem suchen.«
»Wie können wir uns denn fünf Männer vom Leib halten? Was, wenn sie noch mehr Leute mitbringen?«
»Mag sein, dass sie auch überhaupt nicht wiederkommen«, stellte Travis in Aussicht. »Möglicherweise war es nur eine leere Drohung, und sie lassen sich nie mehr blicken, weil sie selbst um ihr Leben fürchten. Wir haben in dieser Hinsicht tatsächlich einen Vorteil.«
»Ich finde, wir sollten abhauen.«
Travis setzte sich auf die Bettkante und sah Lori an; ein Teelicht beleuchtete ihr Gesicht und ließ ihre Augen schimmern. In diesem Moment kam er sich schwach vor und wollte sie am liebsten küssen. Er widerstand dem Drang zwar, fragte sich aber, wieso ihn diese Empfindung plötzlich überkam. Lag es daran, dass sie so schutzbedürftig war? Oder fühlte er sich wirklich zu ihr hingezogen? Aber was war mit Tess? Unvermittelt stand er auf und sagte: »Reden wir morgen darüber. Schlaf jetzt ein wenig.« Dann ging er hinaus.
Lori fühlte sich von seinem abrupten Aufbruch vor den Kopf gestoßen, und während sie dalag, überlegte sie, was er wohl plötzlich hatte. Da sie zu aufgedreht und ängstlich zum Einschlafen war, stand sie auf und suchte Travis. Als sie ins Wohnzimmer kam, saß er in einem breiten Sessel im Mondlicht.
»Ist alles in Ordnung bei dir?«, fragte sie.
»Ja, absolut. Ich dachte nur, du bräuchtest vielleicht ein bisschen Ruhe.«
»Sicher?«
»Ja, mit mir ist nichts«, behauptete er und wechselte prompt das Thema: »Ich habe den schweren Bauernschrank vor die Haustür geschoben. Außerdem werde ich hier schlafen, einfach sicherheitshalber.«
Sie legte eine Hand auf seine Schulter und erwiderte: »Ich wiederhole mich zwar, aber ich finde, dass ich mich gar nicht oft genug bei dir bedanken kann. Du hast mir das Leben gerettet und tust es immer wieder. Ich weiß nicht, was wir ohne dich tun würden.«
»Keine Ursache.«
»Wie kann ich mich je dafür erkenntlich zeigen?«
»Dazu besteht kein Anlass. Du musst jetzt unbedingt ein bisschen schlafen.«
»Travis, ich bin kein Kind mehr und weiß, wann ich Ruhe brauche.«
»Das habe ich mir schon fast gedacht.«
»Ist Denken denn keine schwierige Aufgabe für Marines?«
Sie grinste, doch er ließ sich nicht darauf ein. »Ich finde, wir sollten morgen früh verschwinden. Wir nehmen den alten Minivan hinter dem Haus und verziehen uns.«
Sie setzte sich auf den Couchtisch und starrte Travis an.
»Findest du den Plan gut?«, hakte er nach.
»Ja, ich würde sagen, wir brechen unsere Zelte hier ab und machen uns gemeinsam auf die Suche nach deinem Freund. Und danach finden wir Tess.«
Er beugte sich nach vorne und seufzte. »Wenn ich aber sage, dass wir verschwinden, fällt mir ein, dass es unterwegs gefährlicher sein könnte als hier. Ich bringe mich selbst durcheinander.«
»Das brauchst du nicht. Wir brechen morgen früh auf – packen zusammen, so viel wir können, und hauen ab.«
Er schaute sie wieder an. »Dann steht der Plan also fest?«, fragte er. »Wir verlassen diesen Ort und fahren in Richtung Rapid City?«
Sie legte ihre Hand erneut auf seinen Oberarm und sagte mit sanfter Stimme: »Wir