AUSROTTUNG (The Death 2). John W. Vance
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Als die Sonne den Horizont berührte und ein weiterer Tag zu Ende ging, beschloss sie, das Gespräch mit Travis jetzt zu führen.
»Ich bin müde«, meinte er, während er über einen großen Teller Nudeln herfiel, die sie gekocht hatte.
Lori saß ihm gegenüber an einem kleinen, runden Esstisch in der Mitte der geräumigen, offenen Küche und stocherte in ihrer Mahlzeit nur herum. Die Themen diskutieren zu wollen machte sie nervös, aber sie wusste, dass daran kein Weg vorbeiführte. Aufgrund einer gewissen Art, die sie an sich hatte, neigte sie dazu, viel Aufhebens zu machen, wo es gar nicht notwendig war. Dieser Eigenheit war sie sich vollends bewusst, deshalb überlegte sie lange und gründlich, wie sie die heiklen Punkte ansprechen sollte.
»Äh, Travis, ich denke, wir müssen uns mal unterhalten«, begann sie, während sie Spaghetti um ihre Gabel wickelte.
Im orangegelben Schein der Kerzen war ein reges Schattenspiel entstanden, und ein Beobachter hätte die Szene fast romantisch gefunden, obwohl sie für Lori auf merkwürdige Weise eher verstörend wirkte.
Travis nuschelte mit vollem Mund: »Worüber?«
»Ich wollte nicht darüber reden, solange du damit beschäftigt warst, das Haus für uns bereit zu machen und es einzurichten, aber wir müssen Dinge besprechen, die vielleicht nicht ganz so angenehm sind.«
Nun blickte er zum ersten Mal von seinem Teller auf und sagte: »Ich bin kein Kind mehr, also raus mit der Sprache.«
Verlegen lächelnd fing sie an: »Zuerst mein Mann und mein Sohn. Dass ich mir Gedanken um sie mache, dürfte dir klar sein. Ist dir mittlerweile etwas eingefallen, das wir tun können, um ihnen zu helfen?«
Er wischte sich den Mund mit einer Papierserviette ab und trank einen kräftigen Schluck Wasser. »Ich habe darüber nachgedacht, bisher aber ungern mit dir darüber geredet, weil ich glaube, dass es nicht viel gibt, was wir für sie tun können.«
»Wirklich?«
»Halt es dir doch mal vor Augen: Alles was du mir über den Kanzler erzählt hast, lässt mich zu dem Schluss gelangen, dass er die beiden entweder umgebracht hat oder gefangen hält, weil er darauf aus ist, sie gegen dich verwenden zu können, falls du je zurückkehren solltest. Das würde ich zumindest so tun. Er hat kein anderes Druckmittel gegen dich in der Hand außer deiner Familie. Sie zu töten würde ihm keinen Vorteil einbringen, aber das bedeutet nicht, dass er es nicht doch getan haben könnte, weil …«
»Weil was?«
»Weil du ihm die Tour vermasselt hast.«
Lori schnaufte beschwerlich. »Ich hatte keine andere Wahl, ich musste davonlaufen. Hätte ich einfach abwarten sollen, um sie zurückzuholen? Falls ihnen etwas zustößt, ist es allein meine Schuld. Ich wollte nicht, dass es so weit kommt, aber es ist einfach passiert. Wie hätte ich das ahnen können?«
»Lori, mach dich nicht selbst fertig. Natürlich wolltest du nicht, dass es so weit kommt, es hat sich einfach so ergeben. Du stehst nämlich in der Pflicht, dein ungeborenes Kind zu schützen.«
»Tue ich das? Ich meine, manchmal denke ich, dass ich ziemlich hoch pokere, was das angeht. Ich könnte ja … was wäre, wenn ich eine Fehlgeburt hätte? Was würde das alles dann noch bringen? Nichts.« Sie brach in Tränen aus, woraufhin ihr klar wurde, dass sie versuchte, ihn aufzuwühlen, aber eigentlich selbst diejenige war, die aufgeregt war.
»Du hattest deine Gründe, es war deine Entscheidung. Du kannst nicht zurückrudern und es dir anders überlegen. Uns bleibt jetzt nichts weiter übrig, als einen Ausweg zu suchen. Ich bin froh, dass wir darüber sprechen. Um ehrlich zu sein, habe ich selbst den richtigen Zeitpunkt abgewartet, um es auf den Tisch zu bringen. Ich wollte dich einfach nicht aufregen, aber so wie es aussieht, ist es ja schon geschehen.«
»Nein, nein, nicht deinetwegen. Es liegt an mir selbst – die Hormone.«
»Ach, und ich dachte, das ist bei Frauen allgemein so«, entgegnete er im Versuch, die Stimmung zu heben.
»Ha, ha, Witzbold«, gab sie mit verhaltenem Lächeln zurück.
»Da ist es ja wieder. Ich mag dein Lächeln.«
»Ich bin so frustriert. Dass wir keinen Plan haben, gefällt mir nicht. Ich hasse es, mich hilflos zu fühlen. Ich will für David und Eric stark sein.«
»Im Augenblick wüsste ich nicht, was du unternehmen könntest, ohne dein Baby zu gefährden.«
»Okay, sprechen wir darüber: Ich brauche dieses Mittel. Ich muss R-59 beschaffen. Wie sollen wir das hin bekommen?«
»Selbstverständlich habe ich mir in meiner unendlichen Weisheit eine mögliche Vorgehensweise überlegt, was das angeht«, sagte er, während er sich zurücklehnte und ein wenig den Angeber hervorkehrte.
»Mach’s nicht so spannend.«
»Siehst du? Das ist einer der Unterschiede zwischen Militärs und Zivilisten. Ihr regt euch über alles gleich dermaßen auf, wohingegen brenzlige Situationen für uns so alltäglich sind, dass wir sie herunterspielen und mit einem Lachen abtun können. Streng genommen lieben wir Soldaten Action. Aus diesem Grund haben wir uns überhaupt erst rekrutieren lassen.«
Ohne auf seine Gehässigkeit einzugehen, fragte sie: »Wie sieht denn jetzt deine Vorgehensweise aus?«
Travis beugte sich wieder nach vorne, stützte seine Ellbogen auf den Tisch auf und antwortete: »Es gibt eine Sache, auf die sich Marines etwas einbilden, nämlich die Liebe zu ihren Kameraden. Wenn wir kämpfen, tun wir es für unseren Nebenmann. Ich brauche nur an einen meiner guten Freunde zu gelangen, und dann kann ich den Impfstoff besorgen.«
Er machte eine Pause und grinste. Sie wartete darauf, dass er fortfuhr, doch das tat er nicht.
»Das ist alles?«
»Im Grunde ja.«
»Das ist keine konkrete Vorgehensweise, sondern nur eine grobe Idee.«
»Ach, du willst genaue Einzelheiten zur Mission?«
»Ja!«
»Die musst du nicht erfahren, ganz im Gegenteil: Mir wäre es lieber, wenn du nichts davon wüsstest.«
»Sei nicht dumm, ich will nicht, dass du dein Leben riskierst, weil du kopflos vorgehst, also weihe mich bitte ein.«
»Da du darauf bestehst«, erwiderte er und legte ihr seinen Plan dar. Er erzählte ihr von einem guten Bekannten – einem anderen Captain, mit dem er die Offiziersschule besucht hatte. Dieser gehörte einer Einheit an, die als aktive Sicherheitstruppe in den Notlagern des Heimatschutzes in Region VIII stationiert war.
Als Lori dies hörte, fragte sie: »Woher weißt du, wo genau er sich aufhält und ob er R-59 überhaupt besorgen kann?«
»Ich weiß nicht genau wo er ist, kenne aber seinen Stützpunkt, eine vorgezogene Operationsbasis südlich von Rapid City in Süddakota. Als die Lager größer wurden, zog man Militärverbände zur Verstärkung ab. Seine Einheit erhielt den Auftrag, die