Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. страница 124

Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

Скачать книгу

zögernd.

      »Das glaube ich nicht«, versetzte Doc Holliday, »Aber ich werde nachsehen.«

      Als er zurückkam, schüttelte er den Kopf. Plötzlich blieb der Georgier stehen: »Allmächtiger! Das habe ich ja ganz vergessen!«

      »Was?« Wyatt blickte ihn fragend an. »Ich war doch mit Laura Higgins zum Abendessen im Crystal Palace verabredet.«

      »Ein Gentleman sind Sie! Unerhört!« Earp schüttelte den Kopf. »Wie kann man eine Dame nur warten lassen«, setzte er dann spöttisch hinzu.

      Holliday rieb sich das Kinn und blickte an der pompösen Fassade des Grand Hotels hinauf. »Ich werde mich bei ihr entschuldigen. Bin gleich zurück.«

      Er betrat die Halle des Hotels, und der Mann an der Rezeption deutete eine Verbeugung an, als er seiner ansichtig wurde.

      »Wo wohnt Miss Higgins?«

      »Auf Zimmer sieben, Doc.«

      Holliday stieg mit schnellen Schritten über die läuferbelegte Treppe zum Obergeschoß hinauf und klopfte an die Tür, auf der eine große 7 aus Messing angebracht war.

      »Wer ist da?«

      »Holliday.«

      Sofort wurde die Tür geöffnet. Laura Higgins ließ ihn eintreten, lehnte sich an die Wand und blickte an ihm vorbei.

      Holliday zog seinen Hut. »Es tut mir leid, Laura, aber ich bin aufgehalten worden. Vielleicht könnten wir ein andermal…«

      »Verzichte!« fauchte die Frau und schleuderte eine Puderdose auf die Erde, daß der duftende Staub sekundenlang wie eine rosarote Wolke mitten im Zimmer stand.

      »Ich weiß, Sie sind abgehalten worden! Von Wyatt Earp wahrscheinlich, weil Sie wie ein Zigeuner mit ihm durch die Stadt und die Umgebung streifen müssen! Weil Sie irgendeinen Banditen suchen, wahrscheinlich…«

      »Woher wissen Sie das?« fragte der Spieler.

      »Ha«, die Frau lachte spöttisch auf, »woher ich das weiß? Weil es immer das gleiche ist! Weil Sie mit ihm immer irgendeinen Banditen suchen! Wer ist es denn heute? Miller, Gilbert, Howard, Donegan oder einer der Clantons? Aber warten Sie nur, eines Tages werden die Tramps dem großen Marshal den kleinen Hilfsmarshal aus dem Rücken wegschießen.«

      Holliday setzte seinen Hut auf und wollte hinaus.

      »Leben Sie wohl, Doc!« rief die Frau. »Und einen schönen Gruß auch an den Marshal! Und meinetwegen auch an das lange Untier aus Texas!«

      Der Georgier blieb auf der Schwelle stehen, wandte sich dann langsam um und schloß die Tür hinter sich.

      »Wo ist Luke Short?«

      Laura Higgins sah verwundert auf. »Was weiß denn ich? Fragen Sie doch die anderen.«

      »Die anderen? Wen?«

      »Ihre Freunde. Ich weiß es nicht. Was kümmert es mich.«

      Da ging der Georgier auf sie zu und senkte seinen Blick in ihre Augen. »Laura«, fragte er noch einmal, »wo ist Luke Short?« Er hatte so leise gesprochen, daß es kaum zu verstehen war. Dennoch war jedes seiner Worte in ihr Herz gedrungen. Sie brauchte alle Willenskraft, um sich von dem Bann zu lösen, in den sie die Augen des Mannes schlugen.

      Sie wich einen Schritt zurück. »Ich weiß es nicht, Doc.«

      »Ich werde Sie nicht dreimal fragen, Laura Higgins.«

      »Was wollen Sie denn? Schlagen Sie mich doch, töten Sie mich!« Plötzlich sank sie auf einen Stuhl und begann hemmungslos zu schluchzen.

      Was den Marshal vielleicht jetzt doch erweicht hätte, verjagte den Spieler. Er ging zur Tür.

      Da warf die Frau den Kopf herum und blitzte ihn aus ihren smaragdgrünen Augen haßerfüllt an. »Ja, gehen Sie nur, John! Ich hasse Sie, ich verachte Sie. Und ich weiß, es wird die Stunde kommen, wo ich Sie tot im Staub der Straße neben Ihrem großen Freund Wyatt Earp liegen sehe!« Sie rang nach Atem, erhob sich, trat ans Fenster und schob die Gardine ein Stück zur Seite und starrte aus tränennassen Augen auf die Straße. »Ich möchte nur wissen, was Sie von ihm haben, von diesem Menschen, dessen Leben das Gesetz ist – und der Revolver und der Sattel!«

      Doc Holliday hatte wenig Lust, sich auf eine Unterhaltung mit der Frau einzulassen. Dennoch vermochte er jetzt nicht zu schweigen. »Finden Sie, daß man immer etwas von einem Menschen haben muß, Laura Higgins?«

      Die Frau blickte sich nicht um.

      »Ich weiß es nicht. Ich weiß nur eins, daß Sie einem Phantom nachjagen, John. Es ist ja gar nicht der Marshal, es ist auch nicht sein Ruhm, der Sie angelockt hat. Es ist etwas anderes, das Sie rastlos herumtreibt. Ich habe oft und lange darüber nachgegrübelt. Sie suchen den Tod. Und nirgends glauben Sie ihn sicherer zu finden als an seiner Seite.«

      »Ich werde jetzt gehen, Miss Higgins«, entgegnete der Mann mit klirrender Stimme.

      »Ja, gehen Sie nur, Doc. Da drüben steht Wyatt Earp. Ich sehe ihn. Er ist groß, breit und stark und strahlend. Wenn ich ihn sehe, wie er dasteht, möchte ich meine Schublade öffnen und meinen Derringer herausnehmen, und zum erstenmal in meinem Leben möchte ich eine Kugel abgeben – oder am besten gleich zwei. Schade, daß es kein Trommelrevolver mit sechs Schuß ist. Ich würde ihn durchsieben. Ein Stein würde mir von der Seele fallen, wenn ich das Blei von fünf Kugeln in seiner breiten Brust wüßte und seinen verfluchten Stern neben seinem reglosen Körper im Straßenstaub liegen sehen könnte!«

      Es blieb einen Augenblick still. Dann fragte der Spieler halblaut: »Was haben Sie eigentlich gegen Wyatt Earp?«

      »Was ich gegen ihn habe…« Sie brach ab, weil ihr plötzlich zum Bewußtsein kam, daß sie wirklich nicht wußte, was sie gegen den Marshal hatte und warum sie ihn haßte.

      Haßte sie ihn überhaupt? Was ging er sie an? Was hatte er ihr je getan? Hatte er sie nicht – im Gegenteil – schon mehrmals aus brenzligen Situationen herausgerissen?

      »Wissen Sie, Miss«, meinte der Georgier schließlich, »Sie machen sich da eine Menge unnötiger Gedanken.«

      Laura Higgins wandte sich auch jetzt nicht nach ihm um, als sie sagte: »Unnötig sind diese Gedanken nicht, Dr. Holliday. Ich bin eine Frau und möchte mein Leben leben.«

      »Leben Sie es denn nicht?«

      »Nein. Ich existiere nur und bin krank vor Liebe zu einem Mann, der den Tod sucht.«

      Doc Holliday griff rasch wieder nach dem Türknopf, fragte dann aber doch noch einmal: »Sie wissen also wirklich nicht, wo Luke Short geblieben ist?«

      »Nein, ich weiß es nicht. Und ich will es auch gar nicht wissen. Er kümmert mich ebensowenig wie mich Wyatt Earp kümmert.«

      Da ging Doc Holliday auf sie zu und blieb neben ihr am Fenster stehen. »Ich möchte mich noch einmal entschuldigen, daß ich das Abendessen versäumt habe, Laura. Es ist wirklich nicht mit Absicht geschehen.«

      »Ja, ja«, sagte sie und vermochte den Blick nicht zu ihm aufzuheben.

Скачать книгу