Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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preßte sich gegen die Tür von Flys Galery.

      Aber es war nur ein Hund, der aus dem Wagenabstellplatz hervorschoß; groß, schwarz und lautlos setzte er jetzt über die Straße und verschwand im Hof der Schneiderei Booland.

      Aus der Gassenmündung der Secondstreet drang das Geräusch von Schritten.

      Der Bandit wandte sich wieder um, huschte an der City Hall vorbei zurück, scheute aber die Einmündung der Thirdstreet. Geduckt überquerte er den breiten Fahrdamm der Fremontstreet und fand – erleichtert atmete er auf – das Hoftor neben Millers Bar geöffnet, stahl sich hindurch und hastete auf einen Kistenstapel im Hof zu, den er im diffusen Mondlicht schon vom Tor aus entdeckt hatte. Als er aber davorstand, mit den Händen nach den Kisten tastend, zuckte er zurück.

      Särge! Er war in den Hof eines Undertakers (Beerdigungsunternehmer) geraten.

      Aber die schnellen Schritte, die jetzt draußen auf der Straße zu hören waren, veranlaßten ihn, dennoch die Deckung dieser makabren Umgebung zu suchen.

      Er kletterte an dem Stapel hinauf und verbarg sich in einem deckellosen Sargkasten.

      Da hörte er, daß jemand im Hof war. Ganz deutlich vernahm er drüben am Stallhaus Schritte. Sie näherten sich dem Sargstapel. Plötzlich verstummte das Geräusch.

      Der Mann im Sarg starrte mit weit aufgerissenen Augen in das mit flimmernden Sternen bedeckte Himmelsgewölbe. Den Mund hatte er weit geöffnet, um sich nicht durch ein Atemgeräusch zu verraten.

      Plötzlich durchzuckte ihn jäher Schreck.

      Ganz deutlich hörte er – an dem Sarg, der unter ihm stand, das Tasten einer Hand.

      Es bestand für den Verbrecher nicht der geringste Zweifel, daß der Mann, der ihn da aufgespürt hatte, niemand anderes als Wyatt Earp sein konnte.

      Der Bandit lag in äußerster Anspannung da und hielt den Atem an.

      Dumpf dröhnte ihm der Schlag des eigenen Herzens in den Ohren. Und zwar so laut, daß Kilby befürchtete, der Mann unten, neben dem Sargstapel, müsse es hören können.

      In diesem höllischen Augenblick wurde oben am Haus die Tür geöffnet, und eine kreischende Frauenstimme drang über den Hof.

      »He, wer ist denn da? Was machen Sie denn hier?«

      Die Frau hielt inne. »Marshal?« fragte sie ungläubig. Offenbar hatte sie den Mann erkannt. »Was suchen Sie in unserem Hof? Um Gottes willen – schmeißen Sie nicht die Särge um, die sind noch nicht bezahlt! Und leider auch noch nicht verkauft. Es sterben zu wenig Leute in dieser Stadt.«

      Aus allernächster Nähe vernahm der Mann im Sarg die Stimme des Missouriers. Ihr metallener Klang ließ ihn erzittern.

      »Tut mir leid, daß ich nichts zur Hebung Ihres Geschäftes tun kann, Mrs. Blaffer. – Ich suche einen Mann, der vorm Crystal Palace eine Frau niedergeschossen hat.«

      Gleich darauf war die krächzende Stimme der Alten wieder zu hören.

      »Sie werden doch nicht annehmen, daß er sich in einem unserer Särge versteckt hat.«

      »Ausgeschlossen ist es nicht.«

      »Um Himmels willen, schmeißen Sie die teuren Särge bloß nicht um. Mr. Putkin verlangt für das Stück siebzehn Dollar. Das Geld muß ja schließlich erst verdient werden…«

      Der Marshal winkte ab und verließ den Hof.

      Kilby atmete tief auf.

      Die Frau, die noch im Hof gestanden und sich umgewandt hatte, fuhr zusammen.

      »He?« fragte sie mit schiefgelegtem Kopf, »ist da jemand?« Sie blieb noch einen Augenblick stehen und verschwand dann im Haus. Die Tür wurde von innen verschlossen.

      Kilby lag wie versteinert in dem Sargkasten und starrte wieder in die flimmernden Sterne.

      »Das war nahe dran«, flüsterte er tonlos vor sich hin.

      Minutenlang wagte er nicht, sich zu bewegen.

      Wie konnte ich auch nur so wahnsinnig sein, mich ausgerechnet in diesem Hof zu verstecken, in einem Sargstapel! überlegte er. Vielleicht aber war gerade das seine Rettung gewesen. Er konnte nicht begreifen, wie der Marshal seine Spur bis hierher hatte verfolgen können.

      Oder war Wyatt Earp zufällig in den Hof des Undertakers gekommen?

      Auf der Fremontstreet draußen waren Schritte zu hören. Zwei Männer gingen vorüber und unterhielten sich ziemlich laut miteinander. Kilby konnte jedoch nichts von dem, was sie sagten, verstehen.

      Er wartete eine Viertelstunde, ehe er es wagte, sein unheimliches Versteck zu verlassen.

      Auf einem Umweg gelangte er in die Gasse, in der Rozy Gingers Bar lag. Befriedigt stellte der Verbrecher fest, daß der Saloon schon geschlossen war. Die Fenster waren zur Straße hin unbeleuchtet und keinerlei Geräusche mehr zu vernehmen.

      Er schlich den gewohnten Weg durch den Hof an die rückwärtige Tür, fand diese aber verschlossen.

      Zorn stieg in dem Banditen auf.

      Er trat unter das Küchenfenster und versuchte es hochzuziehen, was ihm jedoch nicht gelang.

      Da nahm er sein Bowiemesser aus dem Stiefelschacht, schob die Spitze unter das Fensterholz und preßte die Klinge mit aller Kraft tief in den entstandenen Spalt.

      Als das Fenster sich auch jetzt noch nicht anheben ließ, stieß er das Messer noch einmal hart in den Spalt und brach den metallenen Bügel aus seiner Halterung.

      Jetzt konnte er das Fenster hochschieben. Er schwang sich am Sims hinauf und stand gleich darauf in der dunklen Küche des Saloons.

      Auf dem Weg zur Flurtür stieß er mit dem Schienbein gegen einen Hocker.

      Er preßte einen Fluch durch die Zähne.

      Die Flurtür war nicht ganz verschlossen.

      Er legte das Ohr an den Spalt und lauschte hinaus.

      Alles schien still zu sein.

      Kilby hob die Tür vorsichtig an, um kein Geräusch zu machen, schob sich in den Flur und tastete sich dann zur Treppe weiter.

      In diesem Augenblick hörte er vor der Straßentür Stimmen.

      Zu seinem Entsetzen hörte er plötzlich, wie ein Schlüssel in die Haustür geschoben wurde.

      Gerade gelang es Kilby noch, sich unter der Treppe durch den Vorhang in die Gerümpelecke zu zwängen, wo er kauernd stehenblieb.

      Die Tür sprang auf, und gleich darauf war die Stimme eines Mannes zu hören.

      »Leise! Macht keinen Lärm. Wir gehen die Treppe hinauf.«

      Kilbys Kehle war wie ausgetrocknet vor Angst. Er hatte die Stimme des Desperados Frank McLowery erkannt!

      Auf keinen Fall durfte er

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