Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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      »Wie kommen Sie darauf?«

      »Ich habe ihn drüben in Costa Rica gefunden.«

      »In Costa Rica?« fragte Ike verblüfft.

      »Ja, und zwar in Stilwells Zimmer.«

      »Dieser verdammte Strolch! Er muß ihn mir gestohlen haben.«

      »Wo hatten Sie die Waffe denn?« erkundigte sich der Marshal.

      »Sie hing hier bei uns im Wohnzimmer.«

      »Dann hat er sie bestimmt nicht gestohlen«, kam Doc Hollidays Stimme unten von den Pferden her. »Wie ich Stilwell kenne, hat er nicht den Mut, sich bei euch etwas unter den Nagel zu reißen.«

      »Wie soll er dann an das Schießeisen kommen?« forschte Ike erregt.

      Schon lange wußte Wyatt, daß ihm Bruder Billy, der bei dem Gefecht im O.K.-Corral sein Leben gelassen hatte, mehr bedeutete, als Ike je hatte zugeben wollen. Er hatte dem damals siebzehnjährigen Burschen nie erlaubt, an den Ritten der Gang teilzunehmen. Wie oft hatte er ihn, wenn Auseinandersetzungen in Tombstone bevorstanden, wieder nach Hause geschickt. Vielleicht hatte ihn erst der Tod des Burschen so getroffen und aufgewühlt, daß er eingesehen hatte, was er durch seine ›Rebellion‹ angerichtet hatte. Er selbst hatte sich niemals für einen Banditen gehalten und sich immer dagegen gewehrt, als Verbrecher abgestempelt zu werden.

      »Ich bin ein Rebell«, hatte er verkündet. »Ich bin ein Mann, der sich nicht von dem Unsinn, den sie Gesetz nennen, unterkriegen läßt. Ich bin ein Mann der Freiheit! Und ich werde für die Freiheit dieses Landes kämpfen!«

      »Ich möchte bloß wissen, wie dieser Schurke an den Revolver kommt!« krächzte er jetzt mit rostiger Stimme.

      »Vielleicht hat Phin ihn im Pokerspiel an ihn verloren!« meinte Doc Holliday.

      Ike schob die Unterlippe vor und nickte.

      »Ja«, sagte er dann leise und mehr zu sich selbst, »das ist leider nicht einmal ausgeschlossen.«

      Wyatt wandte sich ab, ging hinunter in den Hof, nahm die Zügelleinen vom Querholm und zog sich in den Sattel.

      Auch Doc Holliday schwang sich auf seinen Rappen.

      Der Mann stand immer noch drüben in der Tür, reglos, wie aus Stein gehauen, und starrte auf den Revolver seines toten Bruders.

      Als Wyatt die Zügelleinen anhob, drang die Stimme des Ranchers an sein Ohr. »Vielen Dank auch, Wyatt – für den Revolver!«

      Die beiden Dodger setzten ihre Pferde in Bewegung und trabten aus dem Hof.

      Als sie in Tombstone einritten, waren die beiden Reiter und ihre Pferde mit Staub gepudert.

      Der schwarze Sam nahm im Hof von Nellie Cashmans Etablissement die beiden Pferde entgegen.

      »Ist der Texaner inzwischen gekommen?« erkundigte sich der Missourier gleich.

      Der Schwarze schüttelte den Kopf und rollte mit den Augen.

      Die beiden verließen den Hof sofort wieder, um die Suche in der Stadt fortzusetzen.

      Wyatt ging von einer Schenke in die andere, suchte auch die düsteren Kneipen auf, in denen das Gelichter verkehrte, das die Allenstreet und die Fremontstreet scheute. Als er in Rozy Gingers Bar trat, senkte die Saloonerin den Kopf.

      Ich muß es ihm sagen! ging es durch den Kopf der geplagten Frau. – Ich muß es ihm jetzt sagen!

      Aber sie fand nicht die Kraft, mit ihm zu sprechen. Die Angst vor dem anderen, der sie bedrohte, der sie in der Hand hatte, war größer. Dabei war Wyatt Earp doch der einzige, der ihr wirklich hätte helfen können. Er allein hätte doch die Kraft besessen, sie von dem quälenden Alpdruck zu befreien.

      Hatte der Mörder ihr doch gedroht, daß er heute nacht zurückkommen würde!

      Wyatt Earp trat an die Theke und fragte, ob der Texaner hier gewesen wäre.

      Rozy schüttelte den Kopf.

      Da verließ Wyatt die Schenke sofort wieder. In der nächsten Gasse traf er auf Doc Holliday – der hier in einer Spelunke nachgefragt hatte – und ging mit ihm zurück in die Allenstreet.

      »Weiß der Teufel, wo er steckt«, brummte der Spieler. »Das geht doch nicht mit rechten Dingen zu. Diese Turmkaktee von einem Mann kann doch nicht spurlos verschwinden.«

      Da erinnerte sich der Missourier plötzlich seiner Begegnung mit Ringo. Sollten die Worte, die ihm der Dandy-Schießer vor Rozys Bar zugerufen hatte, vielleicht doch keine leere Drohung gewesen sein?

      Es hatte keinen Sinn, den Texaner länger in den Kneipen zu suchen. Luke ging, wenn er einen Whisky trinken wollte, in den Oriental Saloon oder zu Harper. Und da er dort nicht war, mußte ihm etwas passiert sein.

      »Wir müssen Ringo suchen«, preßte der Marshal durch die Zähne.

      Der Georgier blickte ihn verwundert an. »Ringo? Den brauchen wir nicht zu suchen. Der Lackaffe hat bestimmt sein Quartier nicht weit von Laura Higgins aufgeschlagen. Was wollen Sie von ihm?«

      Wyatt wiederholte das, was Ringo ihm am Mittag unten in der Gasse zugerufen hatte.

      Der Spieler pfiff leise vor sich hin.

      »He, das ist vielleicht ein Gedanke.«

      Es war tatsächlich nicht nötig, sich zu erkundigen, wo der geckenhafte Mann abgestiegen war.

      Leute wie er suchten immer nur die pompösesten und teuersten Hotels auf. In diesem Falle also kam wohl nur das Grand Hotel in Frage.

      Der kahlköpfige Mann, der Nachtdienst an der Rezeption in der Hotelhalle hatte, schrak etwas zusammen und ließ die Zeitung sinken, in der er gerade gelesen hatte, als er die beiden Dodger eintreten sah. Er schob sich seine goldgeränderte Brille auf die Nase und machte instinktiv eine Verbeugung.

      »Sie suchen Miss Higgins…«

      »Nein«, entgegnete der Marshal schroff.

      »Dann suchen Sie Jonny Ringo?« platzte der Mann heraus.

      »Richtig«, sagte Holliday schnell. »Welche Nummer?«

      »Elf…«

      Schon waren die beiden auf der Treppe.

      Während der Georgier oben hinter der rotsamtenen Flurportiere stehen blieb, ging der Marshal weiter und klopfte an die Tür, die die Nummer 11 trug.

      Ringo öffnete sofort.

      »Earp?« krächzte er, »was wollen Sie?«

      Er hatte getrunken. Seine Augen glänzten, und Schweiß stand ihm in zahllosen winzigen Perlen auf der Stirn. Er war einer jener Menschen, die es liebten, für sich allein eine oder auch mehrere Flaschen zu kippen. Er brauchte das. Wenn er abends zum Spiel in einen der Saloons ging, mußte er vorher unbedingt mehrere Glas Whisky konsumiert haben, um in ›Form‹ zu sein, wie er

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