Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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sein Pferd in Gundrams Sägerei gebracht.«

      »Ich habe es nicht dort hingebracht. Weiß der Teufel, wie es dahinkam.«

      Wyatt hatte sich schon abgewandt und sagte jetzt über die Schulter zurück: »Du verkennst deine Lage, Boy. Drüben im Totenhaus liegt der Mann, der ermordet worden ist. Und du hast sein Pferd zu Gundram geschleppt. Du wolltest es verstecken. Du mußt ziemlich dumm sein, Ed, wenn du nicht weißt, was das bedeutet.«

      Da schnellte der Outlaw von seinem Lager hoch und sprang an die Gittertür. Mit beiden Händen umspannte er die eisernen Trallen und brüllte: »Was soll es bedeuten, Earp, was?«

      »Der Richter wird es dir sagen, Flanagan.«

      »Sagen Sie es mir!«

      Da wandte Wyatt sich um, trat noch einmal an die Gittertür heran und blickte dem Verbrecher in die Augen. »Well, dann sage ich es dir. Der Richter wird dich zum Tode verurteilen, Ed.«

      »Zum Tode?« stotterte der Outlaw. »Mich? Weshalb? Ich habe Cornelly nicht umgebracht. Als er in den Hof geschleppt…« Er brach jäh ab.

      Wyatt griff nach seiner Hand und spannte seine Rechte eisenhart darum. »Er ist in euren Hof geschleppt worden! Von wem, Ed?«

      »Ich weiß es nicht.«

      »Rede!«

      Der Outlaw ließ den Kopf sinken. »Nein, ich habe nichts zu reden. Und ich kann beschwören, daß ich Cornelly nicht ermordet habe.«

      »Aber du weißt, wer ihn getötet hat.«

      »Nein, das weiß ich auch nicht.« Und plötzlich sagte er leise: »Er war schon tot, als ich ihn sah.«

      »Wem willst du das erzählen?«

      Da warf der Bursche den Kopf hoch und schrie: »Es ist die Wahrheit. Mein Bruder Hal kann das bezeugen!«

      Wyatt hatte das Office verlassen. Er wußte, daß er aus dem Burschen nichts mehr herausbringen würde. Dieser Ed Flanagan war ein Outlaw von der härtesten Sorte. Seine Familie war im County bekannt, schon früher hatten die Flanagans mit der Clanton Gang zu tun, waren ständig in Schießereien und Überfälle verwickelt. Ed und Hal Flanagan hatten sich bis jetzt aus all diesen gefährlichen Dingen heraushalten können, aber nun saß einer von ihnen fest. Und zwar unter Mordverdacht!

      Die Suche nach dem Mörder Cornellys hatte also einen Erfolg gebracht. Der Mann, der das Pferd des Toten versteckt hatte, saß im Jail. Aber war er auch der Mörder? Eigentlich war es Sache des Richters, das herauszubringen. Doch damit begnügte sich der Marshal nicht. Er selbst würde den Mörder finden.

      Doc Holliday stand auf dem Vorbau, als Wyatt das Office verließ. »Sehen Sie mal da hinunter.« Der Spieler deutete mit dem Kopf nach Westen.

      Wyatt blickte in die angegebene Richtung und sah einen Reitertrupp die Allenstreet heraufkommen.

      »Ah, unser Freund Jonny Ringo ist auch dabei.«

      »Teufel auch, wenn das nicht Billy Fletcher ist, dann müssen meine Augen verdammt schlecht geworden sein!« rief Holliday.

      »Doch, es ist Fletcher«, erklärte Wyatt, »und neben ihm reitet ein noch schlimmerer Bursche: Larry Lemon!«

      Holliday kniff das linke Auge ein. »Lemon? Der Schwarze Lemon aus Santa Fé?«

      »Genau der.«

      Jetzt waren die Reiter näher gekommen und hatten die beiden Männer auf dem Vorbau entdeckt.

      Ringo blickte den fahlgesichtigen Fletcher an und rief ihm etwas zu. Fletcher wollte auch Lemon auf die beiden Dodger aufmerksam machen, aber der nickte schon. Er hatte den Marshal und auch den Georgier längst erkannt.

      Jetzt hatten sie das Office erreicht. Aber sie hielten nicht an.

      Larry Lemon, der jetzt voranritt, hielt auf Harpers Bar zu; das war eine schlauchartige Schenke, unweit vom Marshals Office.

      Die Outlaws rutschten von den Pferden und warfen die Zügelleinen um die Halfterstange. Langsam stiegen sie die Vorbaustufen hinauf und verschwanden im Eingang der Schenke.

      Doc Holliday schnipste seine angerauchte Zigarette in hohem Bogen auf die Straße und meinte: »Ganz schöner Verein hat sich da zusammengefunden. Das alte Tombstone lebt wieder auf.«

      Der Marshal setzte hinzu: »Ich habe sogar das Gefühl, daß es erst jetzt richtig zum Leben erwacht…«

      *

      Dem Texaner war das Warten auf die beiden Gefährten zu lang geworden. Da er nicht wußte, wo sie hingegangen waren, ließ er bei der Rezeption einen Zettel zurück, auf dem die Worte standen: Bin im Oriental Saloon.

      Er verließ Nellie Cashmans Russian House und ging zur Allenstreet hinauf. Luke erreichte die Straße genau in dem Augenblick, in dem Wyatt Earp und Doc Holliday die nächste Querstraße hinunter zum Hotel gingen, um nach dem Gefährten zu sehen.

      Der Hüne überquerte die Straße und steuerte zunächst auf den Crystal Palace zu. Er blickte über die Pendeltür und sah einen jungen Mann an der Theke stehen, der reichlich betrunken zu sein schien.

      Der Texaner wollte sich schon abwenden, da hörte er den Burschen rufen: »Komm her, Langer, ich werfe einen Drink für dich. Du mußt doch durstig sein bis in die Nieren. Komm her! Wenn Jimmy… wenn Jimmy… wenn Jimmy King einen Drink wirft… dann wirft er einen Drink…«

      Luke Short war stehengeblieben.

      Jimmy King? War das nicht der Name des Burschen, der in Nogales den Mayor so höllisch in die Tinte geritten hatte? Der gemeinsames Spiel mit Phin Clanton, Sheriff Cornelly und den anderen Tramps gemacht hatte? Der Texaner schob die Schwingarme der Pendeltür auseinander und trat in den Schankraum, der bis auf den einzelnen Mann an der Theke völlig leer war.

      Der Texaner winkte dem Keeper zu. »Whisky.«

      Jimmy King lachte ihn blöde an und torkelte an der Thekenkante entlang auf ihn zu. »He, du bist ziemlich lang geraten, Boy! Ist es… ist es… kalt da oben?«

      »Nein, aber wenn ich runterkomme, dann wird’s dir ziemlich heiß, Bursche.«

      »He, he, he!« Der Angetrunkene winkte mit dem Finger hin und her. »Nur nicht nervös werden, Langer. Ich war auch mal so groß. Ich weiß, wie das ist. Da ist man verdammt traurig… aber ich bin Jimmy King, ein großartiger Bursche…« Er lallte die Worte mit schwerer Zunge vor sich hin und griff mit der Linken wieder an dem Glas, verschüttete die Hälfte und ließ den Rest aus den Mundwinkeln heraustropfen. Der Whisky hinterließ auf Hemd und Weste dunkle Flecken.

      Ohne den Blick von King zu wenden, griff der Texaner nach dem Glas, in dem die Strohhalmzigarren standen.

      »Ich nehme eine, Keeper.«

      Er riß ein Zündholz unter der Thekenkante an. Während er die Flamme an die Zigarre brachte, blickte er in die glasigen Augen des Banditen. »Du bist also Jimmy King?«

      »Ja… Jimmy King…«

      »Aus Nogales, nicht wahr?«

      »Ja,

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