AUSROTTUNG (The Death 2). John W. Vance
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Читать онлайн книгу AUSROTTUNG (The Death 2) - John W. Vance страница 5
»Davon bin ich überzeugt. Hatte diese Vorgeschichte auch was mit Rollenspielen und Kopfmasken mit Reißverschluss zu tun?«
Sie knurrte ihn an, ohne sich die Mühe zu machen, auf seinen Kommentar einzugehen. Schnell löste sie die Verkleidung und nahm sie ab. Als sie hinter den Kippschalter schaute, entdeckte sie ein gefaltetes Stück Papier. »Da ist etwas!«, rief sie aufgeregt.
»Und ich dachte, ich hätte schon alles erlebt, aber das ist ja unglaublich«, meinte Devin.
Ihre Hände zitterten, während sie auch den Mechanismus abschraubte. Ein kräftiger Ruck, dann hatte sie ihn abgerissen und warf ihn achtlos beiseite. Mit der anderen Hand fummelte sie das zusammengefaltete Papier heraus. Einen Moment lang schaute sie es sich an, bevor sie es öffnete. Mit jeder Falz, die sie aufschlug, wurde ersichtlicher, dass die ominöse Botschaft gar keine war, sondern eine Karte.
Devin blickte über Tess’ Schulter. Beide waren extrem gespannt, und in gewisser Weise fühlte er sich an Weihnachten erinnert.
Als sie das Papier komplett aufgefaltet hatte, stellte es sich als Karte von Colorado heraus, und die einzige Markierung darauf war ein Kreis um eine Fläche neben drei handgeschriebenen Buchstaben: DIA.
»Was bedeutet das?«, fragte Devin. »Ist er an einem Flughafen?«
»Ja, wenn mich nicht alles täuscht, steht die Abkürzung DIA für Denver …«
»… International Airport«, fuhr er dazwischen und führte ihren Gedanken zu Ende.
Dann schauten sich die beiden verwirrt an.
Devin trat zurück und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar, bevor er sich ihr wieder zuwandte. »Bist du sicher, dass das die ganze Nachricht ist?«
Sie gab ihm mit einem Blick zu verstehen, dass dies so war, antwortete aber: »Travis war sehr vorsichtig, er muss sich Sorgen gemacht haben. Am Telefon wollte er es mir aus welchen Gründen auch immer nicht sagen, und indem er es hier versteckte, gab er mir zu verstehen, dass er wusste, dass etwas Schlimmes passieren würde.«
»Muss ich derjenige sein, der das Offensichtliche ausspricht?«
»Was meinst du?«
»Wüsste ich, dass das Ende der Welt bevorsteht, würde ich dir einfach sagen, wohin ich verschwinde. Ich meine, diese ganze Sache, dieser ganze Trip ist doch totaler Unsinn, wenn du mich fragst.«
»Travis hatte bestimmt einen guten Grund dafür. Er wusste, dass er am Telefon nicht vertraulich mit mir reden konnte. Vielleicht fürchtete er um sein Leben, vielleicht …«
»Dennoch hat er dein Leben gefährdet. Er hätte dir auch einen besseren Hinweis als diesen geben können. Hättest du beim Verlassen von Norddakota gewusst, wo er steckt, wärst du jetzt dort. Das ist – entschuldige, wenn ich das so sage – selten dämlich.«
Tess warf ihm einen strengen Blick zu. »Er hatte einen guten Grund dafür, anders kann es nicht sein!« Sie hasste es, Travis in Schutz nehmen zu müssen, tat es aber automatisch. Seit dem Zusammenbruch war kein Tag vergangen, an dem sie sich nicht die gleiche Frage gestellt hatte, doch dass Devin es nun tat, machte einen Unterschied. Er kannte Travis nicht, deshalb war es für ihn ein Leichtes, ihren Mann zu verurteilen. Seitdem sie Daryls Haus verlassen hatten, waren Tess’ Meinungsverschiedenheiten mit Devin immer häufiger und heftiger geworden, was das Reisen in mancher Hinsicht anstrengend hatte werden lassen.
Jetzt öffnete Devin seinen Mund, schwieg dann aber doch. Ihm war klar, dass egal was er sagen würde, es nichts brachte, sondern lediglich Öl ins Feuer gießen würde. Unabhängig davon, wie dämlich oder unnötig es war, die Botschaft dort zu hinterlassen, hatten sie nun endlich eine Spur, der sie folgen konnten, und eine sehr lange Reise vor sich.
Während Tess die Karte betrachtete, fuhr sie mit ihren Fingern darüber. Dann hielt sie sich das Papier an die Brust und schloss die Augen.
Devin streckte eine Hand nach ihr aus. Er fühlte sich mies und wollte sich entschuldigen, doch ein Schrei von Brianna hielt ihn von seinem Eingeständnis ab.
Tess steckte die Karte hastig in eine ihrer Taschen, zog die Glock und stürmte zur Tür hinaus. Devin war dicht hinter ihr, das AR-15 schussbereit. Als sie das Haus verließen, konnten sie sehen, was gerade geschah: Brianna wurde von einem halben Dutzend kleiner Jungen umzingelt.
Diese wirkten zunächst harmlos – schließlich waren es noch Kinder –, doch nachdem sie die Eingangstreppe hinuntergelaufen waren, eilten die beiden trotzdem auf Brianna zu, die mit einer Pistole in der Hand neben dem Hummer stand, und erkannten nun, dass die Kinder mitnichten ungefährlich waren.
Fleckige, zerschlissene Kleidung klebte an ihren verhärmten Körpern, ihre eingefallenen Gesichter waren dreckig und in ihren knochigen Händen hielten sie Schläger oder Rohrstücke, mehrere von ihnen sogar Feuerwaffen. Sie verhöhnten Brianna, deren Gesichtsausdruck deutliche Furcht erkennen ließ.
»Hilfe! Devin, Tess, Hilfe!«, schrie sie erneut, weil sie nicht sah, dass die beiden bereits unterwegs zu ihr waren.
»Bri, wir sind gleich bei dir!«, rief Tess zurück.
Die Kinder, die nicht damit gerechnet hatten, dass die Frau Verstärkung bekam, schauten nun hoch und erkannten, dass Tess und Devin näherkamen.
Die Hälfte von ihnen drehte sich um und stellte sich ihnen entgegen. Zwei hielten je einen Revolver in der Hand, der dritte hatte einen Colt M1911.
»Wartet, Jungs. Nehmt die Waffen herunter. Das ist doch nicht nötig«, rief Devin mit erhobenem Gewehr.
»Hört zu, egal was ihr euch vorgestellt habt: Es wird nicht passieren. Solltet ihr etwas zu essen suchen, können wir euch gerne helfen«, ergänzte Tess. Sie hielt ihre Pistole mit dem Lauf nach unten, um zu zeigen, dass sie nichts Böses im Schilde führte.
Devin schaute kurz zu ihr hinüber und fragte: »Tess, was soll das? Wir wissen nicht, wer sie sind und wozu sie vielleicht imstande wären.«
Ohne seinen Blick zu erwidern, entgegnete sie: »Das sind bloß Kids.«
»Hast du dir da drin etwa den Kopf gestoßen?«, fragte er spöttisch.
»Ihr seht hungrig aus. Wir haben Lebensmittel, von denen wir euch etwas abgeben können, okay?«, sagte sie.
Brando stand nun neben Brianna. Sein Bein war infolge der Schusswunde noch bandagiert, die er sich einige Wochen zuvor bei Daryl in Reed im Bundesstaat Illinois zugezogen hatte, sein Kampfgeist war aber mehr oder weniger ungebrochen. Er sträubte sein Fell und knurrte die Jungen böse an.
Diese begannen, Tess auszulachen, wobei sich derjenige mit dem Revolver derart verausgabte, dass er fast keine Luft mehr bekam.
Devin war die Situation, die sich gerade vor ihm abspielte, nicht geheuer. Seit das Chaos sieben Monate zuvor ausgebrochen war, hatte er viel erlebt, aber ihnen waren noch niemals gewaltbereite Kinder untergekommen. Er packte das Gewehr noch fester und zielte auf den Jungen mit dem Colt. Dieser war ungefähr zehn Jahre und damit auch der älteste, weshalb die anderen zu ihm aufzuschauen schienen.
»Wie heißt du?«, fragte Tess.
Er nahm die Pistole herunter und antwortete: