Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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sie, wie von einer Viper gebissen, vor ihm zurück.

      »Diese Erniedrigung!« zischte sie.

      »Ich habe sie Ihnen nicht bereitet, Miss.«

      »So, Sie nicht? Wer denn?«

      »Sie sich selbst.«

      Holliday warf ein Geldstück aufs Thekenblech, wandte sich um und ging zur Tür.

      Mit zornverdunkelten Augen rief die Frau ihm nach: »Doc!«

      Holliday blieb stehen. Langsam wandte er sich um. »Miss Higgins?« fragte er kühl.

      »Ich wollte Ihnen etwas sagen!«

      »Haben Sie es mir nicht bereits gesagt?«

      »Nein – John Ringo ist in der Stadt.«

      »Welche Überraschung!« tat der Spieler verblüfft.

      »Ach, das stört Sie wohl gar nicht?«

      Holliday schüttelte den Kopf und lächelte schwach. »Nein, Miss Laura, es stört mich absolut nicht.«

      Und da hatte er einen Fehler gemacht, als er ›Miss Laura‹ gesagt hatte. Sie kam sofort auf ihn zu und ergriff seine rechte Hand.

      »John, ich könnte Ihnen gegen Ringo helfen!«

      »Vielen Dank, aber ich brauche niemanden.«

      »Doch! Er ist nämlich nicht allein gekommen. Er hat neun Mann mitgebracht.«

      Das war allerdings eine Überraschung. Aber Doc Holliday ließ sie sich nicht anmerken.

      »Es macht mir nichts aus.«

      »Könnten wir heute abend nicht zusammen essen?« fragte sie, der Verzweiflung nahe.«

      Er zog die Schultern hoch und befreite seine Hand aus der ihren. »Meinetwegen«, gab er schließlich nach, ohne auf das triumphierende Leuchten ihrer Augen zu achten.

      »Wo? Hier?« fragte sie rasch.

      Doc Holliday nickte. »Wie Sie wollen.«

      Es war ihm einerlei, wo er mit ihr speiste! Aber Laura Higgins schluckte den Ärger diesmal, in wilder Freude über den Triumph, den sie über den Mann errungen zu haben glaubte, hinunter. Er würde mit ihr zur Abend essen. Und zwar hier im Crystal Palace! Vor aller Augen. Und der Dandy Ringo, der ihr schon seit langem so wild nachstellte, würde sehen, daß sie das geschafft hatte, was er für ausgeschlossen hielt.

      »Also, bis heute abend, Doc. Ich werde um acht Uhr hier sein.«

      Holliday nickte, wandte sich um und verließ die Schenke.

      Als er auf den Vorbau hinaustrat, sah er drüben vorm Eingang des Grand Hotels den Marshal stehen.

      Holliday ging auf ihn zu.

      Wyatt Earp hatte sich eine Zigarre angezündet und meinte: »Ihre Freundin Laura Higgins ist angekommen.«

      Holliday nickte. »Ich weiß. Sie hat sich schon mit mir zum Abendessen verabredet.«

      »Aha, war wohl nicht zu umgehen?«

      »Leider nicht.«

      »Dann ist mir auch klar, weshalb Ringo hier ist.«

      »Er ist übrigens nicht allein hier«, setzte Holliday hinzu.

      »Wir haben die drei Figuren ja kennengelernt, die er mitgebracht hat.«

      »Drei? Laura Higgins sagte mir, daß es neun wären.«

      »Ausgeschlossen ist es nicht«, gab der Marshal zu.

      Währenddessen waren sie weitergegangen. Wyatt hielt auf Frank Livingstones Ranchers Tool zu.

      Ein untersetzter, vierschrötiger Mann trat ihnen im Laderaum entgegen. Er wischte sich die Hände an seiner grünen Schürze ab, fuhr sich über den kahlen, nur von einem dünnen Haarkranz umstandenen Schädel und lächelte unsicher. »Sieh an, welch hoher Besuch! Der Marshal Earp und der Dr. Holliday! Was darf es denn sein?«

      »Ich suche ein Pferd«, sagte Wyatt.

      »Ein Pferd? Ich verkaufe keine Pferde.«

      »Sie wissen genau, daß ich kein Pferd von Ihnen kaufen will, Livingstone. Ich suche Jeff Cornellys Pferd.«

      Livingstone zog die Brauen zusammen. »Was habe ich mit Cornellys Pferd zu tun?«

      »Das möchte ich auch wissen«, entgegnete Wyatt. Und da er die Unsicherheit im Gebaren des Händlers bemerkt hatte, beschloß er, aufs Ganze zu gehen. »Vorwärts, reden Sie schon, Mann! Das Pferd ist bei Ihnen, Livingstone!«

      Der Händler warf den Kopf hoch. »Ich bin ein ehrbarer Mann, Marshal…«

      »Lügen Sie nicht. Ich werde jetzt Ihre Stallungen durchsuchen.«

      »Dazu haben Sie kein Recht, Earp!« zeterte der Trader. »Ich habe nichts getan, was gegen das Gesetz verstößt.«

      »Das wird sich herausstellen.«

      Wyatt durchquerte den Laden und stieß die Tür zum Hof auf. Da rief ihm der Händler nach: »Warten Sie noch, Earp!«

      Holliday war am Tresen stehengeblieben, während Livingstone an ihm vorbeihastete und versuchte, den Marshal einzuholen.

      Ehe der Trader den Raum verließ, tastete er nach seiner rechten Jackentasche, eine Geste, die dem Missourier nicht entgangen war.

      Wyatt hatte schon die Mitte des Hofes erreicht, als Livingstone die Treppe herunterstürmte.

      »Earp, so warten Sie doch!«

      Der Marshal blieb stehen. »Das Pferd ist also hier?«

      »Hier, nein, ich… aber wir könnten vielleicht… ich meine…«

      »Machen Sie keine Umstände, Mann. Ich habe keine Zeit.«

      Der Händler hatte den Missourier jetzt keuchend erreicht. »Sagen Sie, Marshal, wie kommen Sie eigentlich darauf, daß der Gaul bei mir sein soll?«

      »Das ist meine Sache. Also?«

      Livingstone schüttelte den Kopf. »Das Tier ist nicht bei mir.«

      »So? Und weshalb rennen Sie mir so nervös nach?«

      »Weil Sie mich nervös machen. Ja, Sie machen mich nervös.«

      »Ich werde jetzt drüben im Stall nachsehen, Livingstone. Sie können ja mitkommen.«

      Wyatt ging mit weiten Schritten auf das Stallhaus zu. Als er die Tür aufzog, blieb Livingstone stehen und sah sich um. Als er den Spieler nicht hinter sich im Hof entdecken konnte, tastete seine Rechte nach der Westentasche.

      Der sechsundvierzigjährige

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