Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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ging sie hinüber in den Küchenraum und machte sich am Herd zu schaffen.

      Er folgte ihr, ließ sich an einem kleinen Tisch nieder und wartete.

      Als er gegessen hatte, verlangte er einen Fire point.

      Rozy ging in den Schankraum, nahm die Flasche mit dem Fire point und ein Glas, kam zurück in die Küche und stellte beides vor ihn hin.

      Dann ging sie hinaus.

      Der Saloon war immer noch leer.

      Der diesmal so sehnlichst von ihr herbeigewünschte Marshal kam nicht zurück.

      Und es ließ sich auch sonst kein Gast sehen, den sie hätte um Hilfe anflehen können.

      Da wurde die Tür hinter der Theke geöffnet, und Kilbys Kopf erschien.

      »Sweety, komm mit ein paar Dollars über!«

      Rozy fuhr herum, als wäre sie von einem giftigen Insekt gestochen worden.

      »Sie Unverschämter!«

      »Nicht so laut und nicht so übereilt, Kleine! Sie wissen schließlich, was auch für Sie auf dem Spiel steht. Also los, zwanzig Dollar!«

      Verzweifelt griff sie in die Zigarrenkiste, in der sie ihr Geld aufbewahrte, und warf ihm ein Zwanzigdollarstück zu.

      »Kommen Sie bloß nicht wieder!«

      »Aber selbstverständlich komme ich wieder. Und zwar heute abend!«

      Rozy preßte die Lippen aufeinander und gab der Tür einen Tritt.

      Aber sie wurde sofort wieder geöffnet, und Kilbys Augen blitzten ihr entgegen.

      »Wissen Sie, Rozy, Sie fangen an mir zu gefallen.«

      Sie drehte sich abrupt um, ging um die Theke herum in den Schankraum, wo sie die Stühle vor den Tischen ordentlich hinstellte.

      Als sie vor einem der Straßenfenster stand, zuckte sie zusammen.

      Ein Reiter kaum von den Miner-Camps her in die Gasse und hielt vor dem Hof der Flanagans.

      Es war Kirk McLowery.

      »Hat dieser Mensch Nerven!« flüsterte sie tonlos vor sich hin.

      Und dann dachte sie an den Mann im Flur. Ob Kirk ihr nicht gegen ihn helfen konnte?

      Aber nein. Bei einem Desperado würde sie keine Hilfe gegen einen anderen Outlaw suchen.

      Da hörte sie von der Thekentür her die zischende Stimme des Mörders.

      »Keine unnützen Überlegungen, Sweety. Je mehr Mitwisser Sie sich verschaffen, desto größer wird das Loch in Ihrer Kasse.«

      Rozy griff nach einem metallenden Aschenbecher und umspannte ihn mit ihrer kleinen Hand.

      »Ich könnte Sie…«

      »Na, was könnten Sie denn?«

      Da waren Schritte auf dem Vorbau zu hören.

      Die Saloonerin sah, daß Kirk McLowerys Pferd allein drüben vor dem Tor stand.

      Der Desperado war also auf dem Vorbau.

      Und dann kam er auch schon am Fenster vorbei, hatte die Tür erreicht, blieb argwähnisch stehen und warf einen forschenden Blick in den Schankraum.

      Lautlos hatte Kilby die Tür hinter der Theke geschlossen.

      Kirk McLowery kam nicht herein. Als er das Gesicht der Saloonerin erblickte, wandte er sich um und ging über die Straße zurück zu den Flanagans.

      Rozy rannte durch den Schankraum und riß die Tür zum Flur auf. Leer! Der Erpresser hatte sich davongemacht. Aber sie wußte, daß er wiederkommen würde – heute abend schon.

      Angst saß ihr wie eine stählerne Klammer im Genick.

      *

      Luke Short hatte sich auf die Pritsche gelegt und war tatsächlich eingeschlafen.

      Es dämmerte schon, als er durch ein Geräusch geweckt wurde.

      Er blinzelte durch die Eisentrallen und sah, daß ein Mann das Office betreten hatte.

      Gegen das Straßenfenster erkannte er ihn: es war Jonny Behan.

      Er ging an seinen Schreibtisch, nahm einige Papiere aus der Lade, schob sich sein Tintenfaß zurecht, setzte sich hin und ergriff den Federkiel.

      Den Mann hinten in der Zelle schien er gar nicht bemerkt zu haben.

      Da lachte der Texaner dröhnend auf.

      Behan zuckte zusammen.

      Entweder hatte er wirklich nicht gewußt, daß der Gefangene drüben in der Zelle saß, oder er hatte ihn vergessen. Sein Erschrecken schien jedenfalls echt zu sein.

      »Sagen Sie, Behan, wie lange soll dieses Affentheater hier noch dauern? Glauben Sie vielleicht, ich hätte Lust, hier zu siedeln?«

      Da stand der Papier-Sheriff – wie ihn Doc Holliday einmal sehr treffend genannt hatte – auf, kam langsam auf die Zellen zu, blieb aber in gehörigem Abstand stehen, so daß der Gefangene ihn mit seinen langen Armen nicht erreichen konnte.

      Ein konvulsivisches Zucken durchlief sein Gesicht.

      Sollte es ein Lachen sein?

      Und jetzt kicherte er tatsächlich. Hektisch, abgerissen, krankhaft.

      Dieser Mann kann nicht normal sein! zuckte es durch das Hirn des Texaners.

      Luke stand auf und kam an die Trallen.

      Das irre Lachen brach ab. Der Hilfssheriff wich zurück.

      »Sind Sie übergeschnappt, Behan?« fragte der Texaner leise.

      »Ich? Nein, nein«, haspelte er. »Aber es ist aus, Short! Aus! Sie sind der erste, dann kommen die anderen dran. Einer nach dem anderen. Genau nach Plan.«

      »Ach, du armseliger Strolch hast das ausgeheckt?«

      »Ich? Nein, nein. So dumm ist Jonny Behan nicht. Auf keinen Fall.

      Man weiß ja nie, was Wyatt Earp und der Doktor noch für ein Feuerwerk loslassen. Aber Sie sitzen erstmal drin, Tex. Hihihihi.«

      Er muß wirklich geistesgestört sein! dachte der Riese, nahm eine seiner Strohhalmzigarren aus der Tasche, schob sie zwischen die Zähne und riß ein Zündholz an.

      Behan war noch einen halben Schritt zurückgewichen. Seine Furcht vor dem Hünen war ungeheuer.

      »Das ist meine Rache!« keuchte er. »Immer bin ich von dem Marshal hin und her geschoben worden. Wie einen Schuljungen hat er mich behandelt, der

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