Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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peitschte ein Schuß über den Hof und stieß dem Händler die Waffe aus der Hand.

      Livingstone fuhr entgeistert herum.

      Drüben in der Hoftür stand Doc Holliday; er hatte den rauchenden Revolver noch in der Hand.

      »Wissen Sie, Mister«, rief er dem Trader mit schneidender Stimme zu, »ich habe es nicht gern, wenn jemand im Rücken des Marshals einen Revolver zieht.«

      Schreckenbleich lehnte Livingstone an der Stalltür.

      Wyatt hatte sich nur kurz umgesehen, den Derringer aufgehoben, ihn eingesteckt und war dann im Stall verschwunden.

      Das Pferd, das er suchte, stand nicht in den Boxen. Auch hinten in der Notbox der Futterkammer war das Pferd nicht.

      Am Ende des Stallganges entdeckte der Marshal eine Tür, die mit einem Schloß gesichert war. Er wandte sich um und rief: »Livingstone!«

      Der Händler wagte es nicht, sich vom Fleck zu rühren.

      Doc Holliday hatte ihn jetzt erreicht, stieß ihn herum und schob ihn in den Stallgang.

      »Hören Sie nicht, daß Sie gerufen werden, Mann?«

      Livingstone trottete vorwärts. Als er vor dem Marshal stand, stotterte er: »Ich habe das Pferd nicht hier.«

      »Nein, das sehe ich. Aber jetzt möchte ich wissen, warum Sie so dagegen waren, daß ich mir den Stall ansehe, Mister.«

      Der Händler stierte auf die Tür.

      Wyatt hatte diesen Blick sofort wahrgenommen. »Was ist in dem Raum?«

      »Da? Nichts!« stotterte der Trader, wobei ihm plötzlich dicker Angstschweiß auf die Stirn trat.

      »Nichts? Für nichts verschließt man keinen Raum.«

      »Nun ja, das ist meine Futterkammer. Ich habe dort Kornsäcke stehen. Und weil ich nicht will, daß das Zeug gestohlen wird – und es ist mir schon öfter gestohlen worden –, schließe ich die Kammer ab.«

      »Trotzdem möchte ich einen Blick hineinwerfen.«

      »Nein, dazu haben Sie kein Recht.«

      Da ergriff Doc Holliday den Trader am Arm. »Mr. Livingstone. Sie haben anscheinend vergessen, daß Sie im Rücken eines Gesetzesmannes den Revolver gezogen haben. Und wahrscheinlich wissen Sie nicht einmal, was darauf steht!«

      »Doch, das weiß ich. Ich tat es aus purer Verzweiflung, weil ich nicht wollte…«

      »Was wollten Sie nicht?« unterbrach ihn der Gambler schnell.

      »Was hat der Marshal hier herumzuschnüffeln? Er hat kein Recht dazu! Dies ist mein Privatgrundstück, und ich habe es nicht nötig, hier jemanden herumschnüffeln zu lassen.«

      »Ich suche das Pferd eines Mannes, der heute morgen in Tombstone ermordet worden ist«, entgegnete der Missourier schroff. »Und ich habe den dringenden Verdacht, daß bei Ihnen etwas nicht stimmt.«

      »Wie kommen Sie darauf?« stammelte der Händler.

      »Das will ich Ihnen sagen. Sie sind mit Hal Flanagan befreundet.«

      »Ich mit Hal? Das war einmal; es ist mindestens schon drei Jahre her.«

      »Das können Sie mir leicht erzählen! Trotzdem – schließen Sie die Tür auf!«

      »Ich habe den Schlüssel nicht mehr.«

      »Dann muß ich die Tür mit Gewalt öffnen.«

      »Das dürfen Sie nicht.«

      Der Marshal nahm einen Hammer, der links auf einer Fensterbank lag, und wuchtete zwei schwere Schläge auf das Schloß. Es gab nach, und die Tür sprang knarrend auf.

      Livingstone wich einen Schritt zurück. Als er noch weiter zurückweichen wollte, stieß er mit dem Rücken gegen den Revolverlauf des Spielers.

      »Stehenbleiben, Freund!«

      Der Raum vor dem Missourier lag in fast völligem Dunkel. Dennoch sah Wyatt vor sich die Enden großer Balken liegen. Er wandte sich um. »Nanu? Unter die Zimmerleute gegangen, Livingstone?« Verwundert blickte der Missourer in das Gesicht des Traders.

      Aber der fing sich sofort: »Unsinn, wie kommen Sie darauf?«

      Da ging Doc Holliday an dem Trader vorbei, blickte in den Raum und riß ein Zündholz an. Als er sich umwandte, hatte sich das Gesicht des Händlers mit bleinerner Blässe überzogen.

      Wyatt ging langsam durch den Stallgang zurück. »Ich hätte darauf gewettet, daß das Pferd hier bei Ihnen steht. Albern genug haben Sie sich ja benommen.«

      »Kann man wohl sagen«, entgegnete Holliday.

      Die beiden verließen den Hof. Als sie wieder auf der Allenstreet waren, meinte der Marshal: »Was sagen Sie jetzt?«

      Holliday entgegnete: »Eine schöne Ansammlung von gleichmäßig langen Balken, halblangen Balkenstücken und Strebestützen. Wenn man die Dinger zusammensetzt, hat man ungefähr dreißig oder vierzig Galgen gezimmert.«

      Die Entdeckung, die sie da durch einen Zufall gemacht hatten, war ungeheuer: Der Trader Frank Livingstone, der in seinem Geschäft Feldgeräte verkaufte, hortete hinter seinem Stall in einer abgeschlossenen Kammer Galgenhölzer!

      »Ob er was gemerkt hat?« fragte der Marshal.

      Holliday schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht. Aber er hat Angst ausgestanden, als ob er selbst zum Galgen geführt worden wäre.«

      »Jetzt will ich mir noch Gundrams Sägemühle ansehen. Ed Flanagan ist mit der Schwester des Sägemüllers befreundet. Nicht ausgeschlossen, daß Cornellys Pferd da untergebracht worden ist. Immer vorausgesetzt, daß die Halunken wirklich etwas mit dem Mord zu tun haben.«

      »Haben sie bestimmt.« Holliday schob sich eine Zigarette zwischen die Lippen, als er plötzlich von hinten angerufen wurde. Er wirbelte herum, den Revolver in der Rechten.

      Drüben an der Ecke der Thirdstreet stand Jonny Behan und rief: »Doc Holliday, bei Livingstone im Hof ist geschossen worden! Ich vermute, daß Sie das waren. Ich will nicht, daß in der Stadt geschossen wird. Also lassen Sie es gefälligst bleiben!«

      Der Spieler ließ den Revolver mit einem Handsalto ins Halfter fliegen und ging mit großen elastischen Schritten auf Jonny Behan zu. Einen halben Yard vor ihm blieb er stehen. Er überragte ihn um Haupteslänge.

      »Haben Sie etwas gesagt, Behan?«

      Der Papier-Sheriff wich zurück und schüttelte den Kopf. Hündische Angst stand in seinen Augen.

      »Übrigens, was ich Sie noch fragen wollte, Behan: Die Gefangenen, die Sie nach Phoenix bringen sollten…«

      Da wandte sich der Laumann und lief in seinem lächerlich wirkenden senilen Trippelschritt davon.

      Doc Holliday blickte ihm

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