Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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öffnen, damit frische Luft hereinkommt. Aber auf diesen Gedanken kam der kleine Joseph Cornelius Duffy nicht. Er hatte früher in den Silberminen oben in den Bergen gearbeitet und war bei einer Sprengung verletzt worden. Wovon er seitdem lebte, wußte niemand so recht. Aber eines wußte man genau in Tombstone: dem kleinen Duffy war so manches Geheimnis bekannt. Er wußte über alles und jedes Bescheid, das sich in Tombstone tat.

      Woher? Das konnte allerdings niemand sagen.

      Wyatt hatte den Gnom damals für einen Mittelsmann Ike Clantons gehalten, war aber dann von dieser Ansicht abgekommen, als er kurz vor dem Fight im O.K.-Corral von einem Jungen zu dem kleinen Mann hier gerufen worden war. Damals hatte ihm Duffy gesagt: »Ike plant ein Ding gegen Sie und Ihre Brüder, Marshal.«

      Wyatt Earp hatte dem kleinen Mann eine Belohnung für diesen Tip gegeben, obwohl er den Tip gar nicht nötig gehabt hatte, denn er wußte ja selbst, daß Ike Clanton zum Schlag gegen ihn ausgeholt hatte. Doch war ihm durch diese Mitteilung klargeworden, daß der kleine Duffy nicht zu den Banditen zählte.

      Als er ihn aber jetzt so vor sich stehen sah, kamen ihm wieder Zweifel.

      »Ich habe ganz dringend ein Paar Stiefel nötig. Aber wenn ich Ihre Stiefel so sehe, muß ich sagen, daß die auch nicht gerade neu sind, doch noch recht gut. Mit den abgelaufenen Hacken aber eigentlich für einen Mann wie den großen Wyatt Earp nicht sehr passend.«

      »Ich mache Ihnen einen Vorschlag, Duffy. Sie sagen mir, wer Cornelly erschossen hat, und ich schenke Ihnen meine Stiefel.«

      »Schenken? Hehehehe.« Der kleine Mann lachte meckernd. »Es wäre gar kein Geschenk, Marshal, es wäre dann eine Bezahlung.«

      »Nennen Sie es, wie Sie wollen, Duffy.«

      »Ich würde dieses Geschäft gern machen, Mr. Earp, aber leider kann ich es nicht, denn ich weiß wirklich nicht, wer Cornelly umgebracht hat.«

      Da steckte Doc Holliday den Kopf durch einen Türspalt.

      Duffy erschrak.

      »Herrgott, der Mann schleicht wie ein Indianer. Ich habe ihn gar nicht kommen hören.«

      »Das soll manchmal ganz nützlich sein«, meinte der Spieler. Dann nahm er eine Zehndollarnote aus der Tasche und warf sie mit Zeige- und Mittelfinger neben Wyatt auf den Tisch. »Den Schein setze ich anstelle der Stiefel des Marshals, Duffy, dann ist es ein Geschenk.«

      Gierig blickte der einstige Minenarbeiter auf die Dollarnote. Als er sah, daß sich der Georgier wieder entfernt hatte, meinte er in plump vertraulichem Ton: »Äh, ich könnte Ihnen vielleicht einen Tip geben, Mr. Earp.«

      »Schießen Sie los, wir werden sehen, ob er das Geschenk wert ist.«

      »Das kann ich natürlich nicht versprechen, aber ich möchte Ihnen so viel sagen, daß ich ihn heute morgen hier durch die Gasse habe reiten sehen.«

      »Wen?«

      »Cornelly.«

      »Kannten Sie ihn denn?«

      »Ja.«

      »Woher?«

      »Ich habe ihn einmal gesehen; mein Bruder wohnt in Nogales.«

      »Und der Tip?«

      »Das war er schon.«

      »Hm, der ist mir nicht einmal einen krummen Absatz wert, Duffy.«

      »Nun, ich meine, so wie ich ihn gesehen habe, hat ihn vielleicht auch der andere gesehen.«

      »Welcher andere?« forschte der Marshal aufhorchend.

      »Der, der… der vielleicht auf ihn gewartet hat.«

      Wyatt legte den Kopf auf die Seite und kniff das linke Auge ein. »Sie meinen, es hätte ihm jemand aufgelauert? Das ist nicht gut möglich. Wer sollte denn gewußt haben, daß er im Morgengrauen hier durch die Camps ritt?«

      Duffy lächelte überlegen. »Hm, das weiß ich nicht. Aber vielleicht wußte er es doch. Jedenfalls kam er in großer Hast hinter ihm her.«

      »Wer?« kam es schnell von den Lippen des Marshals.

      »Ich kenne ihn nicht.«

      »Ein Fremder?«

      »Ja.«

      »Das übersteigt schon das Geschenk, Mr. Earp.«

      »Wie sah er aus?«

      »Tut mir leid.« Wyatt nahm die Zehndollarnote an sich.

      Der einstige Minenarbeiter schluckte, wobei sein spitzer Adamsapfel in grotesker Weise auf und nieder rutschte.

      »Warten Sie, ich kann noch etwas dazugeben.«

      »Bitte, ich warte.«

      »Er hatte ein Gewehr in der Hand, eine Winchester. Mehr weiß ich nicht.«

      »Er trug also keinen Waffengurt?«

      »Nein.«

      »Wie alt war er?«

      »Das weiß ich nicht.«

      »Zwanzig?«

      »Nein.«

      »Sechzig?«

      »Nein.«

      »Vierzig?«

      »So ungefähr. Das heißt, er sah älter aus mit seinem Bart.«

      »Er trug also einen Bart.«

      »Ja.«

      »Einen Vollbart?«

      »Nein.«

      »Einen Schnurrbart, wie Doc Holliday ihn trägt?«

      »Nein«, lächelte der Minenarbeiter, »so sauber sah er nicht aus. Weiß Gott nicht.«

      »Lassen Sie sich doch nicht alles aus der Nase ziehen, Mann! Reden Sie doch, wenn Sie den Mann gesehen haben!«

      »Ich weiß ja nicht, ob er der Mörder war. Ich habe lediglich einen Mann ziemlich eilig aus der Gasse kommen sehen, als Cornelly gerade vorbei war.«

      »Aus welcher Gasse?«

      »Er kam drüben aus dem schmalen Weg, der zwischen diesen alten eingefallenen Hütten hindurch zu den Depots führt.«

      »Jedenfalls ist Ihnen der Mann aufgefallen?«

      »Nein, er ist mir nicht direkt aufgefallen. Denn, wenn ich gewußt hätte, daß er die Absicht hatte, Cornelly zu töten, hätte ich ihn mir ganz bestimmt genauer angesehen.«

      Wyatt mußte zugeben, daß der kleine Jim Duffy doch eine ganze Menge beobachtet hatte – wenn es überhaupt der Wahrheit entsprach.

      »Und

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