AUSROTTUNG (The Death 2). John W. Vance
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Читать онлайн книгу AUSROTTUNG (The Death 2) - John W. Vance страница 9
»Freut mich zu sehen, dass du diese Sache ernst nimmst.«
»Oh, verlass dich darauf, Gefahr ist überall im Verzug, Mann. In dieser Stadt kenne ich mich wenigstens aus.«
»Das würde ich nicht glauben, denn sie ist mit Sicherheit nicht mehr dieselbe.«
Tess wollte erst ein Gegenargument anführen, hielt sich dann aber zurück, um sich seine Worte noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen. Sie brauchte nicht lange, um zu begreifen, dass er Recht hatte. Sie kannte zwar die Straßen und die Umgebung, aber weder die Beweggründe derer, die dort draußen waren, noch die Hintergründe dessen, was sie gerade durchmachten.
»Meine Güte, ihr hört euch mehr und mehr wie meine Eltern an«, sagte Brianna stöhnend. »Ständig am Streiten. Seit unserem letzten gemeinsamen Abendessen bei Daryl bist du total aggressiv, Tess.«
Als sich die beiden Älteren umdrehten, sahen sie, dass Brianna hinter dem Fliegengitter stand.
»Ich stimme ihr zu«, bemerkte Devin.
»Und du«, hielt Brianna ihm vor, »bist immerzu schießwütig.«
»Ich versuche doch nur, dafür zu sorgen, dass uns nichts passiert«, erwiderte Devin, um sein Tun zu verteidigen.
»Brianna trifft es auf den Punkt. Was sollte die Aktion mit dem Kerl in dem Kaufhaus vor Salem?«
»Er kam auf uns zugelaufen, und ich wusste nicht, ob er bewaffnet war.«
Tess musste lachen. »Er kam nicht auf uns zugelaufen, sondern humpelte und war bestimmt schon achtzig.« Der Vorfall, auf den sie sich bezog, lag erst wenige Tage zurück.
»Ihr zwei dürft gerne glauben, was ihr wollt. Ich habe ihn nur deshalb erschossen, weil er nicht auf mich gehört hat, als ich sagte, er soll stehen bleiben.«
»Weil wahrscheinlich die Batterie seines Hörgeräts leer war«, ergänzte Tess scherzhaft.
Brianna brach in lautes Gelächter aus.
»Also wirklich, leckt mich doch – alle beide«, schimpfte Devin.
Brianna öffnete die Tür und kam nach draußen. Sie schaute zur Brandung an den Strand hinunter.
Tess wandte sich Devin zu, der nun schmollte. Wieder klopfte sie ihm aufs Bein. »Bleib locker«, sagte sie. »Wir ziehen dich doch nur ein bisschen auf.«
»Manchmal bin ich mir da nicht so sicher.«
Tess wandte sich an Brianna. »Hübsch, nicht wahr?«, fragte sie.
Die Jüngere schwieg. Sie schaute sehnsüchtig zum Ufer. Die Sonnenstrahlen brachten das Wasser zum Funkeln. Sie seufzte laut. »Ich würde am liebsten ins Meer springen.«
»Bist du je an der Küste gewesen?«
»Nein.«
Tess sah Devin an und zwinkerte. »Dann solltest du ein kurzes Bad nehmen.«
»Meint ihr wirklich?«
»Klar, warum nicht?«, pflichtete Devin ihr bei.
Nun strahlte Brianna. »Ich schau mal nach, ob ich einen Badeanzug finde.« Mit diesen Worten verschwand sie wieder im Haus.
»Du gehst mit ihr und ich halte hier die Stellung«, erklärte Devin.
»Ruf mich aber, falls Melody aufwacht«, bat Tess, ehe auch sie hineinging, um Sachen für einen Abstecher an den Strand zusammenzusuchen.
***
Brianna ließ sich laut lachend in den Sand fallen. Sie grinste so breit, dass man alle ihre Zähne sah.
Tess warf einen breiten Schatten auf sie. »Was ist daran denn so lustig?«, wollte sie wissen.
»Oh mein Gott, du hast ja keine Ahnung. Ich wollte schon immer im Meer schwimmen. Das war genial, vielen Dank.« Sie setzte sich aufrecht hin und ließ den Blick über das scheinbar endlose Wasser schweifen.
»Freut mich, dass es dir gefallen hat«, erwiderte Tess.
»Ich wünschte, ich könnte mich immer so fühlen.«
»Das würde ich mir für uns alle wünschen.«
»Tut mir leid wegen deines Hauses. Ist wirklich jemand eingebrochen?«
»Ja, aber ich habe trotzdem gefunden, wonach ich gesucht habe.«
»Sorry, ich hätte schon früher fragen sollen, aber mit diesen Jungen, Meagan, Melody und alldem konnte ich nicht …«
»Du musst dich für nichts entschuldigen.«
»Wann fahren wir denn wieder?«
»Das weiß ich nicht genau. Hier, brauchst du ein Handtuch?«
Brianna nahm es entgegen und begann, ihr langes, blondes Haar trocken zu rubbeln. Die Freude, die sie innerlich nach dieser kurzen Ruhepause empfand, war von unschätzbarem Wert, und sie nahm wohlwollend zur Kenntnis, dass sie eine Weile vor Ort bleiben würden, denn das Leben unterwegs war anstrengend und unberechenbar. Sie verstand, dass es keine Garantien gab, doch vorübergehend irgendwo unterkommen zu können, vermittelte ihr wenigstens ein bisschen das Gefühl, sicher zu sein.
»Du kennst die Mädchen also?«
»Ja.«
»Was geschieht jetzt?«
Tess setzte sich in den feuchten Sand, lehnte sich zurück und stützte ihre Ellbogen auf. Dann legte sie den Kopf in den Nacken und schaute hoch zu dem dunkelblauen Himmel. »Zuerst müssen wir dafür sorgen, dass es Melody wieder besser geht. Sobald sie auf den Beinen ist, brechen wir in Richtung Denver auf.«
»Dort war ich noch nie.«
»Du bist nicht viel herumgekommen, oder?«
»Nein, die Strecke, die wir bis jetzt zurückgelegt haben, war die bisher weiteste Reise meines Lebens. Hätte ich das alles bloß unter anderen Umständen sehen können …«
»Geht mir ganz genauso.«
Ihre kurze, friedliche Pause wurde jäh unterbrochen, als Devin rief: »Tess, komm schnell!«
Sie rannten zum Haus zurück. Als sie die dem Strand zugekehrte Seite des Gebäudes erreichten, erkannten sie den Grund für Devins Ruf. Alex und seine Clique waren wieder aufgekreuzt.
»Lady, wir sind hier, um uns zu unterhalten«, sagte er mit ernster Stimme.
Tess prustete fast vor Lachen, weil er so hart und furchteinflößend erscheinen wollte. Sie wusste, er war nicht vertrauenswürdig und durchaus zum Töten in der Lage, doch beobachten zu müssen, wie ein Zehnjähriger versuchte, einen bewaffneten Erwachsenen einzuschüchtern, hatte schon etwas Komisches an sich.
»Wir